Teil 5: Sicherheitsrisiko RFID-Chips?
Daten- und Verbraucherschützer sehen diese Entwicklung aber auch mit Sorge. So weist der Europäische Datenschutzbeauftragte in seinem Jahresbericht 2005 extra auf Risiken der RFID-Technologie hin: "eine enorme Ansammlung gespeicherter Daten wird ständig um neue Daten erweitert". Die Wirtschaft be...
Daten- und Verbraucherschützer sehen diese Entwicklung aber auch mit Sorge. So weist der Europäische Datenschutzbeauftragte in seinem Jahresbericht 2005 extra auf Risiken der RFID-Technologie hin: "eine enorme Ansammlung gespeicherter Daten wird ständig um neue Daten erweitert". Die Wirtschaft bemüht sich deshalb um Selbstregulierung, um staatlichen Eingriffen zuvorzukommen - zum Beispiel entwarf das Industriekonsortium GS1 Germany ein Positionspapier mit Richtlinien zur Selbstkontrolle. Unter anderem will die Vereinigung den Verbraucher auch darüber aufklären, wie die Funkchips deaktiviert werden können. Verbraucherschützer wie der Bielefelder Verein Foebud werden trotzdem nicht müde, vor einer Verknüpfung von Produkt- und Personendaten und dem "Gläsernen Verbraucher" zu warnen.

"Ungelöst sind aber auch die Entsorgung der Smart Labels, die Trennung der in Kleidung oder Gebrauchsgegenstände integrierten Mini-Chips. Und die komplette permanent aktive Infrastruktur aus Lesegeräten und Servern verbraucht viel Energie.", gibt Lorenz M. Hilty, Leiter des Technology and Society Labs der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in St. Gallen, zu bedenken. Der Professor entwirft für die künftige vernetzte Welt mit allgegenwärtigen RFID-Tags ein Szenario, das vielen Verbrauchern nicht gefallen könnte: "Wie beim elektronischen Banking: Es wird teurer für alle, die nicht mitmachen. Wer anonymes Einkaufen bevorzugt, ohne "smarte" Labels und Datenspur, muss vielleicht künftig mehr bezahlen - wie im Ökoladen."