Rapid Prototyping für Jedermann
- Drucktechniken der Zukunft vorgestellt
- Schier unbegrenzte Möglichkeiten
- Rapid Prototyping für Jedermann
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Rapid Prototyping für Jedermann

Für den Hausgebrauch sind professionelle 3D-Drucker momentan noch unerschwinglich. Wer nicht so lange warten kann oder will bis auch hier die Preise auf ein erschwingliches Niveau gesunken sind, muss jedoch nicht unbedingt auf die Faszination 3D-Druck verzichten.
Für moderate 1995 Pfund bietet die britische Firma A1 Technologies ein Gerät namens RepMan Pro, das auf der Euromold recht ansprechende Modelle auf Basis der FDM-Technik produzierte.Wer weniger Geld, dafür ein wenig technisches Geschick mitbringt, kann für 795 Pfund (ca. 900 Euro) einen Bausatz des RepMan erwerben. Das Verbrauchsmaterial schlägt mit 20-bis 75 Pfund pro kg zu Buche.
Ebenfalls auf FDM basiert das unter GNU-Lizenz laufende Projekt RepRap. Der Jedermann-3D-Printer, den es in der Varianten "Darwin" und "Mendel" gibt, lässt sich für rund 350 Euro Materialkosten selbst basteln und kann - einmal fertiggestellt - alle Kunststoffteile zum Bau eines weiteren Druckers herstellen.

Genaue Informationen zum Projekt finden Sie unter RepRap.org, Teile wie die benötigten Stepmotoren oder die Steuerplatinen sind über die German RepRap Foundation zu bekommen. Eng verwand mit dem RepRap-Projekt ist der Cupcake CNC von MakerBot Industries. Auch der etwas rustikal wirkende CupCake CNC arbeitet auf Basis eines geschmolzenen Plastikdrahtes.
Im zugehörigen Makerbot Shop lassen sich von Einzelteilen bis hin zum kompletten Kit für 750 Dollar alle benötigten Teile erwerben. Ebenfalls an Bastler wendet sich Fab@home.
Statt eines thermoplastischen Kunststoffdrahtes kommt beim Fab@Home-3D-Printer ein an der Luft aushärtender flüssiger Kunststoff zum Einsatz, der per Injektionsspritzen aufgebracht wird. Ein kompletter Bausatz ist in den USA im Onlineshop Nextfabstore für 2700 Dollar (ca. 2000 Euro) zu haben.
Für alle Selbstbauprojekte gibt es umfangreiche Wikis, eine eingeschworene Community sowie Online-Foren, die bei Problemen Hilfe versprechen. Selbst sollten Sie auf jeden Fall viel Zeit, Geduld und ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringen.
3D-Druckverfahren im Überblick
[u]SLS (Selektives Lasersintern)[/u] Das Modell wird, wie auf Seite 115 zu sehen, schichtweise aus einem zunächst pulverförmigen Kunstoff, Metall oder Keramik aufgebaut, und von einem Laser geschmolzen.
[u]STL/SLA (Stereolithografie)[/u] Dabei entsteht das Werkstück in einem Bad aus lichtaushärtendem Epoxidharz, durch schichtweise Belichtung mit einem Laser.
[u]FDM (Fused Deposition Modeling)[/u] Ein drahtförmiger Kunststoff wird mit Hilfe eines Druckkopfes, der im Prinzip wie eine Heißklebepistole arbeitet, schichtweise aufgetragen.
[u]LOM (Laminated Object Modelling)[/u] Das Modell entsteht aus Papier- oder Folienschichten, wobei die Form schichtweise per Messer oder Heißdraht geschnitten wird. Danach wird die nächste Schicht auflaminiert.
[u]EBM (Electron Beam Melting)[/u] Ein dem SLS-Verfahren änliches Prionzip, bei dem pulverförmiges Titan unter Vakuum per Elektronenstrahl verschmolzen wird.
[u]3DP (3D Printing)[/u] Das pulverförmige Material wird nicht verschmolzen, sondern mit einem Inkjet-ähnlichen Druckkopf per Lösungsmittel oder Klebstoff verbunden.