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Locker flockig das Web 2.0 neu entdecken

Social-Web-Browser Flock

Während das Internet in den letzten Jahren vom öden Internet- Schaufenster zum Mitmach-Web mutiert ist, scheinen die Browser im Online-Dampfzeitalter zurückgeblieben zu sein. Allerdings nur scheinbar, denn ein Browser namens Flock schickt sich heimlich an, den Platzhirschen zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Autor: Redaktion pcmagazin • 28.12.2007 • ca. 2:35 Min

Social-Web-Browser Flock
Social-Web-Browser Flock
© Ulrich Klein

Während das Internet in den letzten Jahren vom öden Internet- Schaufenster zum Mitmach-Web mutiert ist, scheinen die Browser im Online-Dampfzeitalter zurückgeblieben zu sein. Scheinbar – denn ein Browser namens Flock schickt sich an, den Platzhirschen zu zeigen, wo der Hammer hängt....

Während das Internet in den letzten Jahren vom öden Internet- Schaufenster zum Mitmach-Web mutiert ist, scheinen die Browser im Online-Dampfzeitalter zurückgeblieben zu sein. Scheinbar – denn ein Browser namens Flock schickt sich an, den Platzhirschen zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Social-Web-Browser Flock
© Ulrich Klein

Heimkommen ins Web-2.0

Während sich die etablierten Browser immer mehr wie alte Ehepartner angleichen, bringt der Newcomer Flock jetzt frischen Wind ins Establishment. Das Alleinstellungsmerkmal, das die Entwickler für sich in Anspruch nehmen: Zuschnitt der Nutzerführung auf Web-2.0- Dienste. Das Rezept: Man nehme bewährte Firefox-Technik und erweitere diese um nützliche Zusatzfunkionen. Wer also bereits mit Firefox gearbeitet hat, dürfte mit Flock schnell zurechtkommen.

Social-Web-Browser Flock
So präsentiert sich Flock nach der Installation
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Flock begrüßt seinen Nutzer beim Start mit dem Aufruf einer sogenannten My World-Webseite. Dort findet der Online-Surfer eine Icon-Übersicht über vom Browser unterstützte Web-2.0- Dienste wie beispielsweise Flickr, Wordpress oder Delicious, eine Suchleiste sowie drei Favoriten-Balken. Letztere geben einen Überblick über die am meisten besuchten Websites, abonnierte Feeds und Multimedia-Files wie beispielsweise Flickr-Bilder. Im Eingabefeld des Suchbalkens lassen sich verschiedene Finde-Anbieter wie Google, der Blog-Indizierer Technorati oder Wikipedia einstellen.

Flock, der Diener

Für Abwechslung beim Online-Recherchieren sorgt eine in Flock integrierte Medienleiste. Dorthin kann sich der Nutzer beispielsweise Bilder und Videos von Foto- und Videodiensten wie Flickr, Photobucket oder Youtube automtisch streamen lassen, anstatt lange danach suchen zu müssen. Je nach Web-2.0-Dienst, wahlweise nach den neuesten Beiträgen, oder Popularität. Die Einstellung dafür erfolgt dabei kinderleicht via Maus und Pull-Down-Auswahlmenü. Es ist nicht nötig bei einem der Dienste als Mitglied angemeldet zu sein.

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Über die Medienleiste im Bild oben kann der Nutzer Videos oder Bilder in die Browseroberfläche streamen lassen
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Wer bereits einen der großen Web-2.0-Social-Dienst nutzt, kann seine Mitglieds-Konten über Flock verwalten. Allerdings unterstützt Flock derzeit so gut wie nur große US-amerikanische Dienstleister. Beim Ausprobieren war es deshalb sinnvoll, sich über die englischsprachigen COM-Adressen der Web-2.0-Dienste anzumelden, selbst wenn diese bereits eine deutschsprachige Länderseite im Netz haben. Erteilt der Socal-Websurfer Flock die Erlaubnis, Benutzername und Passwort der unterstützten Seiten zu merken, kann der Anwender viele Funktionen über den Browser administrieren.

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Über die in Flock integrierte Service-Leiste kann sich der Nutzer bei Social-Web-Diensten anmelden
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Diese Web-2.0-Dienste werden bereits von Flock unterstützt:

Flock kommt zur Sache

Hat der Nutzer im Flock-Browser seine Daten für ein Online-Favoriten-Dienst wie beispielsweise Delicous eingebunden und trifft beim Internet-Surfen auf eine spannende Seite, genügt ein Klick auf den Sternknopf links neben der Browser-Adressleiste. Daraufhin erscheint ein Eingabemenü, über das der Nutzer mit wenigen Mausklicks entscheiden kann, ob die Seite nur in die Browser-Bookmark-Liste aufgenommen werden soll oder auch gleich in die Delicous-Favouriten-Liste. Ist der Nutzer in mehreren Bookmark-Diensten Mitglied, werden alle von Flock unterstützten Dienstleister aufgeführten.

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Mit wenigen Mausklicks lassen sich mit Flock Bookmarks lokal und in entsprechenden Web-Services eintragen
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Flickr-Nutzer können ihre Bilder über einen in Flock integrierten Uploader hochladen. Dabei können auch einfach Bilder aus dem Browser via Drag und Drop in das Upload-Tool gezogen werden. Auf ebenso einfache Weise können Blogger Flock nutzen, um neue Beiträge online zu stellen. Der findige Browser stellt dafür einen eigenen Blog-Editor zur Verfügung. Wer während des Surfens im Internet auf interessante Text- oder Bildbeiträge stößt, kann diese einfach in das integrierte Web-Clipboard ziehen und später weiterverarbeiten.

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Mit dem in Flock integrierten Foto-Uploader lassen sich Bilder auf Flickr hochladen
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Hohe Erwartungen

Nicht ganz so einfach, hat es der deutsche Nutzer, wenn er es mit Flock probieren will (https://www.flock.com). Der Jung-Browser, der aktuell in Version 0.9.0.1 vorliegt, will in englischer Sprache kommunizieren. Die unterstützten Web-2.0-Dienste beschränken sich auf wenige US-amerikanische Web-2.0-Blockbuster. Wer damit leben kann, wird Flock schnell in sein Herz schließen. Eines müssen die Browser-Entwickler anderer Lösungen neidvoll zugeben: Die Flock-Mannschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht und begriffen, dass sich Funktionen und Nutzeroberfläche einer neuen Browsergeneration dem neuen Surf-Verhalten im Web-2.0-Zeitalter anpassen müssen.

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Blogger schreiben ihre Beiträge mit dem Flock-Editor und publizieren via Mausklick
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