Galaxy S6 oder S5, iPad Air 2 oder iPad 5 & Co.

Muss es immer das Neuste sein - oder reicht auch der Vorgänger?

20.5.2015 von Margrit Lingner

Das Galaxy S6 oder Galaxy S5 kaufen? Muss es das iPad Air 2 sein oder reicht der Vorgänger? Wir zeigen, ob es immer das neueste Topmodell des Tablets, Smartphones, Desktop-Rechners oder Druckers sein muss, oder ob das günstigere Vorgängergerät nicht auch noch seine Dienste tut.

ca. 7:15 Min
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© Steve Cukrov / shutterstock

Es muss nicht immer gleich der Griff zu der absolut viren- und garantiert spionagefreien Schreibmaschine vom Flohmarkt sein, wenn der alte Familien-PC mit Windows XP streikt und ersetzt werden muss. Ein Blick auf das Vorgängermodell lohnt sich nicht nur vor dem Kauf eines neuen Laptops oder Smartphones, sondern auch, wenn der Drucker nicht mehr funktioniert oder ein neues Tablet oder Smartphone angeschafft werden soll. Denn gerade in der IT sind Produktzyklen sehr kurz geworden und kaum hat der stolze Besitzer sein neuestes Smartphone zu Hause ausgepackt, fallen die Preise und das nächste Topmodell steht schon in den Startlöchern. Auf jeden Fall sparen findige IT-Käufer kräftig Geld, wenn sie zum Gerät aus dem Vorjahr greifen. Das gilt besonders für Topgeräte wie Smartphones, aber auch für Tablets oder Notebooks.

So ist Samsungs Galaxy S5 mit 370 Euro ungefähr halb so teuer wie das gerade auf den Markt gekommene S6 - ein Topgerät ist Samsungs Vorjahres-Smartphone aber durchaus immer noch. Und wenn Sie zu einem solchen Topmodell greifen, dann sparen Sie damit naturgemäß am meisten.

Smartphones aus dem Vorjahr

Bei Smartphones dreht sich der Reigen der neuen Geräte besonders schnell. Und mindestens einmal im Jahr präsentieren Hersteller ihre Premiumgeräte. Dazu gibt es Ableger - mal als Mini- oder mal als Outdoor-Modell getarnt. Am Beispiel von Samsungs neuestem Flaggschiff, dem Galaxy S6 und seinem Vorgänger, dem S5 lässt sich der Spareffekt besonders gut veranschaulichen. Zu den herausragenden Eigenschaften von Samsungs Premium-Modell gehören ein leistungsfähiger Achtkern-Prozessor (Exynos 7420 mit 64-Bit-Architektur) und ein 5,1 Zoll großes OLED-Display mit einer Pixeldichte von sagenhaften 577 ppi. Das Wunderwerk steckt noch dazu in einem Metallgehäuse.

Samsung Galaxy S3 und S5
Während ältere Topmodelle wie Samsungs S3 mittlerweile zum alten Eisen gehören, ist das S5 auch heute noch eine Kaufempfehlung.
© Samsung

Damit kann das Vorgängermodell nicht ganz mithalten, doch ist auch das Galaxy S5 immer noch ein Premium-Gerät. In der Smartphone-Bestenliste unserer Schwesterzeitschrift connect thront es auf Platz 3. Das Gehäuse des S5 ist zwar aus Kunststoff gefertigt, dafür lässt sich der Deckel auf der Rückseite abheben und der Akku tauschen. Im Gegensatz zum S6 verfügt das S5 über 16 GByte Speicher (32 GByte beim S6). Wem das nicht reicht, der erweitert den Speicher einfach mit einer MicroSD-Karte. Darauf wiederum hat Samsung bei seinem neuen Topmodell verzichtet. Beim Preis hat das S5 auf jeden Fall die Nase vorn: nicht mehr als 370 Euro kostet das 1 Jahre alte S5 (das S6 ist 700 Euro teuer).

Vorteil: Älteres Premium-Gerät:

  • Preisverfall ist gerade beim Premium-Smartphone sehr groß
  • Updates auf das neueste Betriebssystem werden in der Regel angeboten.
  • Toptechnik der Vorjahresmodelle kann mit neuen Einsteigergeräten mithalten.

Tablets immer noch konkurrenzfähig

Ähnlich wie bei Smartphones sind auch bei Tablets sehr günstige Einsteiger- oder Mittelklasse-Tablets aus dem Vorjahr nicht unbedingt lohnenswert. Bei ohnehin schon günstigen Geräten taumeln die Preise nicht wie bei High-End-Modellen. Außerdem lässt sich bei Einsteiger-Geräten das Betriebssystem in der Regel nicht updaten. Das gilt vor allem bei Tablets, die mit Android laufen.

iPad Air und iPad mini
Das Outfit des älteren iPads ähnelt dem seines Nachfolgers. Wer auf Fingerprint-Scans verzichten kann, spart mit dem älteren Modell rund 100 Euro.
© Apple

Da lohnt es sich eher, etwas mehr Geld anzulegen, um beispielsweise ein älteres Modell eines Top-Geräts wie etwa ein iPad zu erwerben. Bei Apple gibt es nämlich Betriebssystem-Updates kostenlos auch für ältere Gerätemodelle. Offiziell ist heute noch bei dem IT-Giganten das zwei Jahre alte iPad mini erhältlich. Es kostet knapp über 200 Euro und wird mit Apples aktuellem Betriebssystem iOS 8 ausgeliefert.

Lesetipp: Antiviren-Apps für Android-Tablets

Im Vergleich dazu kostet das neuere iPad mini 3 mit der niedrigsten Speicherausstattung (16 GByte) fast das Doppelte, nämlich 389 Euro. Nicht ganz so hoch ist die Ersparnis bei dem 9,7 Zoll großen iPad Air. Der Unterschied zwischen dem neuesten und dem Vorjahresmodell beträgt aber immerhin rund 100 Euro.

Top-Tablet aus dem Vorjahr:

  • Preis bei Top-Tablets fällt schneller als bei Einsteiger-Geräten; auf Preisvergleichsseiten lässt sich die Entwicklung verfolgen.
  • Ausstattung bei Premium-Modellen ist auch nach einem Jahr konkurrenzfähig; Produkte wie iPads sind schon sehr ausgereift.
  • Betriebssystem sollte aktuell sein, da bei älteren Versionen Apps nicht laufen und Sicherheitslücken nicht behoben werden.

Notebooks im Ausverkauf

Bei Notebooks ist der Preisverfall nach einem Jahr nicht so dramatisch wie bei Smartphones. Zwar trumpfen neue Modelle auch immer wieder mit schnelleren und leistungsfähigeren Prozessoren, besseren Displays und längeren Akkulaufzeiten. Wie bei den mobilen Kleinstrechnern liegt gerade Letzteres daran, dass die neuen Prozessoren ressourcenschonender arbeiten. Doch ist der direkte Vergleich zwischen einem aktuellen Notebook und seinem Vorgänger ungleich schwieriger als bei Smartphones.

Dell Notebook XPS12 und XPS 13
Neue Notebooks glänzen mit schnellen Prozessoren. Die Leistung stimmt aber auch beim Vorgänger.
© Dell

Mit den neuen Notebooks ändert sich nämlich nicht nur die Performance, sondern auch die Benennung der Geräte, die ohnehin wegen der Variationsmöglichkeiten eher undurchsichtig sind. Außerdem verschwinden ältere Modelle auch recht schnell vom Markt. Dafür stellen Betriebssystem-Updates bei Notebooks kein Problem dar. Auf Laptops, die vor einem Jahr eine ansehnliche Ausstattung hatten, sollten Windows-OS-Updates problemlos laufen. Problematisch sind dafür bei neueren Mobilrechnern die Anschlüsse, da Hersteller gern wegen Gewichtsersparnis auf vermeintlich überflüssige Ports verzichten. Um das Notebook aber an einen Monitor anzuschließen, sollte man auf passende Display-Anschlüsse achten. Und falls bei einem Vorjahresmodell die Ausstattung stimmt, ist eine Preisersparnis von 20 Prozent absolut drin.

Bei Laptops nicht lange warten:

  • Anschlüsse sollten auch von älteren Peripheriegeräten vorhanden sein.
  • Prozessoren der neuen Generationen arbeiten ressourcenschonend.
  • Preis fällt nicht so stark wie bei anderen Mobilgeräten.

Drucker sind lange gut

Auch bei Druckern müssen die neuen Geräte schneller und leistungsfähiger werden. Doch sind schnellere Drucker nicht zwangsläufig besser. Warum? Weil sich die grundlegende Technologie etwa beim Laserdruck in der vergangenen Dekade gar nicht geändert hat - der Qualitätsunterschied der SW-Serifen zwischen einem Ausdruck mit 600 und 1200 dpi ist mit bloßem Auge gar nicht erkennbar.

Brother MFC L86 und Brother HL 4150
Bei Druckern und Multifunktionsgeräten sollte auch auf die Bedienung geachtet werden; Touchdisplays können verwirrender sein als eine Tastenbedienung.
© Brother

Unsere Empfehlung beim Kauf eines Monolaserdruckers lautet deshalb wie folgt: Legen Sie die gewünschte Ausstattung fest und suchen Sie ein passendes Gerät, mit einem günstigen Toner-Seitenpreis und möglichst geringem Seitendurchsatz. Auf das "Baujahr" des Gerätes muss dabei nicht geachtet werden. Bei intelligenten Preisvergleichsseiten wie etwa Geizhals.de lassen sich über Datenbankfunktion schnell geeignete Laserdrucker-Modelle finden.

Drucker aus dem Vorjahr:

  • Druckgeschwindigkeit darf niedrig sein.
  • Druckqualität sollte auch bei älteren Geräten dem Einsatz entsprechen.
  • Bedienung über Touchdisplays bei Multifunktionsdrucker ist nicht jedermanns Sache.

Monitor

Das Angebot an Monitoren ist riesig und die Entscheidung für ein bestimmtes Modell schwierig. Das liegt auch daran, dass die günstigsten Geräte schon für unter 100 Euro zu haben sind, während teure Profi-Bildschirme gerne über 1000 Euro kosten. Wer sich aber nicht nur über den Preis leiten lassen will, kann durchaus günstigere Vorjahresmodelle ins Auge fassen. Ein paar Kriterien sollten dabei jedoch geprüft werden.

AOC 12769V und Samsung S27E510C
Es muss zwar nicht gleich der neueste große Curved-Monitor sein, doch sollten bei Vorjahresmodellen die Anschlüsse geprüft werden.
© Samsung / AOC

Eine Größenkategorie sollte festgelegt werden und anschließend die Auflösung. Für Normalanwender und Gelegenheitsspieler reicht in der Regel ein Monitor mit Full-HD-Auflösung (1920x1080 Pixel) aus - es muss nicht gleich 4K sein. Doch sollte auf ein gutes Panel (IPS, VA) und auf die Anschlüsse geachtet werden. Und wer viel vor dem Bildschirm sitzt, darf die Ergonomie nicht aus den Augen lassen. Wer ferner auf Neuerungen wie Curved-Monitore verzichten kann, ist mit einem Bildschirm aus dem Vorjahr gut beraten.

Monitore altern kaum:

  • Größe und Auflösung sollten geprüft werden, wobei bei 24- und 27-Zoll-Geräten eine Full-HD-Auflösung ausreicht.
  • Panel entscheiden über die Qualität des Monitors; blickwinkelstabile IPS-Panels sind empfehlenswert.
  • Anschlüsse sollten in ausreichender Zahl vorhanden sein - analoger VGA-Anschluss und DVI, HDMI oder DisplayPort.

Schnäppchen und Gebrauchte

Wer als Schnäppchenjäger günstige Vorjahresmodelle erwerben will, sollte nicht einfach in den nächsten Media-Markt laufen, sondern sich auf Preisvergleichsseiten umschauen. Auf Seiten wie Idealo.de oder Geizhals.de können neben den jeweils aktuellen Preisen auch Grafiken über die Preisentwicklung angeschaut werden. Es ist sogar möglich, einen Preisalarm einzustellen. Darüber werden Kunden benachrichtigt, wenn das gewünschte Produkt ein bestimmtes Preislimit unterschreitet. Beim Kauf des gewünschten Gerätes sollte aber nicht nur auf den Preis geachtet werden, sondern auch auf die Qualität des Online-Shops.

Neben Bewertungen gibt es auch Gütesiegel für die Läden im Netz. Außerdem sind die Lieferbedingungen durchaus unterschiedlich, sodass ein vermeintliches Schnäppchen sich wegen hoher Lieferkosten (und langer Lieferzeiten) als weniger attraktiv zeigt.

Lesetipp: Antivirus-Test 2015

Neben Preisvergleichen lohnt sich auch ein Blick auf Seiten, bei denen gebrauchte Geräte aufgekauft werden. Diese Verkaufsplattformen bieten auch Festpreise für ausgewählte Gebrauchtgeräte wie Smartphones.

Preisvergleichsseiten:

  • www.geizhals.de zeigt Preisentwicklung über unterschiedlichen Zeitraum, Links zu Tests, Angeboten und Herstellerseite.
  • www.zoxs.de kauft und bietet Gebrauchtgeräte an, vor allem Smartphones, Tablets und Notebooks.
  • www.rebuy.de Verkaufsplattform für gebrauchte Smartphones, Tablets oder Notebooks mit Garantie.

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