Smartphone-Vergleich

Samsung Galaxy S3 mini, HTC 8x, HTC Desire X, LG Nexus & LG Optimus L9 im Test

21.3.2013 von Bernd Theiss und Michael Peuckert

Wir haben Samsung Galaxy S3 mini, HTC 8x, HTC Desire X, LG Nexus und LG Optimus L9 im Test. Wir vergleichen die Super-Smartphones.

ca. 7:30 Min
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Samsung Galaxy S3 mini, HTC 8x, HTC Desire X, LG Nexus und LG Optimus L9 im Test.
Samsung Galaxy S3 mini, HTC 8x, HTC Desire X, LG Nexus und LG Optimus L9 im Test.
© Hersteller/Archiv

Wir haben Samsung Galaxy S3 mini, HTC 8x, HTC Desire X, LG Nexus und LG Optimus L9 im Vergleichstest. Android und auch immer mehr Windows Phone drohen, Apple in puncto Stil den Rang abzulaufen. Dafür sorgt nicht zuletzt die phänomenale Ausstattung so mancher unserer Testkandidaten. Im Stuttgarter Testlabor unserer Schwesterzeitschrift connect wurden die Neuankömmlinge auf dem Smartphone-Markt auf Herz und Nieren geprüft. Hier sind die Ergebnisse.

HTC 8x im Test

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Farbenfrohe Vielfalt: Das HTC 8X gibt es in einer Auswahl an verschiedenen Schalen.
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HTC will mit dem 8X den optimalen Kompromiss aus Technik, Features und kompaktem Gehäuse schaffen. HTC setzt auf ein mattes Unibody-Polycarbonat-Gehäuse. Dank seiner Verrundungen und des 130 Gramm leichten Gewichts liegt das HTC 8x im Test angenehm in der Hand. Die einzigen Kritikpunkte an der sehr gelungenen Gestaltung des schlanken Designs bilden der Ausschalter und der Kameraknopf. An den Ausschalter kommt ein Rechtshänder oft nicht einfach genug heran, der Kameraknopf steht bei normalem Halten des Smartphones in ständiger Gefahr, mit dem Handballen gedrückt zu werden.

Für gute Sicht sorgt das Display mit kratzfestem 4,3-Zoll-Gorilla-Glas. Beim Prozessor setzt das 8X auf zwei 1,5 GHz-Kerne von Qualcomm. Der verfügbare Datenspeicher umfasst knapp 15 GByte ohne Möglichkeit auf Speichererweiterung. In Sachen Funk verzichtet das HTC auf LTE, kann bei DCHSPA+, NFC und WLAN aber voll mithalten. Aus technischer Sicht macht das HTC 8X auch eine gute Figur.

Allenfalls die Funkeigenschaften könnten noch etwas besser sein, wobei das 8X zumindest im 3G-Netz nur knapp an einem "gut" vorbeigeht. Akustisch zeigt sich das HTC von seiner besten Seite, die Klangqualität bei stabiler Verbindung ist sowohl für den Anrufer als auch für den Angerufenen sehr gut. Mit knapp sechs Stunden im UMTS-Netz und zehn bis vierzehn Stunden Gesprächszeit im GSMNetz kann hier wirklich lange gesprochen werden.

HTC Desire X im Test

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H TC will mit dem Desire X überdurchschnittliche Technik zum günstigen Preis anbieten.
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Für den niedrigeren Preis von 300 Euro muss HTC beim Display des Desire X zurückstecken: Die Anzeige kommt auf nur 800 x 480 Pixel bei handlichen vier Zoll. Die Qualität des Bildschirms ist tadellos, auch bei Sonne und unter großen Blickwinkeln ist der Screen gut lesbar.

Für die meisten Anwendungen ist das von HTC gewählte Bildschirmformat großzügig bemessen und ermöglicht zugleich ein im Vergleich zur aktuellen Smartphone-Elite kompaktes Gehäuse. Zu den bescheidenen Abmessungen kommt eine vergleichsweise taschenfreundliche Form, die Oberfläche ist angenehm gummiert. Durch die Wahl einer Kunststoffschale konnte HTC sogar einen wechselbaren Akku verbauen.

Der Energieriegel bietet fünf Stunden Ausdauer im typischen Smartphone-Betrieb - angesichts des Preises eine überdurchschnittliche Leistung. Noch besser sind die Gesprächszeiten von knapp neun bis gut zwölf Stunden im GSM-Netz und immer noch beeindruckenden fünf Stunden im UMTS-Modus. Nur die Empfangsverhältnisse sollten am Aufenthaltsort gut sein, funktechnisch ist das Desire X besonders bei UMTS eher schwach.

Knapp bemessen ist der Datenspeicher mit nominell 4 Gigabyte, von denen nur gut ein GByte zur freien Verfügung steht. Doch dafür lässt sich Speichermangel über eine optionale Micro-SD-Card beheben. Dem Dual-Core-Prozessor mit einem GHz Takt von Qualcomm stehen 768 MByte Arbeitsspeicher zur Seite. Für flüssiges Arbeiten mit Android 4.04 reicht das allemal, auch die Geschwindigkeit von HSPA-Datentransfers mit 7,2 Mbit/s im Down- und 5,76 Mbit/s im Upload ist für ein Smartphone mehr als angemessen.

Auch die stark bassbetonende Klanganpassung von Beats Audio ist eingebaut. Überhaupt nicht selbstverständlich ist, dass die in unserem Testgerät eingesetzte Fünf-Megapixel-Fotokamera unter guten Lichtbedingungen auch gute Bilder schoss und die mit den teureren HTC-One-Modellen eingeführte Serienbildfunktion beherrscht. Für regelmäßige Skype-Nutzer schade ist der Verzicht auf eine Frontkamera für die Videotelefonie.

LG Nexus 4 im Test

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Das Nexus 4 überzeugt mit toller Haptik und genialem Display zum günstigen Preis.
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Optisch macht das Nexus 4 schon auf den ersten Blick einiges her. Das Gorilla-Glas auf der Front- und Rückseite und die Softtouch-Oberfläche des Geräterahmens wirken sehr wertig. Da es ein bisschen kantig designt ist, liegt das Nexus 4 allerdings nicht ganz so komfortabel in der Hand. Dennoch ist es erstaunlich, dass für so viel Luxus ein Preis von gerade einmal rund 300 Euro aufgerufen wird.

Allerdings kommt das Nexus 4 zu diesem Preis auch lediglich mit acht GByte internem Speicher daher. Wer allerdings 50 Euro mehr investiert, kann sich die 16-GB-Variante des neuen Google-Phones bestellen. Wir meinen, dass diese 50 Euro sehr gut investiertes Geld sind. Beide Varianten sind aktuell exklusiv über die Google-Webseite zu bestellen.

Zwei Mankos muss man dem Nexus 4 dennoch ankreiden: So ist neben dem fest verbauten Akku auch die Lautsprecheröffnung auf der Rückseite kritikwürdig. Liegt das Nexus 4 auf der falschen Seite, wird der Klingelton so stark gedämpft, dass der Nexus-Besitzer eventuell viele Anrufe verpassen wird. Andere Hersteller lösen dieses Problem mit einer kleinen Erhebung auf der Rückseite. Dann klingelt es in solchen Fällen lauter.

Die Auflösung des 4,7-Zoll-TFT-Bildschirms beträgt 1.280 mal 768 Pixel. In puncto Helligkeit kommt das Display jedoch nicht ganz an die enorme Ausbeute etwa eines LG Optimus 4X HD heran. Doch auch die 427 cd/m2 können sich wahrlich sehen lassen und bieten bei direkter Sonneneinstrahlung immer noch eine sehr gute Lesbarkeit der Inhalte.

Bei der Ausstattung ist leider nicht alles Gold, was glänzt. Das Nexus 4 hat bis auf LTE zwar alle relevanten Features wie HSPA+, Bluetooth und n-WLAN an Bord, doch als Problemkind entpuppte sich die Kamera. So lieferte der Bildsensor mit acht Megapixeln nur eine durchwachsene Bildqualität. Egal, bei welchen Lichtverhältnissen - die Fotos hatten permanent hohe Rauschanteile. Auch schaffte es der Autofokus nicht immer, das Motiv scharf zu stellen. Qualitätsprobleme gab es außerdem bei den Videoaufnahmen - und das trotz Full-HD-Auflösung.

Enttäuschend auch das Thema Speicher. Das getestete Nexus 4 mit acht GByte stellte dem Benutzer lediglich 5,4 GByte zur freien Verfügung. Ein praktischer Wechselspeicherslot für Micro-SD-Karten fehlt dem Google-Phone jedoch.

Lässt sich die magere Ausstattung noch kritisieren, so trumpft das Nexus 4 bei der Performance groß auf. Unter der hübschen Hülle steckt nicht nur ein Zwei-GB-Arbeitsspeicher, sondern auch ein Snapdragon-S4-Prozessor. Ausgestattet mit vier Kernen und einer Taktfrequenz von 1,5 GHz sorgt die CPU für starke Benchmarkergebnisse. So hält der Androide im Mischbetrieb gute 5:34 Stunden durch und kann auch bei der Gesprächszeit mit knapp 15 Stunden im E-Netz und sechs Stunden im UMTS-Betrieb glänzen. Ergänzt wird die gute Laborleistung von einer sauberen Akustik.

LG Optimus L9 im Test

Das Optimus L9 ist das Spitzenmodell in der L-Style-Serie von LG und untermauert diesen Anspruch schon optisch: Sein großes 4,7-Zoll-Display ist ein echter Hingucker und überzeugt dank der in dieser Preisklasse seltenen IPS-Technik auch bei der Bildqualität. Mit 960 x 540 Pixeln bietet es viel Platz.

Auch das neun Millimeter schlanke Gehäuse vermittelt trotz Kunststofffertigung Wertigkeit. Seine Vorderseite wird ohnehin vom riesigen Display bestimmt, auf der Rückseite sorgt eine Waffelstruktur für gute Anfassqualität und elegante Optik.

Auch was die inneren Werte angeht, muss sich das Optimus L9 nicht verstecken. Angetrieben wird es von einem mit einem GHz getakteten Zweikern-Prozessor von Texas Instruments. Hinzu kommt ein GByte RAM, was dem Gerät ein flottes Arbeitstempo beschert. Allerdings: Der interne Speicher ist mit vier GByte, von denen ab Werk noch etwa 2,3 GByte frei sind, nicht gerade überdimensioniert. Das ist an sich nicht schlimm, da sich der Speicherplatz mit einer Micro-SD-Speicherkarte erweitern lässt.

Beim Webbrowsen oder Ausführen von Apps zeigt sich der Leistungsvorteil des Dual-Core-Prozessors. Die Kamera auf der Rückseite löst mit fünf Megapixeln auf und bietet ordentliche Bildqualität. In dunkler Umgebung sorgt eine LED-Fotolampe für Aufhellung, obwohl die in solchen Situationen geschossenen Bilder dennoch zum Rauschen neigen.

Eine zusätzliche Frontkamera mit VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) erlaubt Selbstporträts oder Videotelefonate. Die Mobilfunksektion ist mit dem UMTS-Turbomodus HSDPA und dem Upload-Beschleuniger HSUPA gut bestückt. Und mit WLAN , Bluetooth und A-GPS sind alle auch alle anderen wichtigen Funkstandards an Bord.

Im Messlabor fiel vor allem die gute Akkuleistung auf. Der üppig ausgelegte Stromspeicher erlaubt die lange Laufzeit von 5:46 Stunden im typischen Anwendungsmix und Gesprächszeiten von fast 14 Stunden. Sende- und Empfangsqualität sowie die Akustik liegen auf nicht ganz so hohem Niveau, gehen aber immer noch in Ordnung.

Samsung Galaxy S3 mini im Test

Mit knapp 440 Euro liegt der Preis des Samsung Galaxy S3 mini spürbar niedriger als beim großen Bruder Samsung Galaxy S3 . Das "mini" im Namen führt jedoch in die Irre, denn klein ist es beileibe nicht. Dafür sorgt schon das vier Zoll große AMOLED-Display 480 x 800 Pixeln. Die Inhalte werden in tadelloser Qualität dargestellt, die Helligkeitsausbeute ist mit 242 cd/m2 zwar etwas knapp, entspricht aber den üblichen Werten bei Displays mit OLED-Technik.

Die technische Plattform stammt von ST-Ericsson und sorgt für gute Ergebnisse bei den Benchmarks. Die Kombination aus Dual-Core-Prozessor mit einem GHz Taktfrequenz und einem GByte Arbeitsspeicher stellt ein flottes und flüssiges Bedienerlebnis sicher. Das Testgerät mit acht GByte internem Speicher bietet über vier GByte zur freien Verfügung; eine 16-GB-Variante soll später auf den Markt kommen.

Die Ausstattung ist grundsolide und entspricht der aktuellen Smartphone-Mittelklasse: HSPA, WLAN, GPS und Bluetooth, ein per MicroSD erweiterbarer Speicher und ein UKW-Radio inklusive RDS sind an Bord. Die Fünf-Megapixel-Kamera liefert auch bei mäßigen Lichtverhältnissen ordentliche Aufnahmen.

Leider erreicht das Smartphone beim Empfang lediglich ein "befriedigend". Der Grund: Das Smartphone schwächelt sowohl beim Einsatz im GSM- als auch im UMTS-Netz. Ganz anders präsentieren sich die Ausdauerwerte: Im praxisnahen Mischbetrieb bleibt das Samsung 5:15 Stunden auf Empfang. Auch die Gesprächszeit liegt mit über 13 Stunden im E-Netz und gut fünf Stunden im UMTS-Modus auf hohem Niveau.

So hält das Galaxy S3 mini einen deutlichen Respektabstand zum großen Bruder. Dennoch hat das Smartphone viel zu bieten, in erster Linie die einfache Bedienung und das flüssige Arbeitstempo genannt. Mit diesem Ergebnis und dem attraktiven Preis von aktuell etwa 320 Euro hat das Samsung gute Chancen, sich zu etablieren.

Fazit

Alle Hersteller liefern durch die Bank gute Ergebnisse, wenn auch nicht ganz ohne Tadel. Selbst das Super-Smartphone Lumia ist nicht völlig fehlerfrei und gewinnt nur mit einer knappen Führung. Das bedeutet im Umkehrschluss: Immer mehr Hersteller bieten Top-Austattung, selbst in der Mittelklasse. So gewinnt auch bei den günstigeren Modellen das Optimus L9 ebenfalls nur hauchdünn vor dem Nexus und Desire.

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