Mit Laptop und Smartphone im Urlaub: Vorsicht vor Kosten- & Sicherheitsfallen
Eine Reise ohne Smartphone und Laptop ist für die meisten undenkbar. Bei deren Nutzung ist aber auch in der EU besondere Vorsicht geboten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich schützen können!

Theoretisch unterscheidet sich ein Urlaub in Deutschland nicht von dem im EU-Ausland, zumindest was den Smartphonetarif und die darin festgelegten Preise für den Webzugang und Telefonate betrifft. Der heimische Tarif greift auch dann, wenn Sie in Portugal am Strand liegen und dabei die Website des ...
Theoretisch unterscheidet sich ein Urlaub in Deutschland nicht von dem im EU-Ausland, zumindest was den Smartphonetarif und die darin festgelegten Preise für den Webzugang und Telefonate betrifft. Der heimische Tarif greift auch dann, wenn Sie in Portugal am Strand liegen und dabei die Website des „Kicker“ abrufen.
Theoretisch. Denn es gibt durchaus Unterschiede, die Sie beachten sollten, um keine unschönen Überraschungen zu erleben, wenn Sie nach dem Urlaub die Rechnung Ihres Providers erhalten.
Tipp 1: Fragen Sie vor der Reise bei Ihrem Provider nach
Falls Sie einen Mobilfunkvertrag mit Volumenbegrenzung haben, was für nahezu jeden Vertrag gilt, dann sollten Sie theoretisch auch im EU-Ausland surfen dürfen, bis das Volumen verbraucht ist.
Das ist jedoch nicht immer der Fall; vor allem, wenn Ihr Tarif zu den günstigeren gehört oder Sie nicht bei einem der drei großen Anbieter sind. Dann nämlich ist der Provider berechtigt, ab einem gewissen Surfvolumen einen Zusatzpreis zu erheben, über den er Sie zuweilen – aber nicht immer – bereits beim Grenzübertritt informiert.
Doch auch die großen Anbieter deckeln im EU-Ausland gelegentlich das Volumen; vor allem, wenn Ihr Vertrag ein überdurchschnittlich großes Volumen vorsieht.
Möchten Sie also auch im Urlaub ohne Reue Filme streamen, sollten Sie sich bei Ihrem Provider vor der Reise nach den Bedingungen für Ihren Vertrag erkundigen und sich entsprechend verhalten. Das gilt natürlich auch dann, wenn Sie außerhalb der EU unterwegs sind. Hier ist der Preischeck vor der Reise obligatorisch.
Tipp 2: Trotz Telefonflat sind Telefonate im EU-Ausland nicht immer kostenlos
Eventuell beinhaltet Ihr Mobilfunkvertrag eine Telefonflat für Anrufe innerhalb des Netzes Ihres Anbieters, für Festnetztelefonate und möglicherweise sogar für alle Netze. Sind Sie im EU-Ausland unterwegs, sollten Sie allerdings nicht davon ausgehen, dass die geführten Telefonate dort ebenfalls kostenlos sind.
Im Einzelnen heißt das: Beinhaltet Ihr Tarif eine Allnet-Flat, also Anrufe in alle Netze, dann sind Telefonate auch im EU-Ausland kostenfrei. Gleiches gilt für Freiminuten, die ebenfalls im Ausland abtelefoniert werden können.
Beinhaltet Ihr Vertrag jedoch eine Netzflatrate, zum Beispiel nur für Festnetznummern, kann der Provider bei Anrufen, die Sie aus dem Ausland mit einer Festnetznummer in Deutschland führen, einen Zusatzbeitrag einfordern.
Lesetipp: Navi Apps mit Offline-Karten für Tablets und Smartphones
Besitzt Ihr Vertrag also keine sogenannte Allnet-Flat mit kostenlosen Telefonaten in alle Netze, erkundigen Sie sich vor der Reise bei Ihrem Provider, ob bei Telefonaten Zusatzkosten fällig werden.
Tipp 3: Machen Sie sich eine Checkliste, damit Sie nichts vergessen
Früher war der Urlaub wesentlich einfacher als heute, zumindest was das Reisegepäck betraf. Außer Kleidung, Fotoapparat, Zahnpasta und ein paar Kosmetika, einem Mittel gegen Durchfall und ein bisschen Lektüre kam nur wenig in den Koffer.
Das sieht heute ganz anders aus. Zusatzakkus, Ladekabel, Speicherkarten, Adapter, mobile Hotspots, Smartphone, Tablet, Kindle … Diese Reihe ließe sich noch eine Weile fortführen.
Damit Sie wirklich nichts vergessen, nehmen Sie am Besten eine Checkliste wie die von der Webseite urlaubs-checkliste.de. Wenn Sie diese Liste gewissenhaft abhaken, werden Sie am Urlaubsort garantiert nicht nach einem fehlenden Adapter fahnden müssen.

Tipp 4: Nehmen Sie sich vor gefährlichen WiFi-Netzen in acht
Es ist verlockend: An sehr vielen Orten im In- und Ausland werden heute kostenlose WLAN-Zugänge angeboten, die einen schnellen und bequemen Weg ins Internet ermöglichen. Diese Netze sind jedoch gefährlich; vor allem, wenn sie ohne Passwort zugänglich sind.
Surfen Sie dort keinesfalls ohne ein Sicherheitsfeature, wie etwa eine VPN-Software, und überprüfen Sie das WLAN-Netz mit einem Scanner wie Acrylic WiFi Home. Dieses Tool listet alle empfangbaren WLAN-Netze auf, zeigt die Geschwindigkeit und Signalstärken an sowie die verwendete Verschlüsselung.
Halten Sie sich von unverschlüsselten Netzen fern, und meiden Sie auch solche mit WEP- oder WPA-Verschlüsselung. Am sichersten sind solche mit WPA2. Browsen Sie mit Opera, und schalten Sie dort die VPN-Funktion ein. Und falls Sie ohne Virenschutz unterwegs sind, sollten Sie das ganz schnell ändern. Nutzen Sie bereits einen Virenscanner, ist die Installation eines weiteren natürlich nicht empfehlenswert.

Tipp 5: Verwenden Sie zur Sicherheit lieber einen Passwort-Manager
Vielleicht sind Sie in der glücklichen Lage, sich zahllose unterschiedliche, komplizierte Passwörter merken zu können. Damit dürften Sie allerdings zu einer sehr kleinen Minderheit gehören.
Die meisten von uns benötigen dazu zumindest einen Notizblock oder aber, was viel besser ist, einen digitalen Passwort-Manager wie den von Avast. Der Passwort-Manager selber ist ein Plug-in für den Chrome-Browser, den Sie vermutlich zumindest im Wechsel mit anderen Browsern nutzen.
Dort bereits gespeicherte Passwörter werden in den Avast-Passwort-Manager importiert und dann zentral verwaltet. Um den Manager zu schützen, denken Sie sich ein schwieriges, doch für Sie merkbares Hauptpasswort aus. Nur mit diesem Passwort gelangen Sie in das Tool selber, und es ist das einzige, das Sie sich zukünftig merken müssen.
Geht Ihr Notebook im Urlaub verloren oder wird es gestohlen, kann sich der Dieb zumindest keinen Zugang, beispielsweise zu Ihren Bankkonten, verschaffen. Übrigens gibt es den Passwort-Manager auch für Android-Smartphones. Das ist vor allem dann eine empfehlenswerte Option, wenn Sie mit Ihrem Smartphone passwortgeschützte Webseiten aufrufen möchten.

Tipp 6: Nehmen Sie Ihre Videothek doch ganz einfach mit in den Urlaub
Das Programm MediathekView, eignet sich hervorragend, um Ihre eigene Videothek für die Urlaubsreise zusammenzustellen. Es durchsucht die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender und ermöglicht den Download der Sendungen auf Ihre Festplatte.
Filme, Serien oder Reportagen genießen Sie dann im Ausland, ohne von Geoblocking und eingeschränkten Internetzugängen betroffen zu sein.
Tipp 7: Verschlüsseln Sie wichtige Daten auf Ihrer Festplatte
Verwenden Sie Windows 10 Pro, können Sie Ihre Daten über das integrierte Tool Bitlocker wirkungsvoll verschlüsseln. Alternativ verwenden Sie Veracrypt. Sie können damit einen passwortgeschützten Container anfertigen, in den Sie besonders wichtige Dateien verschieben.
Selbst Geheimdienste werden an der Entschlüsselung scheitern. Möglich ist auch die Verschlüsselung eines kompletten Laufwerks, beispielsweise einer USB-Festplatte, für Ihre privaten Urlaubsbilder.