Heimkinos in Deutschland
Heimkinos in Deutschland - wir starten unsere neue Serie mit einem Kinotraum, den sich Jost Salzmann erfüllt hat. Willkommen im Kino Salino.

Eine feine Vorortsiedlung in der Nähe von Düsseldorf mit einer neuen Walmdachvilla, eine neue Mercedes-S-Klasse davor und - was dem Betrachter von außen verborgen bleibt - ein Heimkino der Extraklasse im Keller. Jost Salzmann ist Stahlhändler in der dritten Generation und hat es unverkennbar ...
Eine feine Vorortsiedlung in der Nähe von Düsseldorf mit einer neuen Walmdachvilla, eine neue Mercedes-S-Klasse davor und - was dem Betrachter von außen verborgen bleibt - ein Heimkino der Extraklasse im Keller. Jost Salzmann ist Stahlhändler in der dritten Generation und hat es unverkennbar zu Wohlstand gebracht. Und trotzdem ist nichts so, wie man auf den ersten Blick vermuten möchte. Seine prächtige Villa hat Salzmann vor allem gebaut, weil er unbedingt ein richtig stattliches Kino wollte - und da musste eben auch ein richtiges Haus obendrauf entstehen. Sein Kino hat der legere Unternehmer wiederum nicht als Prestigeobjekt gesehen, sondern als einen Traum, welchen er sich einfach erfüllen musste. Seine Familie - Salzmann hat mit seiner Frau eine Tochter und einen Sohn - hat sich mit seinem Hobby nicht nur arrangiert. Sie praktiziert es vielmehr mit. Denn Familie Salzmann lebt mit einem Heimkino - das ist das eigentlich Spannende an der Situation und wohl ziemlich einzigartig in Deutschland.
Salzmann hat seinen Kinoausbau 18 Monate lang vom Juni 2005 bis zum Januar dieses Jahres vorangetrieben. Von den insgesamt 500 Quadratmetern Wohnfläche entfallen stattliche 120 auf das Kino im Souterrain und davon wiederum 50 auf den eigentlichen Kinoraum mit seiner Raumhöhe von immerhin knapp vier Metern, die notwendig wurden, um drei Sitzreihen mit jeweils fünf Plätzen sichtbar höhenversetzt unterzubringen. Wenn schon Kino, dann bitte richtig, so das Motto des Home-Cinema- Enthusiasten Salzmann, der erst durch einen aufwändigen Pumpeneinsatz das Bodenwasser so weit in den Griff bekam, dass der gewünschte Aushub möglich wurde. Am Grundwasser wäre das ehrgeizige Projekt in der Bauphase fast gescheitert. Der Rest waren vor allem perfekte Planung, unendlich viel Liebe zum Detail und Handwerker, die der Bauherr mit seiner Begeisterung so weit infizieren konnte, dass sie ausnahmslos hervorragende Arbeit abgeliefert haben.

Wenn Salzmann vor dem eigentlichen Film in Werbespots aus den 60er-Jahren den Marlboro- Mann wieder aufleben lässt, hat sich der Vorhang automatisch aufgezogen, die Raumbeleuchtung ist bereits stark gedimmt, das Licht aber noch nicht ganz aus. Richtig dunkelwird es erst zum Filmstart, dann weisen nur noch die dezenten Markierungen an den Treppenstufen den Weg aus dem Vorführraum. Demnächst soll auch noch eine automatische Maskierung der Projektionsleinwand dazukommen - das alles erledigt die Programmsteuerung wie von Geisterhand. "Wenn mein Elektriker nicht auch heimkino-begeistert wäre, hätte er das nie hinbekommen", erklärt Jost Salzmann zu den vorprogrammierten Lichtszenarien.

Mit weinrotem Teppich belegte Stufen führen in das Kino-Souterrain, das sich - von einem überdimensionalen King Kong bewacht - zu einem großzügigen Aufenthaltsraum mit angrenzendem Barbereich öffnet. Stilsichere Teakholzverkleidungen, authentische Kinoposter, Vitrinen mit Accessoires - sogar ein Flachbildschirm darf nicht fehlen, der das Geschehen im Kino auch in den Vorraum überträgt, denn hier spielt sich das gesellschaftliche Leben der Familie Salzmann ab. Hier empfangen sie regelmäßig Freunde, hier werden Kindergeburtstage gefeiert - und jeden letzten Freitag im Monat lädt Jost Salzmann zum großen Kinoabend ein. Mit offiziellem Programm, immer mehrere Blockbuster zur Auswahl, und nachher wird fleißig an der Bar weiterdiskutiert. "Ein Heimkino kann unglaublich kommunikativ sein", sagt der stolze Kinobesitzer aus Erfahrung.

Dabei fing alles 1998 ganz harmlos mit dem ersten DVD-Player und dem ersten Film auf DVD an - "The Matchmaker", übrigens immer noch der Lieblingsfilm seiner Frau. Stufe für Stufe hat sich Salzmann dann zum Cineasten hochgearbeitet - eine Entwicklung, an der sein Schwager nicht ganz schuldlos war. Die beiden haben sich in den letzten Jahren eine Art Heimkino-Wettrüsten geliefert. Der Schwager hatte den ersten Rückpro-Fernseher im Wohnzimmer stehen, Salzmann beim Beamer die Nase vorn, dafür trat sein Schwager wiederum als Erster die Flucht aus dem Wohnzimmer an, als er sein Schwimmbad im Keller kurzerhand aufgab und in ein Kino umfunktionierte. Jetzt war Salzmann mit seinen spärlichen 120 Quadratmetern Wohnfläche wieder unter Zugzwang. Das Ergebnis sehen Sie auf diesen Seiten - ein Kino mit einem Haus obendrüber.

Die Kosten für den Kinotraum im Keller bewegen sich mit rund 40.000 Euro für den kompletten Ausbau - also ohne Geräte - in der Größenordnung eines Mitteklassewagens. Das ist einerseits sehr viel Geld und damit für die meisten ein Wunsch, der in dieser Dimension unerfüllt bleiben muss. Andererseits: Wer das Salino-Kino einmal live erleben durfte, hätte eigentlich noch mehr erwartet - die subjektiv gefühlten Kosten liegen angesichts der handwerklich perfekten Ausführung wesentlich höher. Zum Beispiel der Vorführraum mit seinem maßgefertigten Regal für insgesamt 10 000 DVDs: Die Vorgabe, möglichst viele Medien auf möglichst geringem Raum unterzubringen, war nur durch aufwändige Schiebeelemente zu erreichen, welche wiederum an einem Zahnstangensystem hängen, das zehn Tonnen tragen muss. So viel wird das Archiv nämlich eines Tages wiegen, wenn die Kapazität ausgeschöpft ist. Bis es so weit ist, wird das Salino- Kino allerdings noch zahlreiche Kinoabende erleben dürfen. Salino ist übrigens die spanische Übersetzung für Salzmann, und wenn der Hausherr seinem wichtigsten Hobby nachgeht, die Raumbeleuchtung automatisch herunterfährt und der Film startet, dann ist Entspannung total angesagt. "Dann bin ich plötzlich in einer anderen Welt und vergesse den ganzen Stahl vollkommen", erklärt Jost Salzmann seine große Leidenschaft für das Heimkino. Am liebsten entspannt er sich übrigens bei Agentenfilmen und Klassikern wie Miss Marple und James Bond. Ist er selbst am Ziel seiner Wünsche angekommen? Im Prinzip ja, was das eigentliche Kino anbelangt. Was die Technik anbelangt, gibt es aber immer wieder neue Möglichkeiten und Versuchungen. So hat er erst vor wenigen Wochen seinen alten DLPBeamer durch den brandneuen HD1 von JVC ersetzt. Jetzt ist aber erst einmal ein Kinoabend an der Reihe, zu dem er alle Handwerker einlädt, die ihm bei der Verwirklichung seines Kinotraums geholfen haben.
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Dies ist eine Aktion in Kooperation mit Heimkinomarkt.de. Parallel zur Veröffentlichung in HomeVision finden Sie unter www.heimkinomarkt.de ausführlicheres Hintergrund-Bildmaterial.