Wikileaks-Enthüllungen
Weeping Angel: Samsung-TVs waren Ziel von CIA-Malware
Die CIA entwickelte Malware, um Samsung-Smart-TVs für Abhör-Operationen zu nutzen. Das offenbaren aktuelle Wikileaks-Enthüllungen.

Unter dem Codenamen Weeping Angel hat die CIA Hacking-Tools entwickelt, die Smart-TVs von Samsung in Abhör-Werkzeuge verwandelte. Darauf deuten aktuelle Wikileaks-Enthüllungen hin, die über 8.500 geheime Dokumente des CCI (Center for Cyber Intelligence) des US-Geheimdienstes an die Öffentlichkei...
Unter dem Codenamen Weeping Angel hat die CIA Hacking-Tools entwickelt, die Smart-TVs von Samsung in Abhör-Werkzeuge verwandelte. Darauf deuten aktuelle Wikileaks-Enthüllungen hin, die über 8.500 geheime Dokumente des CCI (Center for Cyber Intelligence) des US-Geheimdienstes an die Öffentlichkeit bringen.
Wie Wikileaks beschreibt, war die Weeping-Angel-Malware dazu fähig, die Samsung-Fernseher in einen "Fake-Off"-Modus zu versetzen. Dabei sah der TV aus, als ob er ausgeschaltet wäre, sendete jedoch die über Mikrofon und Webcam empfangenen Daten an einen geheimen CIA-Server im Internet. Auch konnten Informationen über das WLAN ausgelesen werden.
Kooperation mit britischen Geheimdiensten
Die Weeping-Angel-Attacke wurde den Dokumenten zufolge von der Abteilung Embedded Devices Branch (EDB) zusammen mit den britischen Geheimdiensten MI5 und BTSS entwickelt. Als funktionierende Ziele explizit genannt werden Samsung-TVs der F8000-Serie aus dem Jahr 2013 mit den Firmware-Versionen 1111, 1112, und 1116. In Deutschland waren diese TVs baugleich unter dem Modellnamen F8090 auf dem Markt - etwa der Samsung UE55F8090.
Spätere Updates von Samsung, die die CIA-Software unbrauchbar gemacht hätten, konnten bewusst geblockt werden. TV-Geräte mit der Firmware 1118 und höher konnten über die damalige Installationsmethode via USB nicht infiltriert werden.
Lesetipp: Wikileaks-Enthüllungen verraten CIA-Hacks für Android, iOS & Co. (connect)
Sciene-Fiction-Monster als Inspiration
Der Name "Weeping Angel" ist eine Anspielung auf ein Monster aus der britischen Science-Fiction-Serie "Doctor Who". Diese steinernen Engel bewegen sich nur, wenn niemand hinsieht. Außerden können sie bereits dadurch in die Welt gelangen, wenn ein Abbild von ihnen in Filmaufnahmen auf einem Monitor oder TV gezeigt wird. Auch andernorts lassen sich die Geheimdienste von Popkultur inspirieren - so haben einige Android-Exploits der CIA Pokémon-Namen.