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Videoschnitt mit Nero Vision und Fazit

Autor: Jörg Knitter • 15.10.2010 • ca. 3:40 Min

Inhalt
  1. Neu: Nero 10 Multimedia Suite Platinum HD
  2. Videoschnitt mit Nero Vision und Fazit

Nero Vision Auch Nero Vision wurde mit neuen Funktionen versehen. Neben neuen Effekten, Menüvorlagen und Hintergründen kann die Software jetzt auch Videos im FLV-Flash-Format ausgeben. Besonderes Highlight zudem: Der Bild-im-Bild-Effektgenerator. Aus einer Übersicht können Sie den gewünschten...

Nero Vision

Auch Nero Vision wurde mit neuen Funktionen versehen. Neben neuen Effekten, Menüvorlagen und Hintergründen kann die Software jetzt auch Videos im FLV-Flash-Format ausgeben. Besonderes Highlight zudem: Der Bild-im-Bild-Effektgenerator. Aus einer Übersicht können Sie den gewünschten Bild-im-Bild-Effekt auswählen und dann einfach die gewünschten Videodateien per Drag & Drop auf den Effekt ziehen. Umständliches manuelles Positionieren und Skalieren entfällt also. Zudem ist das Ergebnis nicht fix - Sie können beliebig alle Parameter der Bild-in-Bild-Darstellung verändern, wenn Ihnen der Standard-Effekt nicht gefällt.

Nero-Vision-Deinterlacer
Deinterlacing a la Nero Vision: Eine einfache Farbkorrektur hat dazu geführt, dass bei diesem Clip bei einem Schwenk das gesamte Bild Doppelkonturen bzw. Unschärfe zeigt - Neros simpler Deinterlacer fügt einfach die beiden Halbbilder zusammen.
© Archiv

Damit auch bei Einsatz des Bild-in-Bild-Effektes die Vorschau nicht zu lange dauert, hat Nero neu die Funktion "Nero Background Rendering" eingeführt, durch die bei Zuweisung eines Effektes sofort im Hintergrund eine Vorschau berechnet wird. Hier ist eine echte Geschwindigkeitssteigerung gegenüber der Vorgängerversion festzustellen.

Von einer "Verbesserten Vorschauqualität" gegenüber der Vorgängerversion, wie Nero im Reviewers Guide schreibt, kann aber leider keine Rede sein: Das Vorschaubild wirkt nicht wie HD, eher wie Standard-Auflösung (was auch die schnelle Hintergrundberechnung erklären könnte), und der schlechte Deinterlacer sorgt durch Zusammenführen der Halbbilder gerade bei schnelleren Bewegungen für ein unscharfes Bild.

Das mit dem schlechten Deinterlacing ist leider nicht nur ein Manko der Vorschau: Wie schon bei der Vorgängerversion kommt der Deinterlacer auch beim Rendern des Films bei jedem Effekte zum Einsatz, selbst wenn es sich nur um eine einfache Farbkorrektur handelt, bei der ein Deinterlacing nicht notwendig ist (das Bild wird nicht skaliert). Für qualitativ hochwertigen Schnitt ist das weiterhin unzureichend.

Den Bug mit dem fehlerhaften 2-Pass-Rendering bei AVCHD hat Nero endlich behoben, auch wechselt das AVC-Profil nicht mehr zwischen Version 4.0 und 4.1, allerdings weiß trotz SmartRendering die Geschwindigkeit des Encoders zumindest bei qualitativ besten Einstellungen noch nicht ganz zu überzeugen. CUDA-Beschleunigung gibt es weiterhin nur bei der Ausgabe im MP4-Dateiformat.

Es gibt auch noch weitere Tücken im Detail, deren Korrektur eigentlich mit diesem Update erwünscht gewesen wäre: Haben Sie die AVCHD-Dateien auf Festplatte kopiert und wählen "Importieren von Festplatte", erhalten Sie die Fehlermeldung, dass keine AVCHD-Dateien gefunden worden sind, wenn Sie nicht den "AVCHD"-Ordner als Startordner angeben - würde die Software von selbst auch in den Unterordnern suchen, wäre es einsteigerfreundlicher. Dass es die Ausgabemöglichkeit auf SD-Karte gibt, ist löblich, und Nero wäre der erste

Nero 10 Multimedia Suite Platinum HD - Nero Vision
Nero Vision mit Kreuzblenden auf zwei übereinanderliegenden Spuren: Anstatt das Video gleichmäßig von dem einen Clip zum nächsten überzublenden, ist das Bild in der Mitte der Überblendung eindeutig zu dunkel - ein Bug.
© Archiv

Videoschnittsoftware-Hersteller, der das Zurückspielen auf einen AVCHD-Camcorder erlaubt. Mit unserer Canon HF100 war das Ergebnis jedoch nicht abspielbar. Und geben Sie zu Beginn an, Sie möchten AVCHD-Daten auf SD-Karte ausgeben, entscheiden sich dann aber doch für eine DVD, gibt es keine Möglichkeit in NeroVision, da Ziel umzustellen - es wird sogar in der Projektdatei gespeichert.

Ebenfalls unnötig kompliziert ist der Einsatz der häufig verwendeten Kreuzblende: Fügt man zwischen zwei nebeneinander angeordneten Clips eine Kreuzblende ein (weiche Überblendung) und ist der Anfang des zweiten Clips nicht zurechtgeschnitten worden, sieht man bis zur Mitte der Überblendung vom zweiten Clip nur ein Standbild. Darüber hinaus werden die Audiospuren nicht mitüberblendet. Versucht man, das Audio-Problem zu lösen, indem man die Clips übereinander anordnet und dann jeweils eine Überblendung am Ende des einen und am Anfang des anderen Clips hinzufügt, wirkt die Überblendung in der Mitte wie eine Blende nach Schwarz, das Bild wird also während des Übergangs dunkler. Wir konnten schließlich den eigentlich gewünschten Übergangseffekt erzielen, indem wir die Überblendungen entfernten und die Deckkraft des zweiten Clips manuell von 0 bis 100 über Keyframes steuerten, aber das ist weitaus zu kompliziert - hier muss Nero dringend nachbessern.

Fazit

Als Nero 10 Anfang des Jahres erschien, waren gute Ansätze zu erkennen, die Lust auf mehr machten. Umso größer ist die Enttäuschung, dass gerade der Nero-Vision-Bereich nur oberflächliche Neuerungen zu bieten hat, im Detail aber noch ein paar Sachen im Argen liegen. Auch Funktionen wie die zuletzt schon kritisierte rudimentäre MP3-Verwaltung haben keine große Überarbeitung erfahren - sieht man einmal von der Rückkehr der Gracenote-Unterstützung ab. Tatsächlich scheint sich das "Platinum" daher auf in erster Linie auf die zusätzlichen Effekte, den Medienkonvertierer und die Blu-ray-Wiedergabe zu beziehen.

Die Blu-ray-Wiedergabe ist ein nettes Add-on für alle die, die noch keinen (Software-)Blu-ray-Player ihr Eigen nennen - und gerade zum Jahreswechsel könnte es viele geben, die sich ein Blu-ray-ROM-Laufwerk oder einen -Brenner zulegen und somit eine Playback-Software brauchen. Etwas mehr Konkurrenz wäre gerade in diesem Bereich wünschenswert, momentan kann diese Version technisch gesehen Cyberlinks PowerDVD oder Corels WinDVD kaum gefährlich werden. Allerdings kann Nero hier über den Preis Druck machen, den PowerDVD Ultra mit Blu-ray-Wiedergabe kostet rund 100 Euro, Corel WinDVD Pro 80 Euro - bei Nero sind es "nur" 20 bzw. 40 Euro beim Upgrade.

Die Nero 10 Multimedia Suite Platinum-HD ist neu, aber im Endeffekt tatsächlich "nur" eine etwas umfangreichere alte 10er-Version. Besitzer der "alten" 10er bekommen die neue als Upgrade für 19,99 Euro, OEM-Besitzer erhalten das Move-It-Plug-in für 19,99 Euro, das Blu-ray-Plug-in für 39,99 Euro. Für Neukunden kostet die "Nero 10 Multimedia Suite Platinum HD" 89,99 Euro, "Nero Video Premium HD" 69,99 Euro.

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