Unterhaltungsbranche
Hollywood: Schauspieler schließen sich Autoren-Streik an
Dieser Streik könnte Hollywood in eine Krise treiben. Jetzt streiken neben Drehbuchautoren auch die Schauspieler. Was bedeutet das für Filme und Serien?

Das hat Hollywood seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Neben den Drehbuchautoren, die bereits seit Wochen streiken, schließen sich nun auch Schauspieler dem Streik an und legen damit zahlreiche Produktionen lahm. Grund dafür sind gescheiterte Verhandlungen zwischen der Screen Actors Guild SAG-AFTRA...
Das hat Hollywood seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Neben den Drehbuchautoren, die bereits seit Wochen streiken, schließen sich nun auch Schauspieler dem Streik an und legen damit zahlreiche Produktionen lahm. Grund dafür sind gescheiterte Verhandlungen zwischen der Screen Actors Guild SAG-AFTRA zusammen mit der WGA (Writers Guild of America) und den US-Filmstudios.
Die Bekanntgabe des Streik-Eintritts hatte unmittelbare Auswirkungen. So wurde beispielsweise die Premiere des Christopher Nolan Films Oppenheimer in London um eine Stunde vorgezogen, um die mitwirkenden Stars noch über den roten Teppich laufen zu lassen. Kurz darauf verließen Cillian Murphy und Emily Blunt die Premiere, zudem waren bei der Vorführung des Films keinerlei Schauspieler mehr vor Ort. Sie alle schlossen sich dem Streik an.
Zuvor wurden Insider-Informationen an die Öffentlichkeit gespült, wonach die Filmstudios mit brachialen Methoden gegen die streikenden Autoren vorgehen wollen. So wolle man Verhandlungen wohl möglichst weit in den Herbst schieben, um die Drehbuchautoren „finanziell ausbluten“ zu lassen. Ziel sei es, die Autoren in den Ruin zu treiben, um anschließend die Bedingungen für Verhandlungen diktieren zu können.
Gleichzeitig beschwert sich Disney-Boss Bob Iger, denn schließlich habe ein Schauspielerstreik eine „schädliche Wirkung“ auf die gesamte Branche. Es sei der schlechteste Zeitpunkt auf der Welt, um diese Störung zu verstärken, wird Iger von CNBC zitiert.
Die Schauspieler und Autoren verlangen von den Studios klare Regeln für den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Zudem wird eine bessere Vergütung gefordert. Bei letzterer geht es primär um weniger bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler, die zum Beispiel für Nebenrollen besetzt werden. Große Stars solidarisieren sich mit ihnen.
Den Mitgliedern der SAG-AFTRA unter dem Vorsitz von Fran Drescher (u.a. Die Nanny) ist es verboten, während eines Streiks vor die Kamera zu treten. Auch Marketing-Tätigkeiten wie die Teilnahme an Premieren oder Interviews sind zu unterlassen. Zu den möglichen Folgen gehören abgesagte Premieren, fehlende Promo für die Kino-Releases im Sommer und weitere Verschiebungen von Produktionen, die derzeit gedreht werden.