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Vernetzte Landwirtschaft

Viele Landwirte setzen heute Machine-to-Machine-Lösungen zur Bewässerung, aber auch für andere Zwecke etwa in der Tierhaltung ein.

Autor: Business & IT • 7.10.2013 • ca. 3:20 Min

Vernetzte Landwirtschaft
Vernetzte Landwirtschaft
© weerapat kiatdumrong - shutterstock.de

Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, die Bewässerung so zu steuern, dass möglichst kein Wasser verschwendet wird. Auch die passende Menge Düngemittel ist ein wichtiger Faktor, da bei einer Überdüngung die Qualität der Ernte sinkt.M2M-Lösungen, wie RANG...

Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, die Bewässerung so zu steuern, dass möglichst kein Wasser verschwendet wird. Auch die passende Menge Düngemittel ist ein wichtiger Faktor, da bei einer Überdüngung die Qualität der Ernte sinkt.

M2M-Lösungen, wie RANGER_agri vom Telekom-Partner Atlantik Elektronik, unterstützen Landwirte dabei, die passende Menge Wasser und Dünger auszubringen. Dafür ist das Gerät mit unterschiedlichen Sensoren ausgerüstet. Diese ermitteln Parameter wie Bodenfeuchtigkeit, Temperatur oder pH-Wert. Eine Funkeinheit mit M2M-SIM-Karte überträgt die Messdaten über das Mobilfunknetz der Telekom an einen Server.

Über ein Webportal kann der Anwender in Echtzeit auf die Daten zugreifen. RANGER_agri ist zudem an jedem Ventil des Bewässerungssystems angebracht und ermöglicht dessen Fernsteuerung. Landwirte können die Wasser- und Düngermenge so einfach kontrollieren. Das System kann auf Basis der Sensordaten auch vollkommen autark arbeiten. Landwirte senken ihren Wasserverbrauch so im Durchschnitt um 30 bis 50 Prozent. Gemessen an den Kosten ist die Ersparnis im Bereich Düngemittel jedoch noch deutlich höher.

SMS von der Kuh

Wirtschaftliche Erfolge versprechen M2M-Lösungen auch in der Nutztierhaltung - beispielsweise bei der Aufzucht einer Kuhherde. Die größte Herausforderung besteht darin, Brunstphasen - die Zeit, in der ein Rind trächtig werden kann - zu erkennen. In der Brunst erhöht sich die Bewegungsaktivität der Tiere. Um die Anzeichen lückenlos zu erfassen, müssten Landwirte alle Tiere einer Herde Tag und Nacht beobachten.

Das HeatPhone unterstützt den Landwirt dabei, die Empfangsbereitschaft einer Kuh seltener zu verpassen. Die Lösung des französischen IT-Unternehmens Medria besteht aus Halsbändern für die Kühe und einem Datensammler. Sensoren im Halsband messen die Vitaldaten der Kuh und senden diese Informationen an den Datensammler.

Dieser überträgt die Daten über das Mobilfunknetz an einen Server. Sobald sich eine Kuh deutlich mehr bewegt als sonst, sendet das System eine SMS an den Landwirt, den Besamungstechniker und den Tierarzt. Neben der zeitlichen Entlastung ist die Lösung auch wirtschaftlich rentabel. Da der Bauer kaum noch eine Brunst verpasst, erhöht sich die Reproduktionsrate seiner Herde.

Landwirte können die modular aufgebaute M2M-Lösung auch erweitern. Mit VelPhone bietet der Telekom-Partner Medria eine weitere Komponente an, die den Landwirt vor der Geburt eines Kalbes alarmiert. Das SanPhone protokolliert zudem die Nahrungsaufnahme der Kühe, um Krankheiten frühzeitig diagnostizieren zu können.

Nachschub fürs Silo

Dasselbe versprechen auch Lösungen zur Siloüberwachung. Damit in den Silos immer ausreichend Futtermittel vorhanden ist, muss der Bauer regelmäßig den Füllstand kontrollieren und bei Bedarf eine Bestellung bei seinem Lieferanten aufgeben. Diese wiederkehrende Arbeit kostet ihn täglich viel Zeit.

Einige Landwirte setzen deshalb bereits eine M2M-Lösung ein, die den Füllstand des Silos kontrolliert und automatisch Nachschub bestellt. Im Inneren des Silos ist dafür ein Füllstandsensor installiert. Dieser misst regelmäßig, wie viel Futtermittel noch vorhanden ist und gibt die Daten an den programmierbaren Mobilfunkrouter des Telekom-Partners INSYS icom weiter.

Dieser trägt die Daten zusammen und sendet den Füllstand regelmäßig an einen Server. Der Futtermittellieferant kann die Füllstände der Silos von dort über sein ERP- oder Warenwirtschaftssystem abrufen und seine Ausfuhren an den Bedarf des Landwirtes anpassen.

Ist die Lösung mit einem Temperatur-und Luftfeuchtigkeitssensor ausgestattet, verhindert sie zudem das Verderben der Siloinhalte durch Fäulnisbakterien oder Pilzbefall. Das System informiert den Landwirt automatisch, wenn Temperatur und Feuchtigkeit im Silo bestimmte Grenzwerte überschreiten. Der Landwirt muss dann beispielsweise durch Lüften für ein passendes Klima im Silo sorgen.

Ausblick

Diese Lösungen erleichtern bereits heute das Leben und Arbeiten einiger Landwirte. Zukünftig könnten es noch mehr werden. Das Problem: Den Landwirten fehlt häufig die Zeit, in dem breiten Angebot die passende Lösung zu finden. Die Telekom bietet Landwirten unter anderem mit dem M2M Marketplace eine zentrale, herstellerübergreifende E-Commerce- Plattform, die branchenspezifische M2M-Lösungen aus aller Welt offeriert.