Metadaten in Bildern und Videos bearbeiten
Bilder und Videos enthalten immer Metadaten. Manchmal kann es sinnvoll sein, diese zu bearbeiten oder ganz zu entfernen. Wir zeigen Ihnen wie es geht.

Grundsätzlich sind sie ja nützlich, die Zusatzinformationen, die in der Regel bereits mit der Aufnahme gespeichert werden: Sie sorgen dafür, dass Fotos automatisch korrekt im Hoch- oder Querformat erscheinen, helfen bei der Recherche und beim Archivieren von Fotos oder Videos. Doch oft enthalt...
Grundsätzlich sind sie ja nützlich, die Zusatzinformationen, die in der Regel bereits mit der Aufnahme gespeichert werden: Sie sorgen dafür, dass Fotos automatisch korrekt im Hoch- oder Querformat erscheinen, helfen bei der Recherche und beim Archivieren von Fotos oder Videos.
Doch oft enthalten etwa Fotos mehr Informationen als Sie preisgeben wollen: Das Porträtbild für das Dating-Portal oder die Facebook-Seite muss nicht unbedingt verraten, dass es bereits vor acht Jahren aufgenommen wurde, die verwendete Kamerausrüstung einschließlich Objektivbrennweite muss auch nicht die ganze Welt wissen und auch der Aufnahmeort geht niemanden etwas an, wenn das Foto auf Flickr steht.
Genau diese Informationen finden Sie aber in fast jedem digitalen Bild und sogar in digitalen Videoaufnahmen. Der Grund dafür sind Einträge, die Kameras bei der Aufnahme in die Datei schreiben - die Metadaten.
Welche dieser Metadaten Sie behalten wollen, entscheiden Sie individuell und abhängig vom Verwendungszweck. Für die Archivierung von Fotos macht es dagegen wenig Sinn, die Metadaten zu löschen, da Sie in ihnen nach dem passenden Foto suchen können.

Unterschiedliche Standards
Metadaten sind Informationen, die als Tags (Anhänge) eine Datei beschreiben. Bei einem MP3-Song enthalten Tags etwa die Angaben zu Interpret und Titel. Bei Bildern wird von Smartphones aber noch viel mehr gespeichert, etwa der Aufnahmeort in Form der GPS-Geopositionsdaten - sofern diese Option nicht ausgeschaltet ist.
Die gängigen Metadaten-Formate sind Exif, IPTC und XMP. Sie werden parallel in die Header von Dateien wie JPEG, TIFF oder MOV geschrieben; der Header ist ein Bereich am Anfang der Bilddatei, der noch vor den Bildinformationen steht.
Exif ist die Abkürzung für das Exchangeable Image File Format, ein Standardformat der Japan Electronic and Information Technology Industries Association (JEITA) für das Speichern von Metadaten in digitalen Bildern. Im Exif-Format finden Sie z.B. Aufnahmedatum und -zeit, das Kameramodell, das verwendete Objektiv, die verwendete Blende, die Verschlusszeit, die Kamera-Einstellung für die Bildqualität (z.B. "fein"), den Weißabgleich, Farbraum und Farbtiefe

Den IPTC-NAA-Standard (kurz IPTC) hat der International Press Telecommunications Council (IPTC) zusammen mit der Newspaper Association of America (NAA) entwickelt. Er eignet sich für alle Arten von Medien, also Text, Fotos, Grafiken, Audio oder Video.
Der Standard definiert zwei Aspekte von Metadaten: eine Liste von Feldern sowie deren Bedeutung und wie diese Felder mit den eingegebenen Werten zu speichern sind. IPTC setzt Dateiformate wie MOV, TIFF oder eine Unterform von JPEG voraus. Danach werden Informationen - Text wie Motivbeschreibungen oder Copyright-Hinweise, Datums- undZahlenwerte - in einem definierten Format in einem extra Bereich der Datei abgelegt.
Seit 2003 ist neben der Speicherung im IPTC-NAA-Standards auch die Speicherung im noch nicht von allen Programmen unterstützten XMP-Format (Extensible Metadata Platform) getreten. Für XMP gibt es ein umfangreiches, kostenloses SDK (Software Developer Kit).

Informationen auslesen und anpassen
Um auf diese Metadaten zuzugreifen, benötigen Sie ein Programm, das das jeweilige Dateiformat unterstützt. Windows-Versionen vor Nummer 8 sind zur Bearbeitung von Metadaten zum Beispiel ungeeignet, mit Windows 8 lassen sich Metadaten wenigstens insgesamt oder einzeln löschen. Ältere Windows-Versionen zeigen dagegen nur wenige Informationen an, etwa das Erstelldatum, nicht jedoch etwa das verwendete Kameramodell.
Die von Windows angezeigten Metadaten sehen Sie, wenn Sie die Datei mit der rechten Maustaste anklicken und im Kontextmenü Eigenschaften, Reiter Details wählen. In diesem Dialog steht auch die Option Eigenschaften und persönliche Eigenschaften entfernen bereit. Auf Wunsch beseitigen Sie im folgenden Dialog nur von Ihnen ausgewählte Eigenschaften.
Noch bequemer bearbeiten Sie Metadaten mit Programmen wie Lightroom. Lightroom kann, anders als die meisten anderen Tools, auch Videodateien bearbeiten - ist aber mit rund 100 Euro auch teuer. Kostenlos und flott ist dagegen das Tool Exif Pilot . Dessen Vorteil: Die einzelnen Werte lassen sich nach Doppelklick darauf leicht anpassen. Und dann gibt es ja noch die Tracking-Daten mit Ortsinformationen: Diese können Sie sehr bequem mit Geosetter verwalten - oder einfach löschen.
Metadaten in Videos
Auch Videos können Metadaten enthalten. So speichern gängige Dateiformate wie MPEG-4 in Container-Formaten wie MOV oder AVI Kamerainformationen im IPTC- oder im XMP-Format. Wie viele Informationen aufgezeichnet werden, hängt von der verwendeten Kamera und vom Dateiformat ab.

Metadaten für verlustfreie Eingriffe
Bei der Weiterbearbeitung von Videos spielen Metadaten eine entscheidende Rolle: Wenn die Datei bereits alle Informationen für die Farbkorrektur in Form von Metadaten enthält, ist es nur ganz zum Schluss der Bearbeitung mit unterschiedlichen Programmen nötig, das Ergebnis zu rendern - die Informationsverluste halten sich so in Grenzen.
In den Metadaten werden daher üblicherweise die Weißbalance, die Belichtung, Kontrast, Sättigung aber auch die LUTs (LUT = Look-Up Table) für das Farb-Mapping gespeichert.
Video-Metadaten ergänzen
Um zusätzliche Metadaten einzufügen, bieten sich Spezial-Tools an, beispielsweise GoPro Cineform Studio. Aber auch Programme wie Photoshop Lightroom bieten einfache Möglichkeiten, Metadaten anzupassen. Adobe unterstützt darüber hinaus seit einiger Zeit XMP-Metadaten in allen Programmen, darunter Premiere Pro.