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Daten-Backup

So klonen Sie Ihre Festplatte mit O&O

Sicherheit geht jeden an: Erst vor Kurzem hat das Bundeskriminalamt wieder einmal vor neuer Ransom-Software gewarnt. Diese von kriminellen Hackern programmierte und in Umlauf gebrachte Schad-Software verweigert Ihnen den Zugang zu Ihrem eigenen PC - und damit auf Ihre persönlichen, sensiblen Daten.

Autor: Oliver Ketterer • 23.5.2013 • ca. 3:15 Min

software, tools, backup
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© Hersteller/Archiv

Vorsorge ist besser als Schadensbegrenzung Aber vielleicht denken Sie ja: "Mich kann das nicht treffen, ich habe ja eine Firewall und einen Virenscanner und bin damit bestens gerüstet". Da liegen Sie jedoch aus zwei Gründen falsch: Zum einen ist Schad-Software heute so raffiniert programmiert, ...

Vorsorge ist besser als Schadensbegrenzung

Aber vielleicht denken Sie ja: "Mich kann das nicht treffen, ich habe ja eine Firewall und einen Virenscanner und bin damit bestens gerüstet". Da liegen Sie jedoch aus zwei Gründen falsch: Zum einen ist Schad-Software heute so raffiniert programmiert, dass sie in der frühen Infektionsphase durch das Raster der Virendefinitionen der Abwehrprogramme hindurchschlüpft, zum anderen ist der "Infektionsweg" meist nicht mehr nachvollziehbar, denn den Schädling holt man sich durch Downloaden eines vermeintlich harmlosen Bildes im sozialen Netzwerk oder durch Betreten eigentlich seriös wirkender Webseiten - dies nennt man "Drive-by-Download".

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Vollständige Abbilder Ihrer Festplatte legen Sie besser auf einer zweiten internen HDD oder einer externen USB-Festplatte ab.
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Einen Erpressungs-Trojaner kann sich also jeder einfangen, der Facebook nutzt oder mal ein Bild aus dem Web speichert. Sofortige Abwehrmaßnahmen sind damit praktisch unmöglich. Aber Sie können sich dadurch wehren, dass Sie "die Zeit zurückdrehen".

Rettung durch einen Sprung in die Vergangenheit

Denn wenn Sie ein Image, also ein Festplattenabbild von Ihrer Festplatte haben, schlagen Sie jedem Trojaner ein Schnippchen, denn Sie drehen die Zeit für Ihren PC einfach zurück in einem Zustand, als die Welt für Sie und Ihren PC noch in Ordnung war und Ihnen der Zugang zu Ihrem System nicht durch ein hinterhältiges Schadprogramm verweigert wurde.

Der Clou bei diesem Verfahren ist, dass Sie gar keinen Zugang zu Ihrem Betriebssystem benötigen, um ein sauberes Systemabbild im Ernstfall wiederaufspielen zu können. Die Windows-eigene Wiederherstellungsfunktion hat zwar einen ähnlichen Effekt, ist bei Ransom-Trojanern aber machtlos. Denn um Sie zu starten, müssten Sie ja am Anmeldebildschirm vorbei in Ihr System kommen - und das ist dann oftmals gar nicht mehr möglich.

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Die komplette Sicherung einer Festplatte kann lange dauern. Wer möchte, kann dies beispielsweise nachts automatisch vornehmen.
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Zeitmaschine nach Überwindung von Hindernissen starten

Die Installation von O&O DiskImage sollte Sie vor keinerlei Probleme stellen, wenn Sie die Registrierungsinformationen aus der erhaltenen E-Mail kopieren und im Dialogfenster einfügen. DiskImage ist ein mächtiges Programm mit sehr vielen Funktionen. Ein Image von Ihrer Systemplatte erstellen Sie beispielsweise im Handumdrehen über den Menüpunkt Laufwerkssicherung und Laufwerkssicherung starten. Wir empfehlen Ihnen grundsätzlich, Systempartition oder HDD von einer Datenspeicherung zu trennen.

Damit erleichtern Sie sich nicht nur die Wiederherstellung Ihres Betriebssystems, Ihre Daten sind auch sicherer, wenn Sie vom System abgekoppelt sind. Die Systempartition sollten Sie umgehend, beispielsweise auf eine externe USB-Festplatte sichern, solange das Betriebssystem noch sorgenfrei läuft. Wer ganz sichergehen will, macht sich ein Systemabbild sofort nach der Installation des Betriebssystems und der installierten Programme.

Ein zweites Systemabbild legen Sie zusätzlich an, das Sie dann fortlaufend aktualisieren. Das kostet Sie auch gar nicht viel Zeit, denn DiskImage unterstützt inkrementelle Backups, d. h. nur die veränderten Daten werden zusätzlich ins Image geschrieben. Für die Wiederherstellung des vollständigen Abbildes benötigen Sie ein Bootmedium. Das kann eine CD oder ein USB-Stick sein. Allerdings benötigen Sie für die Erstellung ein zusätzliches Programm, das Sie herunterladen müssen. Der Link dafür ist in der E-Mail mit dem Lizenzschlüssel (O&O BuildPE).

Grundsätzlich arbeitet O&O mit einer Windows-PE-Variante (Preinstallation Environment) bei der Herstellung des Bootmediums. Wenn Sie das Windows Automated Installation Kit vor dem BuildPE-Tool installieren, brauchen Sie zur Erstellung des Bootmediums nur noch den O&O-DiskImage-Ordner anzugeben. Laden Sie sich das Kit herunter, und installieren Sie das Programm aus dem ISO-File heraus, indem Sie es als Laufwerk einbinden. Das geht mit Demontools, Virtual Clone Drive oder von einer gebrannten DVD.

Mit der Boot-CD sind Sie bestens gegen alle Feinde gerüstet

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Am besten kopieren Sie die erhaltenen Lizenzinformationen aus der E-Mail und fügen Sie mit Strg + V ein.
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Haben Sie das Bootmedium erstellt und eine komplette Sicherung Ihres Betriebssystems auf einer externen Festplatte erstellt, dann sind Sie gegen jegliche Ransom-Trojaner und natürlich auch gegen "gewöhnliche" Schad-Software bestens gerüstet.

Beim Aufspielen des Images auf die Systemplatte werden alle vorhandenen Daten und Trojaner überschrieben mit jenen Daten, die aktuell waren, als Sie das Image gemacht haben. Sie sollten also in regelmäßigen Abständen das Image aktualisieren - beispielsweise einmal pro Woche am Samstag um 18:00 Uhr, wenn die Sportschau läuft. Das können Sie mit O&O DiskImage über die Aufgaben sogar zuverlässig einstellen.

Für den Ernstfall müssen Sie außerdem noch wissen, wie Sie in Ihr BIOS kommen und die Bootreihenfolge so abändern, dass vom Bootmedium gestartet wird - häufig heißt der Eintrag im BIOS "Removable Devices". Diesen müssen Sie an die erste Bootstelle setzen. Das könnten Sie auch gleich machen und dauerhaft speichern (per F10). Allerdings startet Ihr PC dann langsamer, weil das BIOS zuerst nach Bootmedien sucht und erst dann von der Festplatte startet, wenn keine gefunden wurden.