Barrierefreies Wohnzimmer dank Windows 7?
Das Mediacenter von Windows 7: Was taugt es für den Heimkinobereich
Microsoft will mit Windows 7 den PC wohnzimmertauglich machen. Fernsehen, Videos, Fotos und Musik vom Computer sollen endlich der gesamten Familie Spaß bereiten. Ist das aufgepeppte Windows Media Center der Heilsbringer?
- Das Mediacenter von Windows 7: Was taugt es für den Heimkinobereich
- Kompatible Hardware und Software Variationen

Das Warten auf das neue Betriebssystem aus dem Hause Microsoft mag manchen wie eine Ewigkeit vorgekommen sein. Man denke nur an all das Klagen über den schicken, aber trägen Vorgänger Windows Vista.
Ensprechend groß war die Beteiligung an den Vorabtests von Windows 7. Ab Anfang dieses Jahres konnten Internetnutzer die noch nicht ganz fertige Software herunterladen und so Microsoft Feedback zum neuen Produkt geben.
Das lange Testen hat sich gelohnt. Seit 22. Oktober steht Windows 7 in den Versionen Home Premium, Ultimate und Professional für Heimanwender in den Regalen. Das neue Betriebssystem sieht jetzt nicht mehr nur schick aus, sondern arbeitet auch flüssig. Wartepausen gibt es kaum mehr beim neuen Microsoft-Produkt, da Windows 7 weit weniger Ressourcen beansprucht. Besonders hat der Publisher bei der Bedienung nachgebessert.
Mit der neuen Windows- Taskleiste am unteren Bildrand funktioniert etwa das Navigieren durch geöffnete Fenster und Programme weitaus schneller. Virtuelle Ordner im Windows Explorer präsentieren Bilder, Musik, Videos oder Dokumente auf einen Blick, obwohl sie eigentlich in verschiedenen "physikalischen" Ordnern abgelegt sind. Auch Heimnetzwerke lassen sich einfacher installieren.

Speziell für den Einsatz im Wohnzimmer ist das Windows Media Center an Bord. Und das hat Microsoft kräftig aufpoliert. Damit könnte die Medienzentrale ihr Mauerblümchendasein endgültig hinter sich lassen und den PC im Wohnzimmer salonfähig machen. Großer Vorteil des Media Centers: Es vereint fast alle Funktionen in einem Gerät, die HDTV-Receiver, Festplattenrecoder und DVD-Player nur einzeln bieten.
Besonders beim TV-Empfang haben die Amerikaner nachgerüstet. Das Media Center kann jetzt ohne die Installation von zusätzlicher Software digitales Satelliten-Fernsehen empfangen. Nötig ist dafür nur eine TV-Karte im PC. Auch DVB-S in High Definition soll funktionieren, was sich jedoch zum Testzeitpunkt nicht nachprüfen ließ, da die nötigen Treiber der TV-Karten-Hersteller noch nicht verfügbar waren. Ähnliches bei DVB-C: Auch hier scheint dem Fernsehvergnügen nur noch die fehlenden Hardware-Treiber im Wege zu stehen. DVB-T klappt weiterhin.

Ansonsten ist das Media Center in Sachen TV-Empfang satt ausgestattet. Das Programm lässt sich wie bei einigen Festplatten-Recordern über die Pause-Taste anhalten. Anschließend hat man so etwa die Möglichkeit, Werbung mittels Vorspulen zu überspringen. Zurückspulen funktioniert auch, sogar bis zum Zeitpunkt, an dem man auf den Sender gewechselt hat. Zusatzinformation sind über Videotext und elektronische Programmführer (EPG) verfügbar.
Letzterer überzeugt neben ausführlichen Programminformationen und vor allem durch die komfortable Handhabung. So lassen sich beispielsweise Genres farblich markieren. Auch Aufnahmen können von hier aus programmiert werden.
Auf aufgezeichnete Sendungen können im Anschluss alle Mitglieder im Heimnetzwerk zugreifen. Andererseits spielt das Windows Media Center Multimedia-Inhalte von Netzwerk- Computern oder NAS-Festplatten ab, denn die Software ist nicht nur DLNA-Server, sondern nun ebenfalls -Client. Dank der verbesserten Unterstützung von Dateiformaten lassen sich jetzt unter anderem auch Videos, die als DivX- oder XviD-Datei vorliegen, streamen.
Kann das Media Center mit einer Video-, Bild- oder Audio-Datei nicht umgehen, helfen kostenlose Codec Packs, die beispielsweise die Wiedergabe von Videos im MKV-Format ermöglichen.