Teil 2: Compositing-Tricks
- Compositing-Tricks
- Teil 2: Compositing-Tricks
Gespenster lassen sich überzeugend durch teilweise durchsichtige Personen darstellen....
Gespenster lassen sich überzeugend durch teilweise durchsichtige Personen darstellen.

Freisteller, also die Möglichkeit, Vordergrund und Hintergrund zu trennen, sind heute bereits mit Einsteiger- Programmen wie VideoStudio oder Pinnacle Studio in den neueren Versionen möglich.
Das Grundprinzip ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Sie nehmen beispielsweise die Person vor einem blauen (= Bluebox oder Bluescreen) oder grünen (= Greenbox oder Greenscreen) Tuch auf. Der Hintergrund muss eine deutlich andere Farbe haben als der Vordergrund, bei Personen sind immer Rot- und Gelbtöne im Spiel. Mit einem Keyer (ähnlich der Pipette in Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen) nehmen Sie die Farbe auf, die beseitigt werden soll. Danach wählen Sie die entsprechende Einstellung im Videoschnitt-Programm weg ist der Hintergund. Den Vordergrund überprüfen Sie, ob es etwa noch störende Farbsäume an den Rändern gibt, die Sie mit etwas Detailarbeit beseitigen, etwa mit einschlägigen Reglern.
Abschließend platzieren Sie den Vordergrund in eine eigene Ebene über den "neuen" Hintergrund.
Effekt-SpezialistenAn die Möglichkeiten echter Compositing-Software kommen Videoschnitt-Programme nicht einmal näherungsweise heran.

Hier sind es vor allem zwei Programme, die den Markt beherrschen und auf Mac und PC laufen: Adobe After Effects und Autodesk combustion.
combustion richtet sich in erster Linie an Profis, die besonders anspruchsvolle Animationen erzeugen wollen. Das extrem präzise und hervorragend anpassbare Programm bleibt auch bei größeren Projekten noch übersichtlich.
After Effekts glänzt durch Schnelligkeit und Funktionsumfang. Der Einstieg fällt mit Vorerfahrungen mit anderen Adobe-Programmen oft leichter als mit combustion. Es gibt Profis, die mit After Effects vor allem Videos stabilisieren und Texte animieren und fast alle übrigen Arbeiten mit combustion erledigen.
Eine Zwitter-Stellung zwischen Videoschnitt- und Compositing- Programm nimmt Avid Liquid ein: Diese Software hat seit einigen Programmgenerationen die Optionen eines ehemals gesondert erhältlichen Effektprogramms mit weit über 1000 Effekten integriert.
Tipp 8: Knappe Ausschnitte wagen
Gehen Sie näher ran! Dieses Fotografen-Motto gilt auch für Filmer.

Weg mit "totem Fleisch": Knappe, ruhig auch gewagte Filmausschnitte vermitteln Emotionen direkt. Höfliche Distanz ist oft unangemessen!
Suchen Sie zudem ungewöhnliche Aufnahme-Perspektiven, filmen Sie Kinder auch mal von schräg unten, "verniedlichen" Sie große Personen und Gegenstände durch eine Aufnahme von schräg oben. Gegenstände im Vordergrund vermitteln räumliche Tiefe.
Tipp 9: Bild in Bilderrahmen
Eine witzige Idee: Lassen Sie Ihren Star in einem Bilderrahmen, von einem Plakat oder auf einer Leinwand tanzen mithilfe der Ebenentechnik.
Ein einfaches wie wirksames Effektmittel ist die Montage von Film in einen statischen Hintergrund. Sie benötigen dazu ein Programm, etwa After Effects oder combustion, mit dem Sie die Abmessungen des platzierten Videos anpassen und es auf dem Hintergrundbild/- video verschieben können.
Legen Sie dazu etwa ein Foto mit Bilderrahmen in den Hintergrund. Kopieren Sie den Bilderrahmen, etwa in einem Bildbearbeitungsprogramm, und legen Sie eine Maske an. Platzieren Sie den Film auf dem Hintergrundbild in eine darüber liegende Ebene. Markieren Sie den Film und passen Sie die Größe an. Dabei sollte der Rand minimal über den Rahmen hinausragen. Damit es nicht zu Passer-Problemen kommen kann, platzieren Sie schließlich die Bildmaske auf dem Video in die oberste Ebene.
Dieser Trick funktioniert auch mit mehreren Bild-in-Bild-Videos.
Tipp 10: Einfriertechnik, Zeitraffer und Slow Motion
Mit festen Bildern, Zeitraffer und Slow Motion unterbrechen Sie den gewohnten Filmfluss.

Bereits im Jahr 1976 war die "Einfriertechnik" bekannt: Mitten im Film bleibt dasBild stehen, zu sehen etwa in dem Musik-Trailer von Abba, Knowing Me, Knowing You. Umsetzen lässt sich diesesBild durch das Einsetzen von einem Standbild anstelle des Films mit z.B. 25 Bildern/Sekunde.
Standbilder lassen sich mühelos auch von Videos erzeugen: Clip in die Zeitleiste ziehen, eventuell mit den In- und Out-Punkten markieren und in einem gängigen Format als Einzelbild exportieren. Für Bildanimationen ist der Export von Einzelbildsequenzen immer noch gängig.
Zeitrafferaufnahmen beschleunigen langsam ablaufende Prozesse, Slow Motion eignet sich dazu, Schlüsselszenen (etwa einen Unfall) verlangsamt wiederzugeben oder komplexe Abläufe zu verdeutlichen. Dazu finden sich in vielen Programmen spezialisierte Filter.
Tipp 11: Bewegte Zeichnungen
Mit speziellen Filtern erzeugen Sie die Wirkung von Comics.

Verwandeln Sie Filme in Kunstwerke: Ein cooler Effekt ist etwa der Filter Bleistift, mit dem Sie einen Clip zu einer animierten Zeichnung machen. Alternativ animieren Sie mit Keyframes Einzelbilder, die Sie in Programmen wie Photoshop, Photo-Paint, Painter oder Paint Shop Pro mit beliebigen Malfiltern "verzaubern".