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Firefox: Add-ons sollen gezähmt werden

Im Konkurrenzkampf der Browser spielt die Geschwindigkeit, mit der ein Browser startet, eine wichtige Rolle. Auch der User erwartet einen flotten Browser. Ein Problem, mit dem besonders Mozilla Firefox zu kämpfen hat, sind die vielen verfügbaren Add-ons. Der Nutzer installiert aus der großen Auswahl, ohne zu ahnen, dass jedes Add-on per se die Startzeit um etwa 10 Prozent verlängert.

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Wie Justin Scott im Add-on-Blog berichtet, hat man nachgemessen, dass 10 installierte Add-ons die Startzeit des Browsers in etwa verdoppeln. Dagegen will man bei Mozilla nun mit verschiedenen Maßnahmen angehen.

Als erstes werden jede Woche automatisch die beliebtesten 100 Add-ons auf ihre Performance getestet und die Ergebnisse dem User zur Verfügung gestellt. Zukünftig durchlaufen auch alle neuen Erweiterungen diesen Prozess. Besonders herausgestellt werden ab jetzt Add-ons, die den Browserstart um mehr als 25% verzögern. Diese Warnungen werden in einer der nächsten Firefox-Versionen auch im Add-on-Manager verfügbar sein.

Die Entwickler von Add-ons bekommen einen Leitfaden an die Hand, was man tun und lassen sollte, um möglichst performanceneutrale Erweiterungen zu schreiben. Ausserdem bekommen die Developer Tools an die Hand, um vor der Veröffentlichung einen aussagekräftigen Performancetest zu absolvieren.

Software, die ungefragt Toolbars und weitere Add-ons in Firefox installieren will, braucht zukünftig die explizite Zustimmung des Users. Hier wird einiges Potential zur Rückgewinnung von Ressourcen vermutet. Der Benutzer kann auch seinen Teil beitragen, indem er seine installierten Erweiterungen durchschaut, und diejenigen abschaltet oder besser deinstalliert, die er nicht mehr nutzt.

Die Offensive von Mozilla ist begrüssenswert, denn oft wissen Benutzer nicht, warum Firefox bei ihnen so lange zum Start braucht. Abgesehen davon trägt jedes zusätzliche Add-on auch Konfliktpotential in sich. Hier ist weniger sehr oft mehr. Auch die Tatsache, dass Google Chrome das Problem mangels der schieren Maße an Erweiterungen nicht hat, wird Mozilla hier zum Handeln bewegen. Wenn die Problematik so ins Bewußtsein der Nutzer dringt, ist schon viel gewonnen.

5.4.2011 von Ferdinand Thommes

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