Blu-ray-Brenner im Test
Blu-ray-Brenner schreiben auf 25-GByte-Rohlinge und spielen Filme auf Blu-ray-Disks in bester Qualität ab. Fünf dieser Laufwerke der nächsten Generation haben wir im folgenden Vergleichstest gegeneinander antreten lassen.

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- Teil 2: Blu-ray-Brenner im Test
Viele Anwender werden sich noch an die 1,44-MByte-Diskette erinnern, die bis in die späten 90er-Jahre das vorherrschende Speichermedium am PC war. Doch bereits Mitte der 90er-Jahre begann der Siegeszug der optischen Medien und die ersten CD-Brenner kamen auf den Markt. Aktuell sind etwa 30 Proze...
Viele Anwender werden sich noch an die 1,44-MByte-Diskette erinnern, die bis in die späten 90er-Jahre das vorherrschende Speichermedium am PC war. Doch bereits Mitte der 90er-Jahre begann der Siegeszug der optischen Medien und die ersten CD-Brenner kamen auf den Markt. Aktuell sind etwa 30 Prozent der deutschen Haushalte mit einem CD-Brenner ausgestattet, 20 Prozent nutzen bereits DVD-Brenner, die neben CD- auch DVD-Rohlinge beschreiben können. 4,3 GByte Daten passen auf eine herkömmliche, einschichtige DVD. Für diese Datenmenge wären über 3000 Disketten erforderlich. Ein zweischichtiger DVD-Rohling im Dual- oder Double-Layer-Format speichert gar 8,5 GByte. Dennoch ist das Ende der Fahnenstange bei den optischen Speichermedien noch lange nicht erreicht - und ebenso wenig der Speicherbedarf.
Massenspeicher für Daten...
Inzwischen haben Foto-, Musik- oder Filmsammlungen auf vielen heimischen Festplatten Dimensionen erreicht, die nach einem leistungsfähigeren Datenträger als der DVD verlangen. Um die Nachfolge des Datenträgers DVD kämpfen zwei leistungsstarke Speicherformate: HD-DVD und Blu-ray. Für den Einsatz als Speichermedium am PC eignet sich momentan jedoch nur das Blu-ray-Format, da hier sowohl Brenner als auch Rohlinge im Handel verfügbar sind.
Dagegen gibt es aktuell keinen Hardware- Hersteller, der einen HD-DVD-Brenner für PCs anbietet. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, dass Toshiba noch im Juni einen HD-DVD-Brenner namens SD-L912A für Notebooks vorstellen wird. Wann jedoch in Deutschland erste mit diesem Laufwerk ausgestattete Notebooks angeboten werden, steht noch nicht fest. Doch der wichtigste Grund für erweiterte Speicherkapazitäten auf einer Blu-ray oder HD-DVD hat zunächst einmal relativ wenig mit Datensicherung zu tun.
... und hochauflösende Filme
Der eigentliche Antrieb für mehr Platz auf der Disk kommt, wie auch damals bei Einführung der DVD, von der Filmindustrie. Bisher bot eine kommerzielle, zweilagige DVD-ROM mit 8,5 GByte Speicher ausreichend Platz für einen Film, der mit einer Auflösung von 768x576 Bildpunkten im PAL-Format kodiert war. PAL ist der (Noch-) Wiedergabe- Standard für TV-Geräte in Deutschland. Doch moderne Flachbildschirme und Fernseher können inzwischen erheblich mehr Bildpunkte darstellen, im Idealfall bis zu 1920x1080 Pixel.

Ein Film in dieser hohen Auflösung benötigt allerdings auch erheblich mehr Speicherplatz, je nach Codierung, Filmlänge oder Soundqualität bis zu 20 GByte. Filme mit Überlänge und vielen, ebenfalls hochauflösenden Special Features verlangen noch deutlich mehr Speicher.
Testsieger LG GBW-H10N
LGs Blu-ray-Brenner GBWH10N geht als Sieger aus unserem Vergleichstest hervor, weil das Laufwerk in allen Testdisziplinen gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen konnte. Es brennt BDR-Rohlinge mit 4- facher Geschwindigkeit und liest BD-ROMs mit 3,6- facher Geschwindigkeit aus. Hohe Lesegeschwindigkeiten sind dann von Vorteil, wenn man beispielsweise auf Blu-ray gesicherte Dateien zurück auf die Festplatte kopiert oder einen nicht geschützten Blu-ray-Film auf Festplatte rippt.

Auch beim Lesen und Beschreiben von DVDs führte LGs Brenner das Testfeld an. Hier erreicht das Laufwerk teilweise Werte, die sich hinter denen eines herkömmlichen DVD-Brenners nicht verstecken müssen. Einzig das Unvermögen, CD-RW-Rohlinge nicht löschen zu können, ist etwas ärgerlich und auch die CD-Brenngeschwindigkeit ist mit 8x etwas zu langsam angesetzt. Die Ausstattung mit Software-BD/DVD-Player sowie Brenn-, Authoring- und Backup-Tool lässt wiederum keine Wünsche offen.
www.lge.dePreis: 799 Euro82 von 100 Punkten
Spartipp Pioneer BDR-202
Pioneers Blu-ray-Brenner BDR-202 setzte bereits in unserer ersten Testdisziplin Maßstäbe. Das Modell konnte unsere 22,69 GByte große Test- BD-ROM "Ice Age 2 - Jetzt taut's" mit durchschnittlich 3,9-facher Geschwindigkeit auslesen - und war damit der schnellste BD-Leser im Test.

Auch beim Brennen und Lesen von DVDs und CDs lieferte das Laufwerk überwiegend gute bis sehr gute Ergebnisse. BD-Rs brannte es, ebenso wie unser Testsieger mit 4-facher Geschwindigkeit. So benötigte das BDR-202 für 21,6 GByte nur schlappe 22 Minuten, schreibt also in einer Minute etwa 1 GByte Daten auf den Rohling. Da unser Testgerät ein Pre-Production-Modell war, konnte uns Pioneer auch noch kein zukünftig mitgeliefertes Zubehör nennen.
Man versprach aber, dass in der für 449 Euro erhältlichen Retail-Version zumindest ein Brennsoftware sowie ein Abspielprogramm für Blu-ray- und DVD-Filme enthalten sein wird. Für diese vage Ansage gab es entsprechend Abzüge in unserer Testdisziplin Zubehör.
www.pioneer.dePreis: 449 Euro70 von 100 Punkten
Was auf eine Blu-ray passt
Eine herkömmliche Film-DVD mit 8,5-GByte kann diese Anforderungen nicht mehr erfüllen. Hier kommen Speichermedien wie die Blu-ray-Disc ins Spiel. Eine Blu-ray-Disc (BD) ist eine Scheibe mit zwölf Zentimetern Durchmesser, womit sie die gleichen Ausmaße wie eine DVD oder CD besitzt - und auf den ersten Blick auch nicht von DVD oder CD zu unterscheiden ist. Allerdings speichert eine einlagige Blu-ray-Disc rund fünf Mal so viele Daten wie eine einschichtige DVD.
Auf den Verpackungen der BD-Rohlinge ist der Wert 25 GByte aufgedruckt, tatsächlich passen etwa 22,6 GByte auf einen Datenträger. Auch zweilagige BDs sind bereits im Handel erhältlich, die ähnlich einer Dual-Layer- DVD mit zwei beschreibbaren Schichten ausgestattet sind. Die auf der Verpackung mit "50-GByte" beworbenen BD-Datenträger fassen tatsächlich rund 45 GByte.
Ebenso wie bei DVDs oder CDs gibt es auch bei der Blu-ray-Disc verschiedene Formate, allerdings ist die Anzahl überschaubarer als bei der DVD.
Blaue Formate
Die Blu-ray-Formate lauten BD-R, BD-RE und BD-ROM. Eine BD-ROM ist, ähnlich einer DVD-ROM, nur lesbar. Blu-ray-Filme beispielsweise werden als BD-ROMs gepresst. Eine BD-R lässt sich wie eine DVD+R oder DVD-R nur einmal beschreiben. BD-RE ist dagegen die mehrmals bespielbare Variante, wobei RE für "rerecordable", zu Deutsch "wieder beschreibbar", steht.

Bei CD- und DVD-Formaten tragen wieder beschreibbare Medien wie zum Beispiel CD-RW oder DVD-RW das Kürzel "RW" für "rewritable", was im Deutschen jedoch dieselbe Bedeutung hat. Doch wie ist es möglich, dass eine Blu-ray-Disc auf derselben Fläche mehr als 5-mal so viel Daten wie eine DVD und gar 33-mal so viel Daten wie eine CD unterbringt?
Brenn-/Lesegeschwindigkeiten bei CD/DVD/Blu-ray
Die maximalen Lese-/Brenngeschwindigkeiten eines Laufwerks (2x, 8x, 32x etc.) werden als Vielfaches der normalen Lesegeschwindigkeit (1x) angegeben. Bei einer CD liegt dieser Wert 1x bei 150 KByte/s. Ein 32x-Laufwerk beschreibt den CD-Rohling folglich mit 32x150 KByte/s, das sind etwa 4,7 MByte/s. Die Brenndauer verkürzt sich rein rechnerisch auf unter 3 Minuten.
DVDs können auf derselben Fläche deutlich mehr Daten als eine CD speichern. Deshalb fällt hier die 1x-Lesegeschwindigkeit mit 1,35 MByte/s bereits viel höher aus. Ein 8x-DVD-Brenner kann somit Daten mit 8x1,35 MByte/s, also mit rund 11 MByte pro Sekunde auf einen DVD-Rohling schreiben. Bei einer Blu-ray-Scheibe steigert sich die Übertragungsrate noch einmal deutlich.
Ein Blu-ray-Laufwerk, das eine BD-ROM mit 1x-Lesegeschwindigkeit abspielt, liest 4,5 MByte Daten pro Sekunde. Ein 4x-Brenner kann einen BD-R-Rohling mit 4x4,5 MByte/s, also rund 18 MByte/s, beschreiben. Somit benötigt er etwa 23 Minuten, um eine einschichtige BD-R mit 22,6 GByte vollzuschreiben. Ein 2x-Brenner benötigt für dieselbe Aufgabe rund 46 Minuten.