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Webhosting

Dedizierte Linux-Rootserver

Trotz zunehmender Virtualisierung sind physikalisch eigenständige Rootserver nach wie vor gefragt, auch wenn sich ihr Einsatzgebiet nach und nach verändert. Internet Magazin stellt 60 dedizierte Server von insgesamt zwölf großen deutschen Webhostern vor.

Autor: Franz Neumeier • 4.3.2013 • ca. 4:30 Min

Server
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Dedizierte Rootserver waren lange Zeit der Inbegriff der Freiheit für Webmaster: Der physikalisch eigene Server war die Königsklasse des Webhostings, richtige Profis mussten einen "Dedi" haben, oft auch Rootserver genannt.Doch das hat sich inzwischen gründlich geändert - so weit, dass einige kla...

Dedizierte Rootserver waren lange Zeit der Inbegriff der Freiheit für Webmaster: Der physikalisch eigene Server war die Königsklasse des Webhostings, richtige Profis mussten einen "Dedi" haben, oft auch Rootserver genannt.Doch das hat sich inzwischen gründlich geändert - so weit, dass einige klassische Webhosting-Anbieter überhaupt keine dedizierten Webserver mehr im Programm haben.Stattdessen spielt Virtualisierung eine immer größere Rolle, seit die Technik hier so weit fortentwickelt wurde, dass ein vollvirtualisierter Server mit KVM-Technik von einem physikalisch eigenständigen Gerät in seiner Leistungsfähigkeit und Flexibilität kaum mehr zu unterscheiden ist oder sogar mehr Flexibilität ohne damit damit früher oft verbundene Nachteile bietet. Komplett auf Virtualisierung bei Rootservern setzen beispielsweise Host Europe, Alfahosting, Domainfactory und Verio.Weitere Hoster setzen verstärkt auf Managed Server, die inzwischen ebenfalls durch intelligente Lösungen weit mehr geworden sind als nur hardwaremäßig leistungsfähigere Shared-Hosting-Pakete.Oft sind gerade günstigere Managed-Server-Angebote zudem virtualisiert. Managed Server sind im High-End-Bereich erste Wahl beispielweise bei All-inkl.com, Goneo, Mittwald und bei der Deutschen Telekom. Darüber hinaus haben natürlich auch einige Anbieter, die in der Übersichtstabelle aufgelistet sind, Produkte jenseits unserer Preisgrenze, beispielsweise 1&1, http.net und Euserv.

Dedizierte Server gefragt

Trotzdem gibt es natürlich nach wie vor physikalisch eigenständige, dediziere Server und einige Hoster bauen ihre Angebote in diesem Bereich sogar weiter aus. Nötig ist ein physikalisch eigenständiger Server unter anderem dann, wenn der Kunde selbst mit Virtualisierung arbeiten möchte, also beispielsweise mit Windows Hyper-V, VMware, KVM oder Xen.Und natürlich eignen sich Rootserver sehr gut für alle möglichen Zwecke abseits des eigentlichen Website-Hostings. Die Dienstleistung des Hosters besteht dann vor allem darin, einen Server zu beschaffen, zu warten und in einer sicheren Umgebung zu betreiben, ohne dass der Kunde sich im die Technik kümmern muss.Der Server wird vom Kunden verwendet, als stünde er im eigenen Serverraum - für Backups, als Mail-Server oder für alle möglichen anderen Prozesse, bei denen sich Speicher- und Rechenleistung auslagern lassen. Dabei kann der Kunde aber trotzdem einen auch physikalisch greifbaren, eigenen Server einsetzen.Der Trend bei den dedizierten Servern geht dabei in zwei Richtungen: Am unteren Ende machen Hoster die Angebote durch günstigere Preise attraktiver - bei Euserv Internet kostet der günstigste Rootserver 17,95 Euro monatlich, bei OVH sogar nur 14,99 Euro, Server4You steigt bei 18,99 Euro ein, Strato verlangt 29 Euro für dem günstigsten dedizierten Server und Webtropia hat neben den günstigsten Standardprodukt für 24,99 Euro auch regelmäßig sogenannte "Economy Server" für 19,99 Euro, abhängig von der Verfügbarkeit dieser (gebrauchten) Server.Auf der anderen Seite gibt es aber auch einen Markt bei den sehr hochpreisigen Servern jenseits der 100-Euro-Grenze, die Internet Magazin in dieser Marktübersicht definiert hat. Hier gibt es einen stabilen Markt, auf dem höchste Performance und zugleich aus diversen Gründen ein tatsächlich physikalisch eigenständiger Server unabdingbar sind.Von den Hostern, die in früheren Marktübersichten des Internet Magazins noch enthalten waren, bringt beispielsweise Internet24.de nur noch Produkte mit einem Preis von über 100 Euro monatlich auf den Markt. Auch UDmedia und Webhoster.de bewegen sich in diesem Segment.

Langer Lebenszyklus

In einem Punkt unterscheiden sich physikalisch eigenständige Root-Server (ebenso wie Managed Server) grundlegend von anderen Hosting-Produkten: Der Kunde mietet einen ganz bestimmten Server, dessen Hardware-Ausstattung und Leistung sich auch nach Jahren nicht ändert, denn es bleibt ja immer der physikalisch identische Server.

Workshop - Server mit Owncloud Beim Shared Hosting und virtuellen Servern dagegen sind regelmäßige Leistungsanpassungen und neue Features auch für Bestandskunden möglich und durchaus üblich. Besonders wichtig ist bei der Entscheidung für einen Rootserver daher, bei der Ausstattung besonders genau hinzusehen. Denn einmal gewählt ist nachträglich in der Regel nichts mehr zu ändern.Root-Server-Angebote haben einen relativ langen Lebensrhythmus. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass bei einem guten, physikalisch eigenständigen Root-Server die Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen und der Hoster gute Preise oft auch nur dann anbieten kann, wenn er eine ausreichende Stückzahl des gleichen Servers ordert oder baut.Erst wenn diese Server verkauft sind - ob regulär oder später als Aktionsware - wird er eine neue Server-Serie auflegen. Besonders ärgerlich kann es sein, wenn man als Kunde - mangels genauerer Prüfung und ohne es zu ahnen - ein Produkt bestellt, das schon zwei Monate später durch eine neue, leistungsfähigere Serie abgelöst wird.

Günstige Alt-Server

Ältere Rootserver, die von ihren bisherigen Mietern zugunsten neuer, meist leistungsfähigerer Angebote aufgegeben werden, nutzen Hoster oft noch einmal als Aktionsware oder für die Angebote bei Billigablegern, wo - oft mit reduzierten Serviceleistungen - die Altgeräte zu unschlagbar günstigen Preisen angeboten werden.Das ist vor allem für User interessant, die sich gut auskennen, keine absolute Top-Performance brauchen, dafür aber die günstigen Preise zu schätzen wissen. Das ist sowohl für anspruchsvollere Hobby-Webmaster interessant als auch für Kunden, die einen solchen Server beispielsweise als Staging-Server, für Backups oder allgemein für andere Anwendungen einsetzen, die zwar einen eigenen Server verlangen, aber mit älterer und damit günstigerer Technik gut zurechtkommen.

Änderungen und Neuerungen

Bei der großen Bewegung am Markt der Rootserver hat sich auch bei den Anbietern einiges getan. So hat OVH beispielsweise die Produkte der Schwestermarke isgenug.de ins eigene Portfolio integriert und damit die Palette der Server-Angebote abgerundet.Am radikalsten hat 1blu sein Programm bei den dedizierten Servern umgestellt: Zu einem attraktiven Preis von 79 Euro monatlich gibt es jetzt nur noch einen einzigen, leistungsstarken Rootserver statt bislang fünf Dedi-Produkten.1blu gehört ebenfalls zu den Hostern, die im Serverbereich schon sehr früh auf intelligente Virtualisierung gesetzt haben und hier sehr kosteneffiziente, aber leistungsfähige Produkte anbieten.Aufgefrischt und mit mehr Perfomance ausgestattet haben ihr Angebot auch http.net, Internet X, Euserv, Hetzner und Serverloft, letzter auch einhergehend mit einer Preissenkung von 99 auf 69 Euro für den günstigsten Server.Komplett überarbeitet haben ihr Server-Angebot Server4You, Strato und Webtropia. Bei allen drei Anbietern liegt der Einstiegspreis sehr niedrig und die Palette deckt alle Bedürfnisse im Preissegment unter 10 Euro ab. Interessant bei Strato: Einer der Server ist auch mit schnellem SSD-Datenspeicher erhältlich. SSD-Speicher gibt es außer bei Strato übrigens auch bei einem Server von Euserv sowie optional bei Serverloft.