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PS5 vs. Xbox Series X: Müssen Gamer auf eine PS5 Pro warten?

Sony und Microsoft haben die technischen Daten zur PS5 und zur Xbox Series X veröffentlicht. Wir vergleichen und spekulieren über den Leistungsunterschied.

Autor: The-Khoa Nguyen • 19.3.2020 • ca. 3:40 Min

PS5 vs Xbox Series X
Playstation vs. Xbox: Das ewige Duell geht Weihnachten in eine neue Runde!
© connect-living.de

Die technischen Daten von PS5 und Xbox Series X sind offiziell. Microsoft und Sony haben jeweils in der 12. Kalenderwoche neue Details verraten. In Blog-Posts nannten die Hersteller jeweils die Specs zur CPU und GPU, woraus sich die Hardware-Rohleistung ergibt. Dazu kamen Infos zur SSD, deren Gesch...

Die technischen Daten von PS5 und Xbox Series X sind offiziell. Microsoft und Sony haben jeweils in der 12. Kalenderwoche neue Details verraten. In Blog-Posts nannten die Hersteller jeweils die Specs zur CPU und GPU, woraus sich die Hardware-Rohleistung ergibt. Dazu kamen Infos zur SSD, deren Geschwindigkeit und Bestätigungen für Echtzeit-Raytracing, Speichererweiterung, UHD-Blu-ray-Laufwerk und mehr. Wie die PS5 aussehen und wie viel sie kosten wird, bleibt weiter unter Verschluss.

Nach einem ersten Blick auf die frisch enthüllten Specs scheint die Xbox Series X schneller als die PS5 zu sein. Wir überlegen in diesem Artikel, ob das automatisch heißen muss, dass die PS5 unterlegen ist. Denn einer etwas langsameren Rechenleistung steht auch eine doppelt so schnelle SSD gegenüber. Auch der RAM scheint bei der Xbox Series X zu Teilen beschnitten zu sein. Warum das so ist, ist unbekannt.

PS5 vs Xbox Series X: Hardware-Specs

Vollbild an/aus
# PS5 Xbox Series X
CPU8 Cores @ 3.5 GHz (variable frequency)8 Cores @ 3.8 GHz (3.66 GHz mit SMT)
CPU-ArchitekturZen 2 Custom Zen 2
GPU10.28 TFLOPs - 36 CUs @ 2.23 GHz (variable frequency)12 TFLOPS - 52 CUs @ 1.825 GHz
GPU-ArchitekturCustom RDNA 2Custom RDNA 2
RAM/Speicher-Interface16GB GDDR6/256-bit16 GB GDDR6/320-bit
Speicher-Bandbreite448GB/s10GB @ 560 GB/s - 6GB @ 336 GB/s
Internes SpeichermediumCustom 825GB SSD1 TB Custom NVME SSD
Datendurchsatz5.5GB/s - 8-9GB/s (komprimiert)2.4 GB/s - 4.8 GB/s (komprimiert)
Primäre SpeichererweiterungNVMe SSD Slot1 TB Erweiterungskarte
Externe SpeichererweiterungUSB-FestplatteUSB 3.2 Festplatte
Optisches Laufwerk4K UHD Blu-ray4K UHD Blu-Ray
SoundTempest 3D Audio Techkeine Angabe
Performance-Zielkeine Angabe4K @ 60 fps - bis zu 120 fps

Fassen wir kurz zusammen: Die CPU entstammt der gleichen Zen-2-Architektur von AMD, ist bei der PS5 aber etwas langsamer getaktet. AMD gibt einen Takt für Simultaneous Multithreading an, der bei Sony fehlt. Dasselbe gilt für das USB-Interface für den externen Speicher. Das bewerten wir aber noch nicht - vielleicht ist Sony hier einfach ungenauer.

Die PS5-GPU hingegen hat 30 Prozent weniger Recheneinheiten, diese takten dafür aber über 20 Prozent schneller. Am Ende steht ein Unterschied in der TERAFLOPS-Rohleistung von knapp 15 Prozent zugunsten der Xbox Series X.

Der schnellere Takt pro Kern/Einheit bei einer niedrigeren Anzahl dieser Rechenwerke muss nicht heißen, dass die PS5 langsamer sein muss. Vielmehr hat jede Anwendung eigene Bedürfnisse: Die eine Aufgabe kann von parallelem Rechnen profitieren, während andere flinkere Einzelkalkulationen vorziehen. Begrenzt vergleichen lässt sich das mit CPUs von Intel und AMD der vergangenen Jahre, bei denen in Spielen oft Vorteile für Intels hochtaktende Chips gegenüber AMDs Multikern-CPUs zu beobachten waren.

Beim RAM bieten beide Konsolen 16 GB GDDR6-Speicher. Sony gibt die Speicherbandbreite mit 256 Bit an, Microsoft mit 320 Bit. Während Sony den Speicherdurchsatz mit konstant 448 GB/s angibt, teilt Microsoft seinen Wert aus bisher noch unbekannten Gründen auf. 10 von 16 GB sind schneller angebunden mit 560 GB/s. Die verbleibenden 6 GB sind etwas langsamer mit 336 GB/s. Microsoft hat dazu noch keine Details geliefert.

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Bei der SSD hat Sony weniger Speicherkapazität, gibt aber für den Datendurchsatz gut doppelt soviel Gigabyte pro Sekunde an. Während Microsoft eine leicht angepasste NVMe-SSD verbaut, bekommt Sony eine Spezialanfertigung. Laut Sony soll die PS5-SSD ähnlich wie deutlich schnellerer RAM funktionieren und große Spielinhalte laden können, ohne dass der Nutzer merklich warten muss.

Ansonsten lassen sich der Speicher problemlos aufrüsten (USB und NVMe-Speicher / dediziertes Zubehör) sowie 4K-Blu-rays einlegen und abspielen. Während die jüngsten Gerüchte einen Audio-Chip für die Xbox Series X vermuten ließen, hat Microsoft dazu wenig verraten. Über DirectX Raytracing seien bei der Xbox nicht nur Licht und Schatten realistischer darzustellen. Auch Sound bekommt eine authentischere Einbindung. Ob dafür ein dedizierter Chip verwendet wird, bleibt offen.

Die PS5 hingegen bringt Echtzeit-Raytracing (nicht über DirectX) und nutzt „Tempest 3D Audio Tech" für den Spiele-Ton. Dieses Verfahren soll 3D-Sound ermöglichen, wie es jetzt bereits in (Heim-)Kinos mit Dolby Atmos, DTS:X oder Auro 3D möglich ist. Ob die PS5 dazu eine Kompatibilität gewährleistet, bleibt abzuwarten.

Fazit: Noch braucht keiner eine PS5 Pro

Wir haben eingangs etwas ketzerisch gefragt, ob Sie gleich auf eine PS5 Pro warten sollen, da die PS5 in Sachen Specs trotz schnellerer SSD langsamer scheint. Ein gespanntes Warten auf eine PS5 Pro ist nach einem Vergleich der Specs zwar nicht völlig vom Tisch. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die unterschiedlichen Herangehensweisen von Microsoft und Sony sich bei Spielen und der effektiven Leistung am Ende schlagen.

xbox series x

Bei Multiplattformtiteln könnte die Xbox Series X die Oberhand haben – so wie jetzt beim Vergleich von Xbox One X und PS4 Pro. Doch eine PS5 könnte bei der Grafik wieder „tricksen“, so wie beim Thema „4K mit PS4 Pro“ (Stichwort: Checkerboard-Upscaling), während die Xbox One X ihre Leistung öfter für ein formatfüllend berechnetes Bild verwendet. So fiele nicht direkt auf, dass die PS5 auf dem Papier langsamer ist. Microsoft gibt passenderweise ein Performance-Ziel von 60 fps bei 4K-Auflösung für die Xbox Series X an. Diese Angabe fehlt bei Sony, auch wenn 4K mit bis zu 120 Hz und auch fps sowie 8K unterstützt werden.

Der Faktor schnellere Ladezeit bei der PS5 könnte für ein spürbares Komfortplus sorgen. Doch abzuwarten ist, ob sich dies auch bei Titeln äußert, die für beide Plattformen (und zusätzlich PC) erscheinen. Wenn schnellere Ladezeiten nur optimierten Playstation-Exklusivtiteln vorbehalten ist, leidet die Vergleichbarkeit. Denkbar wäre dann, dass Microsoft Windows und Xbox enger verzahnt, während Sony sich auf seine exklusiven Stärken besinnt: Last of Us, Uncharted & Co. Darüber können wir vor Weihnachten aber nur spekulieren. Die Saison vor dem Fest gilt weiterhin als Release-Date für PS5 und Xbox Series X. Offizielle Infos zum Preis bleiben uns Sony und Microsoft weiter schuldig.

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