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TV-Serien im Original via Internet gucken
So genannte GeoIP-Sperren verhindern, dass Nutzer aus Deutschland frische TV-Serien, Filme und Musik auf amerikanischen Websites ansehen bzw. angucken können. Immer mehr Zuschauer hebeln diese Sperren mit Tools aus, die es für ein paar Euro im Internet zu kaufen gibt. Wir klären über Hintergründe und Risiken auf.

Viele Fans von TV-Serien gucken ihre Lieblingssendung am liebsten im englischsprachigen Original. So umgehen sie die oft minderwertige, deutsche Synchronisation. Doch wer nicht das Glück hat, dass "seine" Serien auch mit dem englischen Originalton ausgestrahlt werden, der muss oft Monate wenn nicht sogar Jahre warten, bis er die Serie im Original auf DVD oder Blu-ray kaufen kann.
Wieviel bequemer haben es da die Zuschauer in den USA, die immer mehr Serien auf den Websites der dahinterstehenden TV-Sender oder auf der Website Hulu angucken können. Wer versucht, diese Videos von Deutschland aus abzurufen, der wird mit der englischsprachigen Variante von "Nicht für Ihr Land freigegeben" abgespeist. Also Pech gehabt? Nicht ganz: Immer mehr Serienjunkies nutzen Zusatzprogramme, mit denen sie den Servern der TV-Sender weismachen, dass sie aus den USA auf die Videos zugreifen - obwohl sie in Deutschland oder sonstwo auf der Welt sitzen. Und schon gibt es Serien bis zum Abwinken. Außerdem lassen sich auch auf die USA beschränkte Youtube-Videos ansehen und die Webradios Spotify und Pandora nutzen.

Tatsächlich gibt es sogar gleich zwei verschiedene Tricks: Das VPN-Verfahren und das Proxy-Verfahren. In beiden Fallen wird die Kommunikation zwischen dem PC des Zuschauers und dem Server des TV-Senders über in den USA beheimatete Zwischenstationen geleitet. Für den TV-Sender-Server sieht es so aus, als käme die Anfrage von der Zwischenstation, d.h. dem VPN- oder Proxy-Server. In Wahrheit aber leitet dieser die eingehenden Video-Daten an den Zuschauer-PC weiter.
Der Vorteil der VPN-Lösung gegenüber der Proxy-Lösung: Die gesamte Kommunikation zwischen VPN-Server und Empfänger erfolgt verschlüsselt. Dadurch ist sie auch für andere Zwecke interessant, zum Beispiel um über ein öffentliches WLAN auf vertrauliche Informationen zuzugreifen.
Außerdem sind VPN-Lösungen, beispielsweise von Witopia und BlackVPN in der Regel schneller. Dafür kostet sie mit ca. 5 Dollar pro Monat aber auch mehr als die Proxy-Lösung, die Sie beispielsweise in Form des Programms IP Hider (drei Tage Testzeitraum) schon für eine Einmalzahlung von 30 US-Dollar erhalten.

Das Problem beider Lösungen: Für die Dauer der Verbindung werden alle Daten - auch die Zugriffe auf Online-Shops, E-Mails, Chats und Online-Banking - über die VPN-/Proxy-Verbindung zur Zwischenstation umgeleitet. Werden diese Daten nicht verschlüsselt, was zum Beispiel bei kleinen Online-Shops nicht immer der Fall ist, können sie vom VPN-/Proxy-Dienstleister abgehört werden. Deswegen sollte man die Verbindung nur für unkritische Anwendungen nutzen, wenn man sich nicht sicher ist, an einen vertrauenswürdigen Anbieter geraten zu sein.