Dell Inspiron 2350, HP Envy Recline 23 & Co.

All-in-One-PCs im Vergleichs-Test

29.7.2014 von Klaus Länger

All-In-One-PCs sind immer gefragter: Wir vergleichen vier Modelle der Oberklasse im Test und zeigen Ihnen, welcher wirklich sein Geld wert ist.

ca. 4:50 Min
Vergleich
All-In-One-PCs im Vergleich: Welches Gerät kann sich im Test behaupten?
All-In-One-PCs im Vergleich: Welches Gerät kann sich im Test behaupten?
© Hersteller

Wir haben vier All-in-One-PCs im großen Vergleich: Im Test vergleichen wir den Dell Inspiron 2350 mit dem HP Envy Recline 23, dem AG240 von MSI und Toshibas Qosmio PX30t-A-115.

Bei einem All-in-One-PC ist eigentliche Rechner komplett hinter dem Display untergebracht. Da die Hersteller meist für Notebooks entwickelte Komponenten einsetzen, sind All-in-Ones im Vergleich zu herkömmlichen Desktop-Rechnern trotzdem leise und sparsam. Und an Leistung mangelt es bei den hochklassigen Exemplaren dieser Gattung trotzdem nicht.

Die vier All-in-One-PCs in unserem Test sind alle mit aktuellen Intel Core-i5- oder gar -i7-Prozessoren ausgestattet. Und: Sie können mit separaten Grafikchips von AMD oder Nvidia aufwarten, die bei grafisch aufwendigen Anwendungen oder Spielen die Arbeit aufnehmen.

Ansonsten sind bei allen Geräten im Test die sparsamen im Intel-Prozessor integrierten Grafikeinheiten aktiv. Da alle vier All-in-Ones, mit integrierten Wireless-LAN-Adaptern ausgestattet sind, können sie auch recht flexibel im WLAN-Bereich der Wohnung aufgestellt werden.

Bildergalerie

MSI AG240

Dell Inspiron 2350: Das flexible Leichtgewicht

Der Inspiron 2350 von Dell ist mit einem Gewicht von 7,25 kg der zierlichste gleichzeitig auch der günstigste unter den All-in-One-Rechnern in unserem Testfeld: Er kostet 950 Euro. Dafür bekommen Sie einen kompakten und flexiblen Rechner, der mit seinem vielfältig verstellbaren Display auch für Touch-Anwendungen optimal geeignet ist: Der 23-Zoll-Monitor mit integriertem Rechner kann sogar in die Horizontale geklappt werden, etwa für die Nutzung als virtuelles Piano oder als Flipper, den man dann mit den Daumen am Rand des Touchscreens steuert.

Dank des IPS-Panels werden Farben und Kontrast auch bei dem so sehr großen Betrachtungswinkel korrekt dargestellt. Den Standfuß des Dells, darin sind auch teilweise die Schnittstellen untergebracht, muss man beim Verstellen der Displayneigung allerdings mit einer Hand festhalten. Hier machen sich die straffen Scharniere bemerkbar.

Dell setzt im Inspiron 2350 einen eigentlich für Notebooks entwickelten Dual-Core-Prozessor ein, er liefert die niedrigste Rechenleistung im Test. Dafür hilft der konventionellen Festplatte mit einem Terabyte Kapazität eine zusätzliche kleine SSD als Pufferspeicher auf die Sprünge. Deshalb liefert der Dell bei der Systemleistung auch ein gutes Ergebnis ab. Ein optisches Laufwerk ist nicht eingebaut.

Standfuß, Dell
Praktisch: Beim Dell sitzen alle mit Kabeln benutzten Anschlüsse auf der Rückseite des Standfußes.
© Dell

Die AMD-Grafikkarte Radeon HD 8690A im Dell zählt zur Mittelklasse der Notebook-Grafikkarten. Sie reicht für anspruchsvollere Spiele aus, wenn man dabei niedrige Qualitätseinstellungen wählt Die im Standfuß integrierten Lautsprecher klingen etwas blechern, dafür liefert Dell ordentliche Eingabegeräte mit.

HP Envy Recline 23: The Beat is on

Auch bei dem rot-schwarzen Envy Recline kann das Display mit zwei Gelenken weit abgesenkt oder gar in eine horizontale Position gebracht werden, ideal gegen die typische Armermüdung bei der Touchbedienung. Beim HP müssen Sie bei der Verstellung des Displays den Standfuß nicht festhalten. Dafür ist der HP mit einem Gewicht von 12 kg auch deutlich schwerer, als der zierliche Dell.

Ein Teil des zusätzlichen Gewichtes geht auf das Konto der voluminösen Lautsprecher des Beat-Audio-Systems, die durch einen Subwoofer im Standfuß unterstützt werden. Sie bringen einen, gemessen an anderen All-in-One-Rechnern, hervorragenden Sound bei allen Anwendungen, der mit einer Equalizer-Software auch noch an den eigenen Geschmack angepasst werden kann.

Full-HD-Display, HP Envy Recline 23
Das Full-HD-Display geht beim HP Envy Recline 23 komplett in die Horizontale. So kann man Touch-Anwendungen und Spiele ergonomischer nutzen, als bei herkömmlichen All-in-One-Rechnern wie dem Toshiba.
© HP

Weniger gut hat uns dagegen die Platzierung der Schnittstellen gefallen. Die beiden schnellen USB-3.0-Ports und der HDMI-Eingang sitzen im verstellbaren Monitor, an dem angeschlossene Kabel eigentlich stören. Im Standfuß findet man neben dem LAN-Port nur noch zwei USB-2.0-Anschlüsse.

Dell hat das beim Inspiron besser gelöst. Bei einem Preis von knapp 1000 Euro bekommt man beim Envy Recline 23 nur vier Gigabyte Arbeitsspeicher, aber dafür einen etwas schnelleren Dual-Core-Prozessor von Intel. Die Festplatte fasst wie beim Dell ein Terabyte, ein 8 GByte großer SSD-Cache ist hier mit in der Festplatte integriert. Bei der Systemleistung bildet der HP mit 4122 Punkten im PCMark 7 das Schlusslicht im Test, sie liegt aber trotzdem auf einem hohen Niveau.

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Als Grafikchip dient im Envy eine GeForce GT 730A. Sie liefert eine ähnliche Leistung wie die Radeon-Grafik im Dell. Das helle Display mit 1920 x 1080 Bildpunkten spiegelt zwar, liefert aber trotzdem eine gute Bildqualität.

Mit seinem eingebauten DVB-T-Empfänger ist der Envy gleichzeitig auch als Fernseher mit integriertem Videorekorder zu gebrauchen. Auch eine ordentliche Fernbedienung gehört zum Lieferumfang. Da Microsoft die sehr gute TV-Software Windows Media Center nur noch als Zusatzoption zum teureren Windows 8 Pro anbietet, muss man sich beim HP mit dem eher einfach gestrickten AverMedia Media Center begnügen. HP liefert mit Cyberlink PhotoDirector und PowerDirector noch ein nettes Softwarepaket mit.

Für Spielkinder: MSI AG240

MSI hat beim schlanken AG240 vor allem passionierte PC-Spieler ins Visier genommen und daher auf den Einbau eines Touchscreens verzichtet. Laut MSI ist diesem Klientel ein mattes Display wichtiger als Touch und beides zusammen ist derzeit nicht möglich. Als Pluspunkt bietet das Full-HD-Panel beim MSI allerdings auch noch eine flimmerfreie Hintergrundbeleuchtung.

MSI, Anschlüsse
Der MSI AG240 bietet auf der Rückseite des Gehäuses eine Vielzahl von Anschlüssen. Gut zugänglich sind sie aber nur, wenn man das Gerät nach vorne umlegt. Das ist wenig praktisch.
© MSI

Da sich der 1500-Euro-All-in-One an Spieler richtet, fällt auch die Hardware-Ausstattung deutlich üppiger aus, als bei den dafür günstigeren Geräten von Dell und HP. MSI hat im AG240 einen Intel-Prozessor mit vier Kernen eingebaut und als Grafikkarte eine Nvidia GeForce GTX 860M. Sie zählt zu den schnellsten Grafikkarten für Notebooks oder All-in-One-Rechner. In unserem 3D-Benchmark erzielt der MSI mit 15393 Punkten ein mehr als doppelt so hohes Ergebnis wie der zweitplatzierte Toshiba Qosmio. Die 3D-Leistung des MSI liegt etwa im Bereich guter Mittelklasse-Grafikkarten für Desktop-PCs und reicht damit auch bei anspruchsvolleren DirectX-11-Spielen für höhere Qualitätseinstellungen aus.

Rasend schnell ist beim MSI das 240 GByte große Systemlaufwerk. Denn es besteht aus zwei SSDs in einem RAID-0-Verbund. Zusammen mit dem Quad-Core-Prozessor, der schnellen Grafikkarte und satten 16 GByte Arbeitsspeicher sorgt das für eine sehr hohe Gesamtperformance des Rechners, wir messen 5971 Zähler im PCMark 7. Zur umfangreichen Ausstattung des Testsiegers zählen auch noch eine Terabyte Festplatte, ein Bluray-Brenner und eine TV-Karte. Leider hat es auch hier nicht zu Windows 8.1 Pro mit Windows Media Center gereicht.

Toshiba Qosmio PX30t-A-115: Der Speicherriese

Auch der ebenfalls 1500 Euro teure Toshiba All-in-One kann mit einem starken Intel-Quad-Core-Prozessor, 16 Gigabyte Hauptspeicher und einem Blu-ray-Brenner aufwarten. Die Festplatte in dem schmalen Rechnergehäuse fasst sogar drei Terabyte an Daten und Programmen. Bei der Grafikleistung kann er mit seiner Nvidia GeForce GT 740M aber nicht mithalten. Er liefert im 3DMark nur die halbe Punktzahl im Vergleich zum Gaming-All-in-One von MSI.

Bei der Systemleistung muss sich der Toshiba sogar mit dem dritten Platz begnügen, hier bremst die herkömmliche HDD ohne SSD-Cache. Beim Toshiba bekommt man einen Touchscreen, er lässt sich allerdings nur wenig neigen. Das IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung ist zudem recht dunkel und spiegelt stark. Die Schnittstellenanordnung und der Sound überzeugen, dafür ist die beiliegende Design-Maus schlicht unergonomisch.

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