RAM-Disk erstellen: Anleitung für Windows
Tools und Tipps: Wir zeigen in unserer RAM-Disk Anleitung für Windows 7 und 10, wie Sie ihren Arbeitsspeicher als blitzschnelle Festplatte nutzen.

- RAM-Disk erstellen: Anleitung für Windows
- RAM-Disk: Einsatzmöglichkeiten, Freeware und mehr
Ein Datenträger, der noch schneller ist als eine SSD? Haben Sie schon mal eine RAM-Disk ausprobiert? Wir zeigen Ihnen, wie Ihr PC durch diesen speziellen Modus noch schneller wird und welche RAM-Disk-Software es gibt.Werkelt in Ihrem PC noch eine HDD, also eine klassische mechanische Magnetfes...
Ein Datenträger, der noch schneller ist als eine SSD? Haben Sie schon mal eine RAM-Disk ausprobiert? Wir zeigen Ihnen, wie Ihr PC durch diesen speziellen Modus noch schneller wird und welche RAM-Disk-Software es gibt.
Werkelt in Ihrem PC noch eine HDD, also eine klassische mechanische Magnetfestplatte (englisch Hard-Drive-Disk), oder kommen Sie bereits in den Genuss der vergleichsweise enormen Geschwindigkeit einer Solid-State-Disk (SSD)? Ein Wechsel von HDD auf SSD kommt einem wie der Umstieg vom Auto ins Flugzeug vor.
Doch auch die SSD ist eine lahme Ente im Vergleich zum Arbeitsspeicher (RAM) des Computers. Er ist noch einmal um den Faktor zehn schneller und dient eigentlich dem beschleunigten Ablauf von Anwendungen, indem er ständig benötigte Programmteile und Arbeitsdaten vorhält und enorm flott verfügbar macht.
Falls Sie mehr als ausreichend RAM zur Verfügung haben, können Sie eine neue Stufe zünden und daraus eine kleine Superfestplatte machen, eine RAM-Disk (auch RAM-Drive). Dafür müssen Sie nur ein Tool installieren, das über einen Treiber in einem Teil des Arbeitsspeichers einen virtuellen Datenträger einrichtet, welcher in Windows komplett mit eigenem Laufwerksbuchstaben erscheint.
Bei einem Rechnerabsturz droht bei einer RAM-DISK Datenverlust
Der große Nachteil des Arbeitsspeichers ist, dass die Daten darin nur erhalten bleiben, solange er Spannung bezieht und die Inhalte in Refresh-Zyklen ständig aufgefrischt werden. Wird der Rechner heruntergefahren oder stürzt er ab, sind die Daten weg.
Wenn also beispielsweise eine zu bearbeitende Datei in der RAM-Disk liegt und Sie plötzlich vor einem eingefrorenen Bildschirm sitzen, ist nach einem Reset (Neustart) nicht nur die Arbeit seit dem letzten Speichern verloren, sondern alles. Dieser Nachteil ist bei der Nutzung einer RAM-Disk stets zu berücksichtigen. Für Experimentierfreudige gibt es dennoch einige interessante, sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten.

Dem Arbeitsspeicher müssen Sie genügend RAM lassen
Entscheidende Voraussetzung ist, dass der PC wirklich überschüssigen Arbeitsspeicher besitzt und Sie auf diesen auch zugreifen können. Ersteres hängt natürlich von der Hardwareausstattung ab, Letzteres vom Betriebssystem. Während man vor einigen Jahren seinen Computer bereits mit kleinen RAM-Aufrüstungen vergolden konnte, sind heutzutage verkaufte Geräte mit mehr als ausreichender Ausstattung dank extrem gesunkener Chip-Preise keine Seltenheit mehr.
Haben Sie allerdings ein 32-Bit-Windows, können Sie nur etwa 3,5 Gigabyte Arbeitsspeicher nutzen. Bei der 64-Bit-Version besteht diese Beschränkung nicht. Die Ausstattung Ihres Rechners finden Sie heraus, indem Sie gleichzeitig die Windows- und die Pause-Taste drücken. Im dann erscheinenden Fenster sehen Sie RAM-Größe und Systemtyp auf einen Blick. Einem 64-Bit-Windows sollten Sie für einen reibungslosen Betrieb mindestens vier Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung stellen.
Was darüber liegt, kann für eine RAM-Disk schon einmal in Betracht gezogen werden. Natürlich gibt es Anwendungen, wie etwa Bildbearbeitungs-Videoschnittprogramme oder diverse Spiele, die weit höhere Ansprüche stellen. Wer umfangreiches Multitasking betreibt, benötigt ebenfalls mehr Ressourcen. Wird der Arbeitsspeicher knapp, verlegt das Betriebssystem Daten daraus in die Auslagerungsdatei, die auf der viel langsameren Festplatte liegt, was das System ausbremst.

Wie es um die aktuelle Befüllung des Arbeitsspeichers steht, können Sie sich im Taskmanager ansehen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste und wählen denselben aus dem Kontextmenü. Wenn Sie dort in der Registerkarte Leistung auf Arbeitsspeicher gehen, sehen Sie unten die aktuelle Auslastung und den verfügbaren Speicher. Sie können nun beobachten, wie sich die Werte bei normaler Nutzung entwickeln.
8-GByte-Riegel Arbeitsspeicher gibt es schon ab 60 Euro
Falls Sie nun der Meinung sind, dass Sie etwas mehr Arbeitsspeicher brauchen könnten, ist das zumindest vom Preis her heute relativ leicht zu machen. Acht Gigabyte DDR3- oder DDR4-Speicher für die Systeme der letzten Jahre bekommen Sie schon für rund 60 Euro.
Art, Höchstgröße und Geschwindigkeit der Speicherriegel müssen jedoch für das Mainboard geeignet sein und auch vom Prozessor unterstützt werden. Außerdem sind natürlich freie Steckplätze nötig, sonst ist ein Austausch vorhandener Riegel erforderlich.
Über die aktuelle Belegung informiert ein Tool wie CPU-Z, Angaben zu den zulässigen Speichermodulen finden Sie im Mainboard-Handbuch. Achtung: Wir empfehlen Ihnen die Sicherung Ihrer Daten, bevor Sie mit RAM-Disks hantieren. Sowohl bei der Einrichtung als auch beim Betrieb kann es zu Abstürzen kommen. Alle Änderungen an der Hard- und Softwarekonfiguration nehmen Sie auf eigene Gefahr vor.