Waipu.tv, Magine TV und Zattoo HIQ
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Man nehme Fernsehen, wie wir es bisher kennen, übertrage es ins Internet und nehme alle Teile weg, die man sich sparen kann – fertig ist Waipu.tv. Der Dienst der Münchner Exaring AG spielt Live-Fernsehen in SD und HD über ein eigenes bundesweites Glasfasernetz aus und verteilt es über fast jeden DSL-Anschluss an seine Kunden. Zum Empfang benötigt man ein Smart-phone, einen Flat-TV sowie eine Goo-glecast-Streamingbox, die am HDMI-Eingang des TV hängt und sich mit dem Internet verbindet. Die Steuerung übernimmt die Waipu.tv-App, in der man waagerecht von Kanal zu Kanal, oder eine Sendung nach oben zum TV-Schirm wischt – tatsächlich steht Waipu.tv für Wisch-Fernsehen.
Das Ganze funktioniert sehr intuitiv mit bis zu vier parallelen Streams pro Account, die weniger Zeitversatz haben als etwa bei Zattoo. In SD kostet das fünf Euro pro Monat, wer Waipu.tv in HD und auch anderswo als zu Hause nutzen möchte, zahlt bis zu 15 Euro. Mit dabei ist ein Cloud-Videorekorder mit zehn bis 50 Stunden Kapazität. Waipu.tv glänzt nicht mit Extra-Inhalten, aber mit genialer Einfachheit. Und für Mediatheken via Chromecast auf dem TV gibt’s auf dem Smartphone ja eigene Apps.
Magine TV

Auf dem Papier bietet Magine Basic ein umfassendes App-TV-Angebot: Es gibt Live-Fernsehen via Mobil-App sowie per Chromecast, Amazon Fire TV und Airplay auf den Fernseher – die öffentlich-rechtlichen und eine Reihe weiterer Sender obendrein in HD. Auf Apple und Fire TV sowie einigen Smart-TVs hat der schwedische Dienst auch eigene Apps.
Sendungen lassen sich bei Magine per Catchup- und Replay-Funktion verspätet ab Anfang oder sogar bis zu einer Woche im Nachhinein anschauen. Der Haken: Kaum ein deutscher Sender lässt das zu, sodass die innovativen Features wenig bringen. Im Bereich der zusätzlich angebotenen Premium-Sender (ab drei Euro pro Monat) sind Catchup und Replay häufiger verfügbar, weshalb Magine dort eine gute Alternative etwa zu Premium-Senderpaketen im Kabel bietet.
Zattoo HIQ

Der Schweizer Anbieter Zattoo ist der Klassiker unter den Stream-TV-Diensten. In der Basisversion lässt sich Zattoo kostenlos nutzen – allerdings nur in einer recht bescheidenen SD-Qualität und mit Werbeeinblendungen bei jedem Senderwechsel. In der HiQ-Version für knapp zehn Euro pro Monat sind die öffentlich-rechtlichen und einige weitere Sender in HD-Auflösung zu sehen. Wie bei den Konkurrenten Waipu.tv und Magine gibt es allerdings keine privaten Free-TV-Sender in HD.
Das Fernsehprogramm lässt sich auf allen möglichen Geräten nutzen und aus den Mobil-Apps per Airplay, Chromecast oder Fire-TV zum Fernseher schicken. Vor allem aber bietet Zattoo in seinen Mobil-Apps einen recht umfassenden Programmservice. Neben Progammtipps zeigt sie an, gutwelche Sendungen gerade am häufigsten angeschaut werden. Eine anschauliche Alternative zum eher zähen Zappen ist zudem die Mosaik-Ansicht, in der auf dem Tablet alle verfügbaren Sender in aktuellen Miniaturbildern zu sehen sind. So kann man sich einen schnellen Überblick über das Programm machen. Außerdem hat Zattoo einen On-Demand-Bereich, in dem Sendungen einzelner Kanäle zum nachträglichen Abruf angeboten werden – etwa einzelne Sendungen von Pro7, Sat1 oder DMAX sowie einige Filme aus der Gratis-Videothek Netzkino.