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Spielekonsole

Sony PlayStation 3 (PS3) im Test

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Mit Pauken und Trompeten kündigte Sony die neue PlayStation an. Mittlerweile ist die PlayStation 3 (PS3) auf dem Markt und soll als HD-Konsole und günstigster Blu-ray-Player die Welten einen. Ist sie ein würdiger Nachfahre im Herrscher-Geschlecht?

Autor: Redaktion pcmagazin • 10.1.2010 • ca. 4:30 Min

Test: Sony PlayStation 3
Die Sony PlayStation 3 macht auch unter dem Lack eine gute Figur
© Archiv

Am 23. März war es so weit. Mit Mitternachtsverkäufen läuteten die großen Elektronikhäuser Deutschlands den europäischen Playstation-Start ein. Die Spielergemeinde brodelte schon seit Monaten. Kein Wunder, schrieb doch der Vorgänger mit 111 Millionen verkauften Geräten innerhalb von 76 Monat...

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Pro

  • Blu-ray-Player mit schicken Extras
  • Brillante Bildqualität
  • Medienzentrum für das Wohnzimmer

Contra

Fazit

Hält, was Sonys Marketingtrompeten versprachen: genialer Blu-ray-Player, geniale Konsole.

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Am 23. März war es so weit. Mit Mitternachtsverkäufen läuteten die großen Elektronikhäuser Deutschlands den europäischen Playstation-Start ein. Die Spielergemeinde brodelte schon seit Monaten. Kein Wunder, schrieb doch der Vorgänger mit 111 Millionen verkauften Geräten innerhalb von 76 Monaten eine sensationelle Erfolgsgeschichte.

Nun muss sich die Gamer-Gemeinde die begehrten Exemplare erst einmal teilen. Denn nebenan lauern gespannt Unterhaltungselektronik- Enthusiasten auf den dritten und derzeit günstigsten Blu-ray-Player am Markt. Die Basis ist für beide Welten perfekt: Neben dem Cell-Prozessor, welcher als eines der leistungsfähigsten Arbeitstiere gilt, verzückt ein RSX-Chip des Grafik- und Videospezialisten nVidia die Spielergemeinde. Die Freunde von AV beglücken USB-Anschlüsse, Kartenleser sowie eben das Blu-ray-Laufwerk.

Der Verdacht, man müsse sich angesichts der Ausrichtung zur Spielkonsole mit einem halben Blu-ray-Player zufrieden geben, ist unbegründet. Eine parallele Dekodierung zweier Videoströme, beispielsweise für Kommentare im Film, beherrscht die PS3 - wie die beiden bislang erhältlichen Standalone-Player - zwar nicht. Nach einer Entscheidung der Blu-ray Disc Association ist diese Funktion aber erst für Player, die nach dem 31. Oktober dieses Jahres auf den Markt kommen, verpflichtend.

Mit genialem Rüstzeug sicher in die mutimediale Zukunft

Dafür unterstützt die PS3 als erster Player die Online-Plattform "BD-Live". Discs sollen hierüber künftig Zusatzmaterial aus dem Netz laden. Bereits heute unterstützt beispielsweise der Fox-Titel "X-Men sowie der letzte Widerstand" ein Onlinequiz, in welchem zwei Spieler via das Internet gegeneinander antreten. Online geht die PS3 wahlweise via Ethernet-Buchse oder über den eingebauten 802.11b/g-WLAN-Chipsatz. Überhaupt ist es um die Konnektivität bestens bestellt: USB-Anschlüsse und Kartenleser nehmen Video-, Audio- und Fotodateien in allen gängigen Formaten entgegen. Die einzige Ausnahme - das wird die Fangemeinde schmerzen - ist DivX. Video- und Fotodaten landen in voller HD-Auflösung auf dem Schirm. Audiophile freuen sich über die Unterstützung der Edeldisc SACD.

Alle Daten lassen sich von externen Datenträgern auf die eingebaute Festplatte kopieren. Falls die 60 GByte voll sind, lässt sich diese durch eine größere ersetzen. CD-Titel konvertiert der Tausendsassa sogar auf die Festplatte. Lediglich die Möglichkeit, das Musikarchiv mit dem iPod zu synchronisieren, fehlt - bisher jedenfalls.

Wer sich sonntags trotz aller Medienvielfalt langweilt, schaut kurzerhand im Sony-Shop vorbei. Neben zahlreichen Spielen gibt es bereits Filmtrailer in Full-HD-Auflösung zum kostenlosen Download. Ob bald auch Spielfilme im Angebot des Shops landen, darüber lässt sich derzeit nur mutmaßen. Wem die Trailer nicht mehr genügen, der taucht mit der PS3 in die Tiefen des WWWs. Der eingebaute Internet-Browser ermöglicht fast grenzenloses Surfen im Web. Videos von Portalen wie YouTube läd er problemlos auf den Schirm. Auch Nachrichten oder E-Mails ließen sich auf dem angeschlossenen Full-HD-Schirm exzellent lesen.

Der einzige Haken ist die im Test noch einschläfernde Trägheit der Internet-Funktion. Und wie kommen die Buchstaben in die Konsole? Einfach über die Bildschirmtastatur, die mit einem bewegungssensitiven Controller angewählt wird. Das gelingt erfrischend einfach, ersetzt dennoch nicht die Tastatur, die sich über den integrierten Blutooth-Empfänger ohne Probleme einbinden ließe. Den Preis von 30 Euro für die Blu-ray-Fernbedienung sollte man nicht scheuen, da die Bedienung mit dem Controller auf dem On-Screen-Display gewöhnungsbedürftig ist.

Der Player unterstützt jeglichen Komfort, den man ihn von einem erwachsenen Blu-ray-Player erwartet. Sogar die Bitrate von Videound Audiostreams sowie verwendete Codecs lassen sich einblenden.

Audio-Codecs und Betriebsgeräusch

Bei den Audio-Codecs zeigt sich Sony zeitgemäß: Der HDMI-Ausgang der PS3 erlaubt die unkomprimierte Übertragung von Dolby Digital Plus und Dolby True HD mit bis zu 7.1 Kanälen. DTS HD wird auf herkömmliches DTS mit 5.1 Kanälen heruntergerechnet.

Über den optischen Digitalausgang fließen herkömmliche DTS- und Dolby-Digital-5.1-Signale, welche übrigens der Großteil der Spiele mitbringt. Bei der Wiedergabequalität, vor allem mit CD und DVD, hält die PS3 dennoch mit den Qualitätsbauteilen des Panasonic BD10 nicht mit. Schon gar nicht mit der Analogausgabe. Über Cinch ausgespielte Signale bestrafen den Klang bei voll aufgedrehter Lautstärke mit einem Klirrfaktor von bis zu 25 Prozent. Die Mittelstellung verzerrt mit 2 bis 3 Prozent, was immer noch zu stark klirrt. Erst mit einer Position unter "Normal" wird der Klirrfaktor erträglich.

Zum guten Ton gehört die leise Betriebslautstärke. Hier setzt die PS3 Akzente, denn bis auf die Laufwerksgeräusche beim Einlesen der Disc surrt der Lüfter angenehm leise: leiser als in den bisherigen HD-Disc-Playern und -Konsolen. Auch bei der Start- und Einlesezeit hat Sony gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn. Auffällig im Vergleich zu den Standalone- Modellen ist der hohe Stromverbrauch: Während diese mit 20 bis 30 Watt auskommen, frisst die PS3 im Wiedergabebetrieb sogar bis zu 180 Watt.

Test: Sony PlayStation 3
Die Spaßmaschine Sony PlayStation 3

Blu-ray und DVD-Wiedergabe

Das Full-HD-Feuerwerk der Blu-ray-Discs entschädigt dagegen voll: Präzise und scharf landen alle zwei Millionen Bildpunkte auf der Mattscheibe. Das Ergebnis könnte plastischer nicht sein und ist es auch mit den Konkurrenz-Playern nicht.

Anders verhält es sich mit herkömmlichen DVDs. Während vor allem Panasonic viel Geld in die Skalierungseinheit seines BD10 gesteckt hat, liegt die Kraft der Playstation bei der DVD-Wiedergabe brach. PAL-Signale landen unskaliert mit 576 Zeilen auf dem Display - und am Ende noch nicht einmal die, da der große Overscan gewaltige 5 Prozent des Bildes verschluckt. Abhilfe kündigte Phil Harrison, Präsident der Sony Worldwide Studios, vor kurzem durch eine Skalierungsfunktion an - ein Firmware-Update für die HDMI-Ausgabe von 1080p-Signalen mit der nativen Filmbildrate von 24p scheint auch nur eine Frage der Zeit.

Schon jetzt hat Sony die Übertragung von xv-Color-Signalen implementiert. Damit lässt sich der erweiterte Farbraum, den beispielsweise die Sony-AVC-HD-Camcorder HDR-UX7E HDR-UX3E aufzeichnen, wiedergeben. Displays, die diese Signale unterstützen, sind allerdings noch Zukunftsmusik. Ob auch Spiele diesen Farbraum nutzen werden, ist derzeit nicht klar. Genau wie bei der Auflösung (ein Großteil der Start-Titel ist nur 720p) wird noch Zeit vergehen, bis die ersten Titel die Hardware voll ausreizen.


Fazit

Ambivalenter Adel: Lieber die teuerste Konsole oder doch der billigste Blu-ray-Player? Während Gamer noch auf Hammertitel warten, dürfen Filmfreunde zuschlagen. Die PS3 ist ein ausgewachsener Blu-ray-Player mit schicken Extras und brillanter Bildqualität und zugleich ein Medienzentrum für dasWohnzimmer. Einzig DVD-Freunden und Audiophilen sei der Griff zum Standalone-Player empfohlen. Ob die PS3 eine Entscheidung im Formatkrieg bringt, bleibt ungewiss. In den USA stiegen die BD-Filmverkäufe nach dem PS3-Start nicht wie erwartet.

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