Google I/O 2014

Android L, Wear und Auto: Google will auf alle Displays

Android L in neuem Design, Android Wear für Smartwatches sowie Plattformen fürs Auto und den Fernseher, günstige Smartphones und Chromebooks: Google kündigt auf der Keynote zur Entwicklerkonferenz I/O 2014 den Angriff auf jeden denkbaren Bildschirm an.

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Google I/O 2014 Keynote
Google I/O 2014 Keynote
© Google

Von Android L über Android TV bis zu Android Wear: Google hat auf der Keynote zur Entwicklerkonferenz I/O 2014 eine Menge neue Dienste und Plattformen vorgestellt, die die Angebote des Suchmaschinen-Riesen auf praktisch jedes digitale Display, vom Autocomputer, über die Armbanduhr bis zum Fernseher bringen. Über drei Stunden hat Google präsentiert, wir fassen die wichtigsten Infos hier zusammen.

Android L: Preview des Material Design

Ohne zu verraten, wann die nächste große Android-Version L verfügbar sein wird, hat Google vor allem das Design von Android 5.0 vorgestellt. Material Design nennt Google die neue Optik der Oberfläche, die einerseits schlichter und aufgeräumter, gleichzeitig räumlicher und für Entwickler einfacher animierbar ist. Gerade der Wechsel zwischen aktiven Anwendungen oder auch offenen Webseiten nahm bei der Demo auf der Keynote eine große Rolle ein. Der Wechsel zwischen und guter Überblick über die aktiven Anwendungen scheint gelungen. So zumindest er erste Eindruck. Material Design soll in den nächsten Monaten auf die wichtigsten Google Apps angewendet werden. Anwendungs-Entwicklern will Google mit Designrichtlinien beim Gestalten von Benutzeroberflächen helfen.

Weitere Änderungen im Überblick:

Benachrichtigungen: Sie werden teilweise während der Nutzung einer App im oberen Displaybereich eingespielt, dort können sie angenommen oder einfach weggewischt werden.

Entsperrfunktion: Mit der passenden Smartwatch am Handgelenk kann das Smartphone Sie als rechtmäßigen Nutzer erkennen und das Display ohne Entsperrcode freigeben. Nimmt sich jemand anderes Ihr Phone, der eben nicht Ihre Uhr am Arm trägt, muss er erst den Entsperrcode eingeben, um an Ihre Inhalte zu gelangen.

Trennung von privaten und beruflichen Daten: Dahinter steckt Samsungs Dienst Knock, den die Koreaner komplett in die Android-Plattform eingebracht haben.

Stromsparmodus: Android L bringt einen neuen Stromsparmodus, der sich sich manuell oder automatisiert aktivieren lässt. Um 90 Minuten lässt sich die typische Ausdauer bei einem Google Nexus 5 mit dem neuen Stromsparmodus laut Google verlängern.

Performance und Ausdauer: Generell soll sich die Performance verbessern, die Oberfläche wird mit 60 Bildern pro Sekunde dargestellt. Gleichzeitig soll die Plattform stromsparender arbeiten. Project Volta nennt Google das Projekt, das auch Entwicklern helfen soll, ihre Apps so zu bauen, dass sie den Akku minimal belasten.

Für Entwickler gibt's bereits erste Images von Android L, etwa fürs Nexus 5. Wann Endkunden in den Genuss von Android L kommen, wollte Google bislang nicht verraten.

Lesetipp: Diese Handys kommen im Juli

Android Wear: Die ersten Uhren sind verfügbar

Googles Plattform für Wearables, also am Körper tragbare Gadgets wie Uhren, ist dagegen marktreif. Die wesentlichen Funktionen von Google Wear: Benachrichtigungen, die auf dem Smartphone ankommen, ans Handgelenk und damit schnell in Sichtweite zu bringen. Und dann einfache Reaktionen auf die Nachrichten zu ermöglichen. Die Oberfläche erinnert dabei an den Google Dienst Now. Apps, die auf dem Smartphone installiert sind, können sich automatisch auf der Uhr installieren.

Drei Uhren mit Android Wear hat Google angekündigt und die zwei Modelle von LG und Samsung sind zumindest bei Google Play in den USA sofort bestellbar:

Android Auto: Die Hersteller machen mit

Auch eine Android-Version für Autos hat Google vorgestellt, die Zugriff auf die im Auto wesentlichen Funktionen des Smartphones ermöglicht, beispielsweise Navigation per Google Maps, Suche oder Musik. Die Steuerung erfolgt dabei per Spracheingaben oder über die im Auto installierten Bedienelemente.

Bei der Demo auf der Keynote wurde ein Nexus-Smartphone mit einem Bordcomputer verbunden, die Bedienoberfläche erschien auf dem im Auto installierten Bildschirm. 40 Partner und 25 Autohersteller sind Googles Open Automotive Alliance bereits beigetreten. Das erste SDK für Musik und Nachrichten soll "bald" verfügbar sein.

Android TV und Google Cast

Google hat außerdem eine frühe Version von Android TV vorgestellt. Ein Hauptmenü mit vorinstallierten Anwendungen wird dabei übers TV-Bild eingeblendet, per Sprachbefehl übers Smartphone lässt sich beispielsweise nach Filmen suchen.

Generell können Smartphone oder Smartwatch als Fernbedienung für den Fernseher genutzt werden. Und Android TV wird voll kompatibel zum Chromecast-Standard - Inhalte von Smartphone oder Tablet können also einfach an Android TV gecastet werden. Sharp, Sony und TP Vision sind auf Seiten der TV-Hersteller schon an Bord.

Rund um Chromecast will Google ein komplettes Ökosystem etablieren. Mit dem Google Cast SDK können App-Entwickler ihre Anwendungen auf Fernseh-Bildschirme bringen. Per PIN lässt sich jedes Smartphone mit einem passenden TV verbinden und Inhalte auf dem großen Bildschirm, etwa Urlaubsfilme, abspielen. Auch "Diashows" mit Bildern auf dem Smartphone oder im Internet lassen sich auf dem Fernseher abspielen. Per Mirror-Funktion können Inhalte vom Smartphone-Display direkt auf den TV wandern.

Android One: Günstige Smartphones

Von den Smartwatches abgesehen hat sich Google in diesem Jahr mit Hardware zurückgehalten, ein neues Nexus-Modell gibt es beispielsweise nicht.

Dafür hat der Suchmaschinen-Riese ein Programm zur Entwicklung günstiger Android-Smartphones namens Android One vorgestellt. Die ersten Smartphones, die Dual-SIM-Funktion, einen erweiterbaren Speicher, ein 4,5-Zoll-Display und UKW-Radio bieten, sollen ab Herbst in Indien zu haben sein und unter 100 US-Dollar kosten.

Android One zielt damit vor allem auf Märkte mit geringerer Kaufkraft.

Google Chromebook

Auch für Chromebooks hat Google Neuerungen vorgestellt: Die für Android eingeführte automatische Entsperr-Funktion (in gewissen WLANs bzw. in der Nähe von bestimmten Bluetooth-Devices) ist auch hier möglich. Außerdem lassen sich bald Smartphone-Apps auf dem Chromebook nutzen. Hier zeigte Google eine Vorschau.

Google Slides und Google Drive

Google Docs für Android wird um eine Präsentations-Anwendung erweitert, außerdem lassen sich Office-Dokumente direkt mit Google Docs weiterverarbeiten. Google Drive for Work bietet für 10 Dollar im Monat unbegrenzten Speicherplatz und verschlüsselte Daten.

Google I/O 2014 Keynote
© Google
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26.6.2014 von Markus Eckstein

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