Privatsphäre & Datenschutz
Windows 10: Bayerischer Datenschützer hält Einstellungen für transparent
Ist Windows 10 eine Abhöranlage? Für einen bayerischen Datenschützer sind zumindest die Privatsphäre-Einstellungen transparent.

Ist Windows 10 eine Datenkrake? Nachdem die Schweiz und Russland Ermittlungen aufgenommen haben, kommt ein bayerischer Datenschützer zu einem für Microsoft weitgehend positiven Urteil. Für Thomas Kranig, Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht, seien die Privatsphäre-Einst...
Ist Windows 10 eine Datenkrake? Nachdem die Schweiz und Russland Ermittlungen aufgenommen haben, kommt ein bayerischer Datenschützer zu einem für Microsoft weitgehend positiven Urteil. Für Thomas Kranig, Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht, seien die Privatsphäre-Einstellungen weitgehend transparent, wie sueddeutsche.de schreibt. Doch offene Fragen blieben, die Microsoft innerhalb einer Frist zu beantworten habe. Welche Fragen das sind, ist nicht bekannt.
Was bedeutet das? Im Grunde genommen nur, dass Microsoft die Einstellungen verständlich erkläre und dem Nutzer ausreichend darauf aufmerksam mache, jene anpassen zu dürfen. Doch ist das tatsächlich so? Nach dem Aufsetzen von Windows 10 – egal ob per (Gratis-)Update oder Clean Install – hat der Nutzer die Möglichkeit, die von Microsoft empfohlenen Expresseinstellungen für Privatsphäre und Datenschutz zu übernehmen oder sie individuell anzupassen. Übernimmt man die Standardeinstellung, entspreche Windows 10 laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz einer privaten Abhöranlage.
Möchte der Nutzer die Einstellungen ändern, muss er Zeit mitbringen. Der Prozess dauert einige Minuten, da sehr viele Schalter bei Bedarf umgelegt werden müssen. Das ist auch nachträglich noch möglich, jedoch verteilen sich die einzelnen Funktionen innerhalb der verschiedenen Anwendungen und Menüs, die nicht jeder Windows-Nutzer ganz selbstverständlich findet. An dieser Stelle dürften viele Nutzer Kranigs Ansicht womöglich nicht teilen.
Dazu kommt, dass bestimmte Einstellungen nicht unbedingt das machen, was sie vorgeben. Denn das IT-Portal Ars Technica hat herausgefunden, dass auch eine gezielte Ausrichtung von Windows 10, keine Daten zu übermitteln, nicht verhindern kann, dass das neue Betriebssystem Kontakt mit Microsoft aufnimmt. Wir sind gespannt, welche Fragen das Landesamt für Datenschutzaufsicht Microsoft mitgegeben hat und wie diese beantwortet werden. Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.
Auch die Schweiz und Russland prüfen Windows 10 auf eine Verträglichkeit mit den jeweiligen Datenschutzgesetzen. In unserem Nachbarland ist u.a. zu klären, was Microsoft mit gesammelten Daten wie Namen und Adressen anstellt. In Russland fürchtet sich die Politik - mehr oder weniger klar ausgedrückt – vor möglicher Spionage.