Gerichtsurteil
Fortnite-Spieler haben Recht auf Rückzahlungen
In den USA kam es zu einem Vergleich vor Gericht, der Epic Games und dessen Spiel Fortnite betrifft. Spieler können nun Geld für Ingame-Käufe zurückverlangen.

Im Dezember letzten Jahres hat sich der Spieleentwickler Epic Games mit der amerikanischen Handelskommission FTC auf zwei Vergleiche geeinigt. In einen Fall ging es um die mutmaßliche Verletzung der Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen im Multiplayer-Spiel Fortnite. Der zweite Fall betraf den...
Im Dezember letzten Jahres hat sich der Spieleentwickler Epic Games mit der amerikanischen Handelskommission FTC auf zwei Vergleiche geeinigt. In einen Fall ging es um die mutmaßliche Verletzung der Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen im Multiplayer-Spiel Fortnite. Der zweite Fall betraf den Vorwurf, dass Epic Games Spielerinnen und Spieler zu Käufen in Fortnite verleitet haben soll.
Nun hat das beauftragte US-Gericht entschieden, wie genau die Umsetzung des Vergleichs vonstatten gehen soll . Neben den ca. 275 Millionen US-Dollar, die aus dem ersten Vergleich hervorgehen, sollen zudem 245 Millionen US-Dollar Entschädigungen an Spielerinnen und Spieler gezahlt werden.
Wer in Fortnite durch gezielte Mechaniken dazu verleitet wurde, Geld für die Ingame-Währung "V-Bucks", Battlepasses oder Skins auszugeben, hat ein Recht auf eine entsprechende Rückzahlung.
In den kommenden Wochen sollen Fortnite-Nutzende per Mail über die Möglichkeit informiert werden, ihr Anliegen zu schildern und sich für eine Entschädigungszahlung zu melden. Zudem hat man eine eigene Webseite namens "Fortnite Refund" eingerichtet, auf der die Anträge eingereicht werden können.
Wer kann Entschädigungen beantragen?
Schätzungen zufolge sollen über 37 Millionen Spielerinnen und Spieler Anspruch auf Rückzahlungen haben. Auch wenn vor allem Minderjährige von der Regelung betroffen sind, muss man mindestens 18 Jahre alt sein, um einen Antrag zu stellen. Andernfalls müssen Erziehungsberichtigte das Formular ausfüllen.
Um einen Antrag auf Schadensersatz zu stellen, braucht man lediglich die ID des eigenen Epic Accounts sowie eine sogenannte "Claim Number". Diese erhält man über die eingangs erwähnte E-Mail. Ob und wie viel Geld man tatsächlich zurückerhält, liegt im Ermessen der FTC. Auf der FAQ-Seite werden zusätzlich folgende Voraussetzungen genannt:
- Sie haben in der Zeit zwischen Januar 2017 und September 2022 Zahlungen für Ingame-Währung und Items getätigt, die Sie nicht wollten
- Ihr Kind hat in der Zeit zwischen Januar 2017 und November 2018 Ihre Kreditkarte ohne Ihr Wissen belastet
- Ihr Account wurde in der Zeit zwischen Januar 2017 und September 2022 gesperrt, da Sie sich bei ihrem Kreditinstitut über falsche Zahlungen beschwert hatten
Seit dem Gerichtsbeschluss im letzten Jahr hat sich Epic Games dazu verpflichtet, Änderungen in Fortnite vorzunehmen, um zukünftig niemanden zu einem ungewollten Kauf zu verleiten. Dazu gehören Maßnahmen zur besseren Kindersicherung sowie extra eingerichtete "Kinder-Accounts", die gar kein Geld ausgeben können. Zudem kann man auch im Nachinein Rückerstattungen bei der eigenen Bank beantragen, wenn eine Transaktion nicht autorisiert war.
Hinweis: In der ursprünglichen Version dieser News hatten wir von Strafzahlungen berichtet und geschrieben, Spieler würden Geld von Epic Games erhalten. Das war sehr ungenau formuliert, denn das Geld stammt aus dem Vergleich mit der FTC, dem Epic letztes Jahr zugestimmt hatte. Dies haben wir korrigiert.