Bitcoin- und Monero-Mining im Browser: Was steckt dahinter?
Bitcoin kennt jeder, aber bei den jüngsten Angriffen auf Browser wird vermehrt Monero per Mining generiert. Was es damit auf sich hat - wir klären auf.

- Bitcoin- und Monero-Mining im Browser: Was steckt dahinter?
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Kryptowährungen wie Bitcoin werden nicht geprägt, sondern errechnet. Das so genannte Mining (englisch für "Bergbau") erfordert viel Rechenleistung, will man in vertretbarer Zeit zu Ergebnissen gelangen. Der neueste Schrei: Statt selbst in Hardware und Strom zu investieren, zapfen Hacker die Reche...
Kryptowährungen wie Bitcoin werden nicht geprägt, sondern errechnet. Das so genannte Mining (englisch für "Bergbau") erfordert viel Rechenleistung, will man in vertretbarer Zeit zu Ergebnissen gelangen. Der neueste Schrei: Statt selbst in Hardware und Strom zu investieren, zapfen Hacker die Rechenleistung von fremden Computern ab.
Neben häufig fragwürdigen Absichten von dubiosen Drahtziehern probieren auch seriöse Webseitenbetreiber Browser-Mining, bislang jedoch mit wenig Gegenliebe. Befürworter sehen eine Alternative für die online meist unliebsamen Werbeanzeigen. Gegner sehen neben einer Verlangsamung des Rechners durch das Mining vor allem den erhöhten Energieverbrauch.
Vorsicht, Website!
Möglich ist Mining im Browser zum Beispiel über JavaScript, also kleine Programme, die in Websites eingebettet und automatisch von Ihrem Browser ausgeführt werden, wenn Sie den entsprechenden Online-Auftritte besuchen.
Eigentlich ist JavaScript eine feine Sache, die viele Funktionen im Web erst möglich gemacht hat. Allerdings lässt es sich auch zweckentfremden: Die für das Krypto-Mining notwendige Rechenarbeit leistet Ihr PC, die Ergebnisse erntet der Angreifer. Auch Browser-Add-Ons werden neuerdings für solche Angriffe genutzt.
Arbeitsnachweis erforderlich
Krypto-Mining ist ein sich immer wiederholendes Mathe-Rätsel. Wer es als erster löst, der streicht eine Belohnung ein. Den dazu notwendigen Arbeitsnachweis (Proof of Work) erteilen andere Computer. Um das besser zu verstehen, schaut man sich am besten den Prozess des Minings an:
- Zunächst wird überprüft, ob die Transaktionen gültig sind. Jede Transaktion enthält die Quelle, den Betrag, das Ziel und eine digitale Signatur
- Gültige Transaktionen werden in einem Block zusammengefasst
- Der Hash-Wert des vorherigen Blocks wird ausgelesen
- Das Proof-of-Work-Problem wird angegangen
Die für den Arbeitsnachweis erforderliche Leistung besteht im Kern aus der Suche nach einer Zahlenkombination (einem SHA 256 Hash, um genau zu sein), die bestimmten Anforderungen entspricht. Die Kombination errechnet sich aus:
- der Nummer des Blocks, der derzeit „abgebaut“ wird
- dem Inhalt des Blocks
- dem Hash-Wert des vorherigen Blocks
- dem Nonce, einem variablen Zahlenwert
Die ersten drei Variablen der Gleichung sind bekannt, so dass sich die Rechenarbeit auf das Auffinden von Nonces konzentriert, die gemeinsam mit den übrigen Werten den gesuchten Hash-Wert ergeben.
Browser-Mining selten für Bitcoin genutzt
Beim Browser-Mining geht es nur selten um das Abschöpfen neuer Bitcoin-Einheiten. Andere Währungen wie das weniger bekannte Monero sind beliebter. Die notwendige Rechenarbeit unterscheidet sich von Kryptowährung zu Kryptowährung allerdings kaum. Es sind andere Eigenschaften, die die Beliebtheit von Monero und Co. ausmachen.