Sicherheit
Hacker ruhen auch an Pfingsten nicht
Die Serie von Hacks bei Regierungsstellen und der Wirtschaft riss auch über das Pfingstwochenende nicht ab. Aber auch die Ermittlungsbehörden ruhten sich nicht aus.

Die Hackergruppe LulzSec hat am Wochende nach eigenen Angaben drei Hacks lanciert. Sie hackten sich in eine Adult-Website und erbeuteten laut Angaben des IT-Security Blog NakedSecurity rund 26.000 Benutzer-Datensätze. Die erbeuteten Email-Adressen und dazugehörige Passwörter wurden veröffentlic...
Die Hackergruppe LulzSec hat am Wochende nach eigenen Angaben drei Hacks lanciert. Sie hackten sich in eine Adult-Website und erbeuteten laut Angaben des IT-Security Blog NakedSecurity rund 26.000 Benutzer-Datensätze. Die erbeuteten Email-Adressen und dazugehörige Passwörter wurden veröffentlicht. Weiterhin wurden 55 Administrator-Passwörter von weiteren Porno-Webseiten veröffentlicht. Besonders heraus stellten die Hacker E-Mail-Adressen mit den Endungen mil und gov. Das wird die Arbeitgeber bei Militär und Regierungsstellen bestimmt besonders erfreuen...
LulzSec rief, um die Aktion noch weiter auszubeuten, ihre zahlreichen Twitter-Follower auf, die veröffentlichten Kombinationen aus E-Mail-Adresse und Passwort bei Facebook auszuprobieren. Angesichts der Tatsache, dass immer noch viele Nutzer das gleiche Passwort bei verschiedenen Accounts nutzen, hätte das wohl weitere Peinlichkeit bedeutet, hätte nicht Facebook von der Aktion Wind bekommen und die entsprechenden Accounts vorerst gesperrt.
LulzSec war ausserdem zu Besuch auf Servern des US-Senats. Die lachenden Hacker sagten, obwohl man die US-Regierung nicht sonderlich möge, möchte man ihnen in Sachen Sicherheit etwas auf die Sprünge helfen und hoffe, das werde nicht als kriegerischer Akt gesehen.
Ein weiteres Opfer der Gruppe war die Spieleschmiede Bethesda, die unter anderem Spiele wie Fallout 3, Brink und The Elder Scrolls im Programm hat. Nach eigenen Angaben erbeuteten sie den gesamten Source-Code und die Passwort-Datenbank mit rund 200.000 Namen und Passwörtern von Kunden. Die Beute soll allerdings nicht veröffentlicht werden, da man die Firma mag. Bethesda ruft seine Kunden auf, sofort ihre Passwörter zu ändern.
Damit reiht sich Bethesda in die Reihe der kürzlich gehackten Game-Entwickler Sony, Epic Games, Codemasters und Nintendo ein.
Auch die Ermittlungsbehörden waren nicht untätig. Schon am 10.6 wurden in Spanien 3 vermeintlich führende Köpfe des Aktivisten-Netzwerks Anonymous verhaftet. Ihnen wird Beteiligung bei der Planung und Durchführung des Einbruchs in Sonys PSN-Netzwerk im April diesen Jahres vorgeworfen. Daraufhin legte Anonymous zeitweise die Website der spanischen Policia Nacional durch eine DDoS-Attacke lahm. Im Bekennerschreiben dazu heißt es, die Mitglieder von Anonymous seien keine Terroristen, sondern Bürger, die sich für ihre Rechte einsetzten.
Laut Angaben der spanischen Behörden geht aus den 2 Millionen beschlagnahmten Codezeilen aus Chatrooms hervor, dass die Verhafteten auch an Angriffen auf Internetseiten mehrerer Banken sowie der Regierungen von Ägypten, Algerien, Libyen, Iran, Chile, Kolumbien und Neuseeland beteiligt sein könnten.
Auch in der Türkei wurden in zwölf Städten insgesamt 32 vermutliche Mitglieder des Aktivisten-Netzwerks festgenommen. Anonymous hatte letzte Woche als Reaktion auf die ab August in der Türkei geplante Einführung eines Internetfilters die Aktion "Operation Turkey" angekündigt. Während der Aktion wurde die Webseite der Telekommunikations-Behörde und weiterer, den Internetfilter unterstützender Organisationen kurzzeitig lahmgelegt.