DroidWall, Avast und Co.

Die besten Firewalls für Android

15.8.2014 von Claudia Frickel

Firewalls sichern die Privatsphäre auf dem Smartphone: Nur ausgesuchte Apps dürfen aufs Internet zugreifen. Die dubiosen hingegen bleiben blockiert.

ca. 4:15 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
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Firewall-Apps sichern die Privatsphäre auf dem Smartphone. Wir stellen vier Vertreter vor.
© Google

Eine Firewall bietet auch auf Android-Geräten praktischen Nutzen, und das sogar mehrfach. Sie überwacht die Netzwerkaktivitäten der aktiven Apps auf Smartphone und Tablet. Vielen Usern ist nicht klar, dass fast jede App eine Internetverbindung herstellt, und sei es nur, um zu prüfen, ob ein Update vorhanden ist.

Die Firewall benachrichtigt, sobald Anwendungen auf das Internet zugreifen möchten. So werden persönliche Daten vor Spyware und Malware geschützt, nur vertrauenswürdigen Apps bekommen Zugriff auf die Internetverbindung.

Firewalls prüfen auch das Datenvolumen des Netzwerkverkehrs und können Datenfresser auf Wunsch sperren. Insbesondere bei beschränktem Datenvolumen mit anschließender Drosselung ist das sehr hilfreich. Datenhungrige Apps bekommen dann nur per WLAN eine Verbindung ins Internet.

Wir stellen Ihnen vier Firewalls für Android vor. Den Anfang machen zwei Versionen, die Root-Rechte auf dem Smartphone benötigen. Falls Sie Ihren mobilen Begleiter nciht gerootet haben, werfen Sie einen Blick auf die beiden Apps am Ende des Artikels.

Lesetipp: Privatsphäre unter Android besser schützen

Android-Firewall (Root benötigt): DroidWall

Eine der bekanntesten Firewalls für Android-Handys ist die DroidWall​ (gratis, ab Android 1.5), die aber nur mit Root-Rechten funktioniert. Die App zeigt nach dem Öffnen eine lange Liste aller installierten Programme auf dem Smartphone an, jeweils mit zwei leeren Kästchen. Mit einem Klick auf das linke Kästchen erlaubt man der App den Internetzugriff via WLAN, das rechte Kästchen steuert, ob sie die mobile Datenverbindung verwenden darf.

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Bei Droidwall erlauben oder blockieren Sie mit einem Häkchen in der Whitelist den Internetzugriff.
© Screenshot/Hersteller

Voreingestellt ist bei Droid-Wall immer der Modus Whitelist. Tippen Sie auf den Namen Whitelist, erscheint ein Auswahlfenster, in dem Sie zur Blacklist wechseln können. Dann blockieren Sie den Datenverkehr, in dem Sie jeweils eines der Kästchen markieren. Anschließend müssen Sie die Firewall aktivieren. Dazu klicken Sie auf Regeln speichern/ Firewall deaktiviert. Nun färbt sich der Balken grün, und der Text heißt Firewall aktiviert. Sie sehen im Menü auch ein Protokoll möglicher unerwünschter Netzwerkzugriffe und setzen unter Mehr ein Passwort für die Einstellungen.

Android-Firewall (Root benötigt): avast! Mobile Security

Umfassender als DroidWall arbeitet avast! Mobile Security (kostenlos, ab Android 2.1). Es handelt sich um ein Sicherheitspaket mit Viren- und Diebstahlschutz. In der Premiumversion gibt's noch eine Backup-Funktion und einen Werbeblocker dazu. Das alles funktioniert auch bei nicht-gerooteten Handys, im Gegensatz zur ebenfalls integrierten Firewall.

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Die Firewall von avast ist Teil des Sicherheitspakets avast! Mobile Security.
© Screenshot/Hersteller

Die kann man allerdings bei der Vielzahl der avast-Funktionen beinah übersehen: Zu finden ist sie beim Aufruf der App gleich auf der Startseite, man muss allerdings nach unten scrollen. Voreingestellt ist hier der Blacklist-Modus, Sie können aber auch zur Whitelist wechseln. Sie haben die Möglichkeit, auf einmal den Netzzugriff sämtlicher Apps zu blockieren.

Im Unterschied zu "DroidWall" können Sie jeweils auch den Internetzugang beim Datenroaming zulassen oder verhindern. Wenn Sie wollen, können Sie auch eigene Regeln für die Firewall definieren. Zudem misst avast den Datenverbrauch einzelner Apps, ebenfalls unterteilt nach den verschiedenen Zugangsarten. Das ist praktisch und hilft mitunter bei der Entscheidung, ob die App online gehen darf oder nicht.

Android-Firewall (kein Root benötigt): Firewall ohne Root

Die App Firewall ohne Root (kostenlos, ab Android 4.0) verrät im Namen schon, was sie bietet. Sie arbeitet ähnlich wie die Apps mit Root, bringt allerdings nur eine Whitelist mit. Das Programm fragt also nach, sobald eine App das Internet zum ersten Mal verwenden will. Es sei denn, Sie stellen die Zugriffsrechte für alle Apps auf einen Schlag in der Liste ein.

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Firewall ohne Root leitet über eine VPN-Verbindung den gesamten Internetverkehr.
© Screenshot/Hersteller

Sie haben wieder die Wahl, per Fingertipp jeder App die Nutzung per WLAN, per Mobilfunk oder beides zu erlauben. Um die App zu nutzen, müssen Sie eine VPN-Verbindung erlauben, diese können Sie aber innerhalb der Firewall ohne Root jederzeit mit einem Klick stoppen. Dann funktioniert aber auch die Blockade nicht mehr. Ein weiterer Nachteil des Umwegs über das VPN-Netzwerk: Sie müssen dem App-Entwickler, der den VPN-Server betreibt, vertrauen.

Die App protokolliert Zugriffsversuche und ermöglicht das Anlegen von Filtern auch für Host- bzw. Domain-Namen. Im Vergleich zu den bereits genannten Apps ist die Firewall ohne Root übersichtlicher und optisch ansprechender.

Android-Firewall (kein Root benötigt): Dr. Web Antivirus V9

Dr Web for Android ist ein Sicherheitspaket, das seit der aktuellen Version 9 auch eine Firewall integriert hat (Demoversion 14 Tage gratis, Lizenz kostet danach 4,90 Euro/Jahr, ab Android 4.0). Das umfassende Programm schützt unter anderem vor Viren und hilft beim Verlust des Handys. Interessant ist auch die Firewall, die ebenfalls ohne Root-Zugriff funktioniert. Auch Dr. Web nutzt dazu eine VPN-Verbindung.

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Die Firewall aus Dr Web for Android informiert, welche App wie viele Daten verbraucht.
© Screenshot/Hersteller

Innerhalb der Firewall können User eine generelle Grenze für die mobile Datennutzung festlegen - dieses Feature gibt es allerdings ab Android 4.0 von Haus aus. Dr. Web zeigt für jede einzelne App übersichtlich an, wie viele Daten sie jeweils gesendet und empfangen hat. Mit einem Klick auf den Namen der Anwendung in der Liste öffnet sich ein neues Fenster mit einem Tagesprotokoll sowie den Möglichkeiten des Internetzugriffs: per WLAN, per mobilem Netzwerk oder per Daten-Roaming. Zunächst sind WLAN und mobiles Netzwerk bei allen Apps grün, der Zugriff ist also erlaubt.

Nur das Daten-Roaming ist von vornherein ausgeschlossen und muss einzeln erlaubt werden. Es handelt sich also um eine Mischung aus Black- und Whitelist. Die Dr.Web-Firewall ist übersichtlich und liefert auf einen Blick mehr Infos als die Konkurrenz. Sie ist aber auch umständlicher, weil das Erlauben oder Blockieren des Internetzugriffs jeweils einen Klick mehr erfordert.

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Fazit

Ebenso wie auf dem Computer übernimmt die mobile Brandschutzmauer am Smartphone sinnvolle Aufgaben. Sie schützt vor bösartigen Programmen, und lässt nur vertrauenswürdigen Apps einen Zugriff aufs Internet. Ob mit oder ohne Root ist Geschmackssache, beides hat Nachteile: Geroutete Handys senken das Sicherheitsniveau, und der Anwender sollte dann ungbedingt nur Apps aus sicherer Quelle installieren. Firewalls ohne Root leiten den Datenverkehr hingegen über VPN-Server des Apps-Herstellers.

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