Deutsche Spieleschmiede
Nach Gollum-Debakel: Daedalic beendet Spieleentwicklung
Der deutsche Spieleentwickler und Publisher Daedalic wird keine weiteren Spiele selbst entwickeln. Schuld ist das Spiel Der Herr der Ringe: Gollum.
Wenn Spieleprojekte scheitern, kann das gravierende Folgen für die Entwicklerinnen und Entwickler haben. So wurde am Wochenende etwa verkündet, dass Daedalic Entertainment nach ihrem Debakel mit Der Herr der Ringe: Gollum künftig keine eigenen Spiele mehr entwickeln wird.Der Titel sah sich zu Rel...
Wenn Spieleprojekte scheitern, kann das gravierende Folgen für die Entwicklerinnen und Entwickler haben. So wurde am Wochenende etwa verkündet, dass Daedalic Entertainment nach ihrem Debakel mit Der Herr der Ringe: Gollum künftig keine eigenen Spiele mehr entwickeln wird.
Der Titel sah sich zu Release einiger harscher Kritiken gegenüber, die vor allem die technische Umsetzung, aber auch Geschichte und Gameplay des Spiels regelrecht zerissen. Daedalic entschuldigte sich daraufhin in einem offenen Brief an die Community für die Qualität des Spiels und gelobte Besserung in Form von Patches.
Das allein scheint aber nicht auszureichen. Denn nun soll das Unternehmen nur noch als Publisher fungieren, also Spiele anderer Studios auf den Markt bringen. Die eigene Spieleschmiede wird aufgegeben, und somit auch die denkwürdige Historie an erfolgreichen Titeln vor Gollum.
Entlassungen und Streichungen
Gegenüber der Webseite Gameswirtschaft gab Daedalic an, dass 25 der bislang 90 beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund der geplanten Umstrukturierung die Firma verlassen werden. Trotz der schwierigen Lage sehe man das Ganze als Chance für einen Neuanfang.
Auf seiten der geplanten Veröffentlichungen wird vor allem ein weiterer "Herr der Ringe"-Ableger eingestellt, der bereits geplant war und sich in Entwicklung befand. Circa 2 Millionen Euro Fördergelder wurden dem Projekt vorab zugesagt, die nun vermutlich zurückgezahlt werden müssen.
Kommende Publishing-Projekte nicht gefährdet
Zusätzlich versicherte man aber, dass Projekte anderer Studios, für die Daedalic als Publisher fungieren wird, nicht gefährdet seien. Dazu gehören beispielsweise die "Shadow Tactics"-Reihe von Mimimi Games oder das vor Kurzem angekündigte Adventure Surviving Deponia, das von AtomicTorch entwickelt wird.
2022 wurde Daedalic Entertainment vom französischen Publisher Nacon für eine geschätzte Summe von 53 Millionen Euro übernommen. Zu diesem gehören unter anderem auch die Studios Cyanide oder Spiders. Welchen Einfluss Nacon auf die Entscheidung hatte, Daedalics Abteilung für Spieleentwicklung einzustellen, ist bisher nicht bekannt.
