Kostenlos telefonieren
Wer fürs Telefonieren noch Geld ausgibt, ist selbst schuld. Denn im Internet finden sich viele Anbieter, die kostenlose Gespräche vermitteln. Telefoniert wird über das ganz normale Telefon und Handy, denn die Dienste funktionieren ohne VoIP.

Wer fürs Telefonieren noch Geld ausgibt, ist selbst schuld. Denn im Internet finden sich viele Anbieter, die kostenlose Gespräche vermitteln....
Wer fürs Telefonieren noch Geld ausgibt, ist selbst schuld. Denn im Internet finden sich viele Anbieter, die kostenlose Gespräche vermitteln.

Kostenlos telefonieren" ist ein Schlagwort, das in erster Linie mit VoIP in Verbindung gebracht wird. "Kostenlos" stimmt auch, so lange der Anrufer innerhalb des Internets telefoniert. Sobald er aber aus dem Internet in ein Telefon- oder Mobilfunknetz wählt, kostet ihn VoIP echtes Geld. Aber es geht auch anders, besser, kostenlos.
Einige Webdienste vermitteln Gespräche im Fest- oder sogar Mobilfunknetz umsonst. Das bekannteste Beispiel ist Peter Zahlt. Wer Peter ist, weiß man nicht genau (vielleicht Geschäftsführer Peter Wünsch?), aber er zahlt wirklich.

Dazu gibt der kommunizierende Sparfuchs auf der Webseite www.peterzahlt.de seine Telefonnummer und die des gewünschten Gesprächspartners ein, dann klickt er auf "kostenlos telefonieren". Nun wählt der Dienst zuerst die Nummer des Anrufers, dessen Telefon klingelt und er geht dran. Eine sanfte Melodie dudelt, während Peter die zweite Nummer wählt. Sobald auch der Partner den Hörer abnimmt, stoppt das Gedudel und die Verbindung steht. Auf der Webseite zählt nun ein Zähler eine halbe Stunde rückwärts. Mehr ist nicht drin. Das aber immerhin in 21 Länder, darunter Deutschland, viele europäische Länder, die USA, Kanada und Australien. In Nordamerika zahlt Peter sogar die Handy-Netze.
Der Anwender telefoniert mit seinem echten Telefon nicht mit dem Headset am PC. Der Dienst finanziert sich über Werbung. Während der Anrufer telefoniert, werden ihm eine Mischung aus Infos und Werbefilmen am Bildschirm des PCs angezeigt ob jemand davor sitzt, ist egal. Das Werbeformat ist auch für Anzeigenkunden attraktiv, denn der Betreiber, das Online-Branchenbuch GoYellow, kann die Reklame sehr zielgruppengenau platzieren. Mit der Nummer des Anrufers kennt der Dienst das Viertel, in dem er wohnt. Und beim ersten Anruf muss jeder Nutzer Geschlecht und Alter angeben. Das ist schon ein recht gutes Werbeprofil. Die Werbung deckt die Kosten derzeit noch nicht komplett, eine Sprecherin des Unternehmens gab sich aber sehr zuversichtlich.

Um nicht die Kontrolle zu verlieren, begrenzt GoYellow die Leitungskapazitäten. Das heißt, wenn viel los ist, muss der Nutzer schon mal einen Moment warten, bis er dran kommt. Und wer schon ein paar Mal hintereinander telefoniert hat, wird in der Priorität herabgestuft.
Ein ähnliches, aber eingeschränkteres Angebot gibt es von der Bild-Zeitung: den Bild-Ruf (www.bild.t-online.de/BTO/service/bildruf/ bildruf.html. Er basiert auf dem Telefondienst Jajah, ist aber nur innerhalb des deutschen Festnetzes frei und pro Telefonat auf fünf Minuten begrenzt.
Jubii zahlt auch
Ein weiterer Dienst zum kostenlosen Telefonieren startet in diesen Tagen von Lycos. Dabei handelt es sich um eine erweiterte Online- Community. Das heißt, ähnlich wie bei Myspace oder etwas seriöser bei Xing, legen die Nutzer Profile an, und können darüber vielfältig gegenseitig in Kontakt treten. Der Teilnehme ruft seine Kontakte z.B. an für lau in diese Länder: Deutschland, Österreich, Frankreich, UK, Dänemark, Italien, Niederlande, Spanien, USA und Kanada. Und der Clou: In allen Ländern sind auch Gespräche zu Handys gesponsort.

Vom Ablauf funktioniert der Dienst ähnlich wie bei Peter Zahlt. Der Anwender klickt auf einen Kontakt und der Dienst ruft erst die eigene Nummer an und dann die des Gesprächpartners. Die Gespräche bei Jubii sind allerdings auch auf fünf Minuten begrenzt, was für einen kostenlosen Anruf auf ein Handy meist aber auch reicht.
Abgesehen vom Telefonieren gibt es bei Jubii auch Mail, Chat und SMS. Dafür stehen zehn GByte Speicherplatz zur Verfügung. Die Nachrichtenverwaltung findet nicht mehr über Ordner statt, sondern ganz web-zwei-nullig über Tags: Schlagwörter. Hochladen und mit anderen teilen kann der Anwender Texte, Filme oder Bilder. Der gesamte Mail-Dienst von Lycos wird demnächst nach Jubii überführt. Für jeden Besitzer einer Mailadresse xyz@ly cos.de steht eine Zeit lang die Adresse xyz@jubii.de zur Verfügung.
Kurz gefasst
Auch Kunden der Telefongesellschaft Comet (www.comnet-online.de) telefonieren kostenlos, wenn sie sich kurz fassen. Das gilt sowohl für Kunden, die ihren Anschluss dauerhaft umgestellt haben (Preselection), als auch für die, die nur gelegentlich Call-by-Call Comet wählen. Sie alle haben hundert Anrufe frei, sofern sie höchstens zwanzig Sekunden dauern. Der Haken dabei ist: Das Angebot gilt für sehr viele, aber nicht für alle Länder. Und gerade Deutschland ist nicht in der Liste. Wer ins Ausland telefoniert, spricht wiederum meist etwas länger.

Preselection-Kunden bekommen noch eine Stunde im Monat geschenkt, die sie mit anderen Preselection-Kunden derselben Telefongesellschaft vertelefonieren dürfen.
Wer noch kein kostenloses Angebot gefunden hat, das seinen Telefongewohnheiten entspricht, muss doch auf Skype zurückgreifen. Telefonate von Computer zu Computer kosten nichts und die Software bietet alle Vorteile eines Messengers. Der Anwender sieht, wenn seine Gesprächspartner online sind und startet Telefonate mit einem Klick.