Windows-Datenmüll entfernen
Bei Platzproblemen und einem langsamen Windows hilft es, Datenmüll von Ihrem PC zu entfernen. Wir stellen die besten Tools vor.

Je länger ein PC im Einsatz ist, umso mehr Datenmüll sammelt sich an: Die Systemregistrierung besitzt hunderte unnützer Einträge, veraltete Dateien belegen viel Speicherplatz, Autostart-Programme und Dienste bremsen das System aus.Doch was ist notwendig und was kann weg? Welche D...
Je länger ein PC im Einsatz ist, umso mehr Datenmüll sammelt sich an: Die Systemregistrierung besitzt hunderte unnützer Einträge, veraltete Dateien belegen viel Speicherplatz, Autostart-Programme und Dienste bremsen das System aus.
Doch was ist notwendig und was kann weg? Welche Datei gehört zu welcher Anwendung? Ist das eine notwendige Systemdatei, eine vergessene Programmbibliothek einer längst ausprobierten und wieder deinstallierten Shareware-Software oder vielleicht das Wörterbuch zu einer Rechschreibprüfung?
ACHTUNG!
Bevor Sie versuchen, Programme zu löschen, legen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt an und sichern Sie alle Ihre Daten. Änderungen in der Registry und das Löschen von Dateien machen Sie in eigener Verantwortung.

Überblick verschaffen
Verschiedene Programme helfen Ihnen, Platzfresser auf der Festplatte zu entdecken. Das größte Problem ist es, überhaupt zu wissen, wie groß eine Datei oder ein Ordner ist. Der Windows Explorer zeigt zwar von Dateien die Größe an, für Ordner müssen Sie jedoch einzeln die Maus über den Ordner bewegen, um dessen Größe zu sehen. Das ist unpraktisch.
Das Freeware-Tool GetFoldersize etwa ist ein Explorer, der für alle Laufwerke und Ordner die Größe anzeigt. Die gleichen Dienste leistet auch das Programm TreeSize Free.

Ansprechender, mit grafischen Darstellungen, zeigt HDD-Booster, welche zehn Dateien am meisten Platz benötigen. Gut ist auch WinDirStat. Es bietet nicht nur eine nach der Größe der Dateien und Ordner sortierte Baumansicht, sondern hebt auch grafisch die größten Platzfresser hervor.
Ratgeber: Die besten Freeware-Tools
Eine sehr schöne Übersicht gibt auch das Tool Xinorbis, das seine Festplattenanalyse ansprechend darstellt. Der Anwender sieht mit Hilfe von Tortendiagrammen, Tabellen und Baum-Diagrammen auf den ersten Blick, was auf der Festplatte oder in einem Ordner los ist.

Programme entfernen
Entscheiden Sie nun, was Sie noch brauchen und was nicht. Fangen Sie mit dem Löschen an. Programme deinstallieren Sie unter Windows in der Systemsteuerung unter Programme deinstallieren oder Sie verwenden die von den jeweiligen Herstellern mitgelieferten Deinstallationsroutinen. Manchmal funktioniert das aber nicht so richtig.
Der Revo Uninstaller zeigt Ihnen in einer übersichtlichen Liste alle installierten Programme an und entfernt diese auf Wunsch durch einen einfachen Mausklick. Er löscht fehlerbehaftete Deinstallationseinträge in der Systemsteuerung rückstandslos. Ebenso ist das Tool Uninstall Manager eine Alternative zum Windows-Installer. In der Programmliste entfernt es Einträge aus der Registry zu Programmen, bei denen die Deinstallation nicht mehr erfolgreich aufgerufen werden kann.

Gesperrte Dateien befreien
Anschließend löschen Sie die aus Ihrer Sicht überflüssigen Dateien. Dabei werden Sie hin und wieder unliebsame Fehlermeldungen bekommen, dass eine Datei oder ein Ordner gesperrt wäre und von einem anderen Prozess benutz würde. Haben Sie die betreffende Datei oder das Programm, das zu ihr gehört, allerdings gar nicht mehr geöffnet, helfen die zwei folgenden Programme.
Das Tool Unlocker klinkt sich bei der Installation in das Kontextmenü des Windows-Explorers ein und kann Dateien mit dem Befehl Unlocker freigeben. Auch bei lästigen Programmen, die sofort mit dem Booten starten, kann das Programm so verschieben, umbenennen und löschen. Das englischsprachige Tool Lockhunter 2.0 bietet darüber hinaus sogar noch eine Identifikation des Prozesses an, der die Datei gesperrt hat.
Temp-Dateien löschen
Ein großer Block von überflüssigen Daten sind temporäre Dateien. Diese entstehen auf verschiedene Weise. Zum einen sind es Bilder, Cookies und Animationen, die Ihr Internet-Browser auf der Festplatte zwischenspeichert und dann einfach vergisst. Zum anderen stammen Sie - ebenfalls als Zwischenspeicherung - von beliebigen Anwendungsprogrammen, die einen privaten Mülleimer auf Ihrer Festplatte anlegen, diesen aber nie leeren. Denn viele Software-Anwendungen verwenden nicht den Windows-Temp-Ordner für ihre temporäre Dateien, sondern eigene.
BleachBit löscht diese überflüssigen Dateien. Neben dem Aufspüren von Log- und temporären Dateien kennt BleachBit rund 70 verschiedene Anwendungen und kann etwa deren Verlauf (History), Cookies oder Cache per Mausklick löschen. Dazu zählen beispielsweise Firefox, Internet Explorer, Flash, Google Chrome, Opera, Safari oder der Adobe Reader.
Ratgeber: Die besten 200 USB-Stick-Tools
Bei Wise Disk Cleaner Free führt ein Assistent Sie in fünf Schritten zum sauberen PC. Sie müssen noch entscheiden, ob Sie Windows-Update-Uninstall-Installations-Dateien aufheben wollen oder nicht. In der Regel werden diese Dateien nicht mehr gebraucht.

Installationsreste entfernen
In der Hektik ist es schnell passiert: Man braucht Platz und löscht ein Programm nicht über die Deinstallations-Routine, sondern per Drag&Drop in den Papierkorb. Die Überreste in Form von verwaisten Registry-Einträgen und Verknüpfungen bekommen Sie nur schwer wieder weg. Doch auch manche Deinstallations-Routine entfernt Programme nicht so sorgfältig wie gewünscht. Hier hilft das Tool Revo Uninstaller, das System zu reinigen. Das Programm entfernt sowohl unvollständig gelöschte Programmordner wie auch noch vorhandene Registry-Einträge von der fehlerhaft deinstallierten Software.

Registry säubern
Überflüssiges in der Registry ist generell ärgerlich. Das ist sozusagen der Feinstaub unter den Programmresten, der sich auch in die kleinste Ritze setzt. Advanced SystemCare Free findet verwaiste und fehlerhafte Registry-Einträge und behebt gefundene Fehler.
Bei den Comodo System Utilities ist ebenfalls ein Spezialist für die Säuberung der Registry integriert. Das Programm durchsucht die Windows-Registry nach Datenresten. Die gleichen Dienste genauso zuverlässig erfüllt auch das Tool Wise Registry Cleaner Free .

All-in-One-Tools
Außer den Spezialisten gibt es auch Generalisten, die die oben beschriebenen Putzdienste alle beherrschen. Klassiker ist der CCleaner . CCleaner entfernt vor allem unbenutzte und temporäre Dateien sowie nicht oder nicht mehr benötigte Einstellungen. Es kann den Verlauf der besuchten Web-Seiten bei Browsern entfernen, genauso wie diverse andere Verläufe (zuletzt benutzte Dateien, eingegebene Suchbegriffe in der Windows-Suche usw.).
Außerdem löscht CCleaner auf Wunsch Registry-Einträge, die nach der Deinstallation von Programmen übrig bleiben und entfernt sensible Daten mithilfe verschiedener Löschverfahren unwiderruflich von der Festplatte.
Glary Utilities ist ebenfalls ein Generalist, der Platz auf der Festplatte und in der Registry schafft. Die Software ist auch in der Lage, doppelte Dateien oder leere Ordner zu finden und auf Wunsch direkt zu löschen. Darüber hinaus führt das Tool per Knopfdruck eine Systemoptimierung durch.