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credit card dumps

Autor: Wolf Hosbach • 25.5.2011 • ca. 3:35 Min

Inhalt
  1. Kreditkartendiebstahl
  2. credit card dumps
  3. CodeSure

Mit dem guten Namen anderer Bis heute haben Kreditkarten einen rauen Touch. Die wesentlichen Daten sind nicht einfach aufgedruckt, sondern aufgeprägt. Doch die Zeiten, in denen sie mithilfe von Kohlepapier durchgepaust wurden auf ein Zettelchen, das dann als Zahlungsbeleg diente, sind weitgehend...

Mit dem guten Namen anderer

Bis heute haben Kreditkarten einen rauen Touch. Die wesentlichen Daten sind nicht einfach aufgedruckt, sondern aufgeprägt. Doch die Zeiten, in denen sie mithilfe von Kohlepapier durchgepaust wurden auf ein Zettelchen, das dann als Zahlungsbeleg diente, sind weitgehend vorbei. Immer mehr Transaktionen finden im Austausch von Heim-Computern und Warenhaus-Servern statt.

Somit kann sich theoretisch jeder, der irgendwo auf der Welt Zugang zum Internet hat, auch Zugang zu den sensiblen Daten verschaffen und anschließend auf fremde Rechnung einkaufen. Immer häufiger werden in öffentlichen Internetforen mengenweise Kreditkartendaten angeboten, manchmal sogar kostenlos. Meistens sind diese Daten nicht valide. Sie dienen eher als Lockvogel für wirklich heißen Stoff.

Auch auf Youtube tauchen Videos auf, die das Anfertigen von credit card dumps, falschen Karten mit echten Daten, erklären oder Software für die Generierung angeblich funktionsfähiger Kreditkartendaten anpreisen. Auch wenn das in der Regel keine echten Angebote sind, tragen sie doch zum Klima der Verunsicherung bei.

Längst nicht jeder macht beim Online-Kauf von seiner Kreditkarte Gebrauch.Anbieter wie VISA oder MasterCard tun deshalb Einiges, um die Sicherheit ihrer Karten zu steigern. Beide Unternehmen statten ihre neuen Karten zum Beispiel mit einem Chip aus, der die Kartensicherheit an Bankautomaten erhöhen soll.

Schutz soll außerdem ein neues Passwort-Merkmal geben. Das Verfahren nennt sich Verifed per Visa bzw. MasterCard Secure Code. Nutzer dieses Verfahrens lassen bei ihrer Bank ein selbst ausgedachtes Passwort registrieren. Online-Shops, die an dem neuen Verfahren teilnehmen, fragen dieses Passwort bei Transaktionen ab.

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Betrüger können im Web-Untergrund richtiggehende Shops besuchen, um die gewünschten Kreditkartendaten einzukaufen. Bezahlung - mit Kreditkarte.
© PC Magazin

Es wird aber nicht an sie, sondern an die zuständige Bank übermittelt. Diese gibt dann quasi ihr Ok für den Kauf. Nach Auskunft von Visa nehmen europaweit 300 000 Händler und mehr als 50 Visa-Kartennutzer an dem neuen Verfahren teil. Die Online-Betrugsrate sei damit um 60 Prozent gesunken.

Gegen Phishing oder Pharming bietet dieses Verfahren allerdings keinen Schutz. Hier gilt weiterhin Wachsamkeit als erstes Gebot. Die Zahlung mithilfe des neuen Verfahrens ändert auch den Status der Transaktion. Denn ein Kauf gilt nach Eingabe des Passworts als vom Karteninhaber autorisiert.

Der Rückruf abgebuchter Beträge kann damit zur Kulanzsache werden. Und der Kunde muss in Kauf nehmen, dass Zahlungsdaten auf den Visa-Servern in den USA gespeichert werden. In jedem Fall sollten Nutzer, die an dem neuen Verfahren teilnehmen wollen, mit ihrer Bank besprechen, was sich für sie genau ändert. Auch das lästige Studium der AGB schadet nicht.

Schütz dich selbst

Für die Zukunft sind weitere Sicherheitsmerkmale im Test (s. Kasten). Die Bösen im Spiel finden immer neue Methoden für Fälschung und Betrug. Allseits ist zu hören, dass es einen ständigen Wettlauf um die Sicherheit des virtuellen Bezahlens gibt. In Amerika geht Microsoft zusammen mit Partnern wie eBay und PayPal einen anderen Weg. Internet Fraud Alert ist im Grunde ein Warnsystem.

Spezialisten spüren gestohlene Daten im Internet auf und geben sie zur Warnung an betroffene Unternehmen weiter. Im Grunde will dieses Modell die Kommunikation zwischen Händlern, Banken, Service-Providern, Verbraucher-Organisationen und staatlichen Einrichtungen verbessern - ein reaktives System, das erst nach einem Datendiebstahl ansetzt.

Bei den Kreditkartenunternehmen selbst gibt es Versuche, auffällige Transaktionen aus dem täglichen Datenstrom zu filtern. Real Time Scoring ist so ein System. Es reagiert zum Beispiel, wenn an einem Bankautomaten in kurzer Folge Kreditkarten aus vielen verschiedenen Ländern benutzt werden.

Den wichtigsten Beitrag zum Schutz vor Kreditkartenbetrug müssen die Nutzer nach wie vor selbst leisten. So wie jeder weiß, dass er seinen Geldbeutel nicht einfach in die hintere Hosentasche stecken soll, muss auch jeder wissen, dass er mit vertraulichen Daten nicht hausieren gehen darf.

Überlegen Sie deshalb, wer Ihre Daten wirklich braucht. Eine Bank etwa wird Sie niemals außer beim Einloggen nach Ihrem Banking-Passwort fragen, schon gar nicht per E-Mail oder Telefon.

Spam-Mails nutzen oft auffällige Betreffzeilen mit Schreibfehlern oder Zeichen aus nicht lateinischen Alphabeten, um so die Spamfilter zu überwinden. Ein bisschen Achtgeben hilft also schon viel. Genauso Nachdenken: Halten Sie es wirklich für wahrscheinlich, dass jemand 1000 iPads zu verschenken hat? Es geht also darum, sich nicht von den eigenen Wünschen die Vernunft benebeln zu lassen.

Schwer zu knackende Passwörter sind lästig, weil man sie sich nicht leicht merkt. Aber sie sind unverzichtbar. Und es sollten verschiedene sein. Schließlich führt nichts um eine Prüfung Ihrer Kreditkarten-Abrechnungen herum. Wenn da irgendwas nicht stimmt, wenn Sie einen Betrag oder einen Abbucher nicht eindeutig zuordnen können, müssen Sie sich sofort an Ihre Bank wenden.

Die Kölner Ermittler jagen immer noch dem dritten Tatverdächtigen hinterher. Langsam geht ihnen die Puste aus. Da erhalten sie unverhoffte Amtshilfe. Der Fahrer eines Müllwagens erfasst intuitiv die Situation und nimmt die Polizisten in seinem Lkw mit.

Die drei mutmaßlichen Betrüger müssen sich nun wegen Warenkreditbetrugs verantworten. Auf Betrugsdelikte stehen nach § 263 des Strafgesetzbuchs Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu fünf, in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren.