Hunger, Wille & Erfolg
Jan Heitmann im Interview
Jan Heitmann ist schon seit Langem eine feste Größe in der deutschen Pokerszene. Aber seit er zu den jungen Wilden vom Team PokerStars Shooting Stars gehört und Boris Becker coacht, hat sich sein Popularitätslevel noch einmal deutlich erhöht. Royal Flush sprach mit dem sympathischen Spieler über Kollegen und Konkurrenz, über Boris Becker und Chip Reese.

Jan Heitmann ist schon seit Langem eine feste Größe in der deutschen Pokerszene. Aber seit er zu den jungen Wilden vom Team PokerStars Shooting Stars gehört und Boris Becker coacht, hat sich sein Popularitätslevel noch einmal deutlich erhöht. Royal Flush sprach mit dem sympathischen Spieler über Kollegen und Konkurrenz, über Boris Becker und Chip Reese.
Royal Flush: Mit eurem jungen Team, den PokerStars Shooting Stars habt ihr richtig für Furore gesorgt. Was ist denn an dem Team so außergewöhnlich, abgesehen davon, dass das alles gute Spieler sind? Wie ist die Stimmung, wenn ihr euch bei den Turnieren trefft?Jan Heitmann: Die Spieler sind alle nicht nur gut, sondern hervorragend. Man sehe sich nur mal die Leistungen von Sebastian Ruthenberg und Johannes Strassmann im vergangenen Jahr an. Und, bei aller Bescheidenheit, ich habe von fünf großen Turnieren auch viermal cashen können. Und die anderen Teammitglieder lassen das bestimmt nicht lange auf sich sitzen... Es sind aber vor allem Leute, die ihren Spaß am Poker durch ihr großes Können am Tisch fast direkt in Ergebnisse umsetzen können. Und zu guter Letzt hatten wir als Team sicherlich einen guten Lauf. ;-)RF: Gibt es auch so etwas wie Rivalität unter euch? Jetzt, wo die Luckbox so richtig abgeräumt hat?

JH: Von mir aus nicht. Im Gegenteil, wenn jemand wie Sebastian Erfolg hat, dann kann das nur gut für Poker sein. Und für ihn natürlich. Und da ich ihn sehr schätze, gönne ich es ihm ganz besonders. Ich denke nicht, dass unter den Shooting Stars eine große Rivalität herrscht. Dafür haben wir alle zu wenig Star-Allüren und zu viel Respekt voreinander. Allerdings sind wir alle recht ehrgeizig.
RF: Gibt es unter den Spielern nach Ruthenberg, Kläser, Vörtmann und jetzt auch Peter Eastgate dieses Gefühl, dass alles möglich ist. Dass nicht mehr die Amerikaner diesen Sport unbedingt dominieren? Machen solche Beispiele hungrig?
JH: Ich denke, wenn man nicht sowieso schon hungrig ist, dann schafft man nur durch großes Glück einen großen Erfolg. Der Hunger und der Wille sind Voraussetzung für längerfristigen Erfolg. Wenn man dann noch eine gute Portion Arbeitswillen und eine Prise Kritik- und Lernfähigkeit hinzugibt: voila! ein Pokerspieler.
RF: Was sicherlich viele Leser interessieren wird: Du bist der Coach von Boris Becker. Wie ist der Umgang mit ihm? Ist er ein talentierter Spieler - du hast in einem Interview im "Stern" gesagt, er mache viele Fehler? Und wie kommt man anfangs mit so einem A-Promi zurecht? Ist doch bestimmt nicht einfach, dem zu sagen: "Pass mal auf, so kann man die Hand nicht spielen".
JH: Zunächst einmal: der Titel des Stern-Interviews war - wahrscheinlich bewusst - sehr reißerisch gewählt. Und so hatte ich das auch gar nicht gesagt, wie man später im Artikel sieht. Boris hat ein großes Maß an Talent. Sicherlich durch seine Vergangenheit als Leistungssportler, aber auch durch seine nicht unerhebliche Erfahrung mit Geschicklichkeitsspielen wie Schach, Poker, etc. Dazu kommen eine schnelle Auffassungsgabe und ein besonders gutes Gespür für Menschen. Er liest seine Gegner schon sehr gut. Was ihm fehlt ist Erfahrung. Durch seine vielen Termine hat er natürlich keine Zeit, Hunderttausende von Händen zu spielen. Er hat aber schon einige große Turniere gespielt und lernt jedes Mal dazu. Ganz besonders beeindruckend war seine Vorstellung in Monte Carlo, wo er im großen Side Event der EPT das Feld über weite Strecken dominiert hat, an den Final Tisch gekommen und schließlich als Siebter ausgeschieden ist. Da hat man schon einen guten Eindruck von seinen Möglichkeiten bekommen.
Als nächstes Turnier wird er die EPT auf den Bahamas spielen. Hoffentlich ergibt sich noch ein Coaching vorher, dann ist auf jedem Fall mit ihm zu rechnen
RF: Reden wir ein wenig über andere Spieler. Gegen wen im Team würdest du am wenigsten gerne im Heads-up bei einem großen Turnier sitzen? Und warum?
JH: Aus dem Shooting Stars Team ist es sicherlich George Danzer. Nicht, weil ich die anderen Spieler nicht mindestens für genauso stark halte. Aber George und ich kennen uns sehr gut, er ist einer meiner besten Freunde. Ich weiß, dass er fast fehlerfrei spielt, nie auf Tilt geht und stark anpassungsfähig ist. Er hat genug Waffen im Pokerarsenal, um sich auf die Schwächen seines Gegners einzuschießen. Genau diese Eigenschaften braucht ein guter Heads-Up-Spieler. Ach ja, er hat auch noch einen Tell auf mich, den er mir noch nicht verraten wollte...
RF: Und welcher Spieler außerhalb des Teams nötigt dir am meisten Respekt ab?
JH: Da gibt es einige. Die Felder der EPT sind besonders stark, wenn es unter die letzten 80 kommt. Chip Reese hätte ich gerne mal live erlebt, über längere Strecken hinweg. Der Mann muss ein Phänomen gewesen sein, vor allem was Konstanz und Selbstbeherrschung angeht. So einer ist kaum zu schlagen, wenn er zudem noch alle Pokervarianten wirklich beherrscht.
RF: Zum Schluss noch die übliche, globale Frage. Ist der Pokerboom in Deutschland ungebrochen? Kommen immer noch viele junge Spieler nach? Und sollte der Gesetzgeber endlich dieser Tatsache Rechnung tragen?
JH: Ja, ja und ja. Ich denke, dass Poker gerade in Deutschland noch viel Potenzial hat. Ich finde, es wird langsam Zeit, dass es vor allem im Fernsehen einige originäre, deutsche Formate gibt. Mit bekannten, deutschen Spielern. Ein deutsches High Stakes Poker wäre natürlich toll.
Und rechtlich muss sich natürlich einiges tun. Poker sollte komplett legalisiert werden. Dann gäbe es endlich die Möglichkeit, schöne Kartenclubs in München einzurichten. Denn da fehlt mir definitiv noch ein Casino.
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