fantec MM-FHDL, RaidSonic Icy Box IB-MP305, Seagate FreeAgent Theater+
- Neue HD-Mediaplayer im Überblick
- fantec MM-FHDL, RaidSonic Icy Box IB-MP305, Seagate FreeAgent Theater+
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- Fazit
fantec MM-FHDL...
fantec MM-FHDL

Das Mini-LC-Display des MM-FHDL von fantec ist ein echter Hingucker, wegen seiner geringen Größe allerdings in erster Linie dann nützlich, wenn man Audiodateien ohne Einschalten des Fernsehers heraussuchen und wiedergeben möchte.
Gleich beim Start gibt es ein Deja-vu-Erlebnis: Das Menü ist dem des in der letzten Übersicht vorgestellten Woxter i-cube 750 sehr ähnlich, Gleiches gilt für die knappe, aber gute Anleitung. Die in der Woxter-Anleitung erwähnte, in unserem Testmodell aber fehlende 24p-Unterstützung ist beim fantec-Gerät vorhanden. In unserem Player war eine 1-TByte-SATA-II-Festplatte verbaut, das Modell ist auch ohne bzw. mit 500 GByte-Festplatte erhältlich. Angeschlossene USB-Festplatten können leider nicht indiziert werden, Files müssen also vorher mithilfe des eingebauten Filemanagers auf die interne HDD kopiert oder verschoben werden. Zudem zeigt das Gerät mit dem UTF-16-Zeichensatz gespeicherte ID3v2.3-Tags nicht korrekt an.
Zusammen mit der integrierten SMB-Protokoll-Unterstützung und dem Bittorrent-Client übernimmt das Gerät auch Aufgaben einer NAS. FTP- und UPnP-Server-Funktionalitäten fehlen allerdings. Wem die Datenübertragung per Netzwerk zu langsam ist, kann den Player zum Befüllen auch direkt per USB mit dem Gerät verbinden.
Ansonsten unterstützt das Gerät alle gängigen Formate, bei den Audiofiles werden lediglich die Tags von MP3s angezeigt, das Anzeigen von Albumart sowie Seamless Playback sind nicht vorgesehen. Als Goodie hat der Hersteller noch SHOUTcast-Internetradio eingebaut, zudem steht bei den Bildübergängen auch der Ken-Burns-Effekt zur Auswahl.
RaidSonic Icy Box IB-MP305

Auch RaidSonics Einsteiger-Streamingclient (der Hersteller hat auch eine teurere Popcorn-Hour-Variante im Programm) IB-MP305 erscheint wie ein alter Bekannter: Oberfläche und Features sind denen des beim letzten Mal getesteten Emtec N200 sehr ähnlich, dafür findet sich zusätzlich 24p-Wiedergabe in den Optionen wieder. Und auch hier gibt es den UTF-16-Bug bei id3Tags.
Lästig ist die "Ordner"-Ansicht der Untergruppen "Filme", "Musik" und "Foto", denn hier werden keine Ordner, sondern komplette Dateipfade angezeigt - da bevorzugt man doch eher die "richtige" Ordneransicht unter "Alle/USB", wo man die Realtek-typische, zweigeteilte Bildschirmansicht vorfindet. Eine interne Festplatte gibt es nicht, die Netzwerkfunktionalität beschränkt sich in erster Linie auf SMB- sowie UPnP-Zugriff sowie die Nutzung von Webradios, die das mms-Streaming-Protokoll verwenden.
Im Audiobereich leidet das Gerät unter den gleichen Beschränkungen wie der fantec-Player. Des Weiteren wird eine MP4-Audiodatei abgespielt, aber wohl als Videodatei interpretiert, sodass sich der Bildschirm auf Schwarz schaltet. Die fehlende Cover-Unterstützung ist ärgerlich, da bei der Wiedergabe von Musikdateien sowieso eine Platzhalter-Bitmap links oben angezeigt wird. Zudem fehlt auf der Fernbedienung eine "Select"-Taste, um Playlisten zu erstellen. Auch hier wird bei Dolbys HD-Audioformaten nicht der Core dekodiert.
Seagate FreeAgent Theater+

Dass man aus dem Realtek-Chip auch mehr als die bekannte zweigeteilte Standard-Oberfläche mit Preview-Fenster rechts herausholen kann, beweist Seagates FreeAgent Theater+. Das Vorschaufenster fehlt, das Hauptmenü erinnert etwas an das der WD-TV-Geräte, und weiche Überblendungen sollen für einen edleren Gesamteindruck sorgen - die Eleganz der WD TVs wird jedoch trotzdem nicht ganz erreicht. Dafür arbeitete das Gerät mit Drop-down-Menüs, über die u.a. zwischen der etwas klobigen Miniatur- und der Listenansicht umgeschaltet werden kann.
In der "Musik"-Ansicht werden Coverbilder für Ordner und Titel angezeigt, startet man allerdings die Wiedergabe eines Songs, verschwindet das Cover wieder. Auch kopierte DVDs lassen sich mit Covern versehen, indem man ein entsprechendes Bild in den gleichen Ordner kopiert.
Man erkennt nicht nur an den Einstellungsoptionen, dass unter der Haube tatsächlich ein Realtek werkelt, sondern auch an der von den anderen Realtek-Geräten bekannten Unübersichtlichkeit, wenn man auf "Filme", "Bilder" oder "Musik" geht. Auch hier ist die Navigation hinter dem "Geräte" getauften Menüpunkt leichter. Ansonsten genügt ein Klick auf den "Menü"-Button, und das Drop-down-Menü zeigt u.a. die Option "Ordner durchsuchen an", womit man automatisch im "Geräte"-Menü landet. Hier muss man sich allerdings nochmal durch die gesamte Ordnerstruktur durchhangeln und auf die Cover-Bitmaps bei den MP3s verzichten. Leider findet sich hier bei der Auflistung von MP3s auch der ID3Tag-UTF-16-Bug wieder, und wie bei den Realtek-Geräten des letzten Artikels fehlt die Unterstützung für 24p-Ausgabe.
In Sachen Formatkompatiblität gibt sich auch dieser Player keine Blöße. Dass während der Audiowiedergabe nicht nur Cover fehlen, sondern auch keine ID3-Tags angezeigt werden, ist bedauerlich. Und zum Springen innerhalb eines Filmes haben wir keine passende Taste auf der Fernbedienung gefunden.
Neben der Popcorn Hour C-200 ist das FreeAgent Theater+ das einzige Gerät mit umfangreicheren Internet-Funktionen. So gibt es Zugang zu YouTube (nur SD-Auflösung), Picasa und flickr. Der Menüpunkt "Video Feeds" enthält auch Streams von den Tagesthemen, dem heute journal, n-tv-Podcasts sowie die 3sat-Sendung neues, ansonsten in erster Linie Englisch-Amerikanisches. Die "Text Feeds" gibt es nur auf Englisch. Eigene URLs lassen sich derzeit nicht ergänzen. Zuletzt finden wir hier auch noch das Wetter sowie Finanzdaten. Der ebenfalls eingebaute DivX-Video-on-Demand-Dienst lässt sich in Deutschland (noch) nicht nutzen (www.divx.com/vod).In Sachen Netzwerk gibt sich das Gerät eher zurückhaltend: Zwar lässt sich unter einer Klappe eine mobile FreeAgent-Festplatte einschieben, dadurch mutiert das Gerät allerdings nicht zur NAS. Und auch eine Webradio-Funktion hat Seagate vergessen.