Nvidia-Angaben
Geforce RTX 2080 Ti & Co.: Release-Preise für Custom-Designs deutlich höher?
Grafikkarten von Boardpartnern mit den Nvidia-Chips Geforce RTX 2080 Ti, 2080 und 2070 könnten zum Release deutlich teurer ausfallen, als angenommen.

Zum Release der Geforce RTX 2080 Ti, 2080 und 2070 als Founders Editions (20. September) gibt es konkrete Preise von Nvidia. Später folgen Custom-Designs, die preislich wohl noch einmal höher beginnen dürften. Die von Nvidia genannten, niedrigeren Start-Preise für Boardpartner-Karten dürften er...
Zum Release der Geforce RTX 2080 Ti, 2080 und 2070 als Founders Editions (20. September) gibt es konkrete Preise von Nvidia. Später folgen Custom-Designs, die preislich wohl noch einmal höher beginnen dürften. Die von Nvidia genannten, niedrigeren Start-Preise für Boardpartner-Karten dürften erst eine unbestimmte Zeit nach dem Erscheinungsdatum erreicht werden.
Für eine solche Geforce RTX 2080 Ti nannte Nvidia Preise „ab 999“, für eine 2080 „ab 699“ und für eine 2070 Preise „ab 499“ US-Dollar. Die Founders Editions schlagen hingegen mit 1.199, 799 und 599 US-Dollar zu Buche. Wie schon zuvor bei Pascal sollen die Karten der Boardpartner mit einem günstigeren Preisschild als die Founders Editions starten - eigentlich. Laut Nvidias Marketing-Chef Tom Petersen jedoch sollten sich potenzielle Interessenten für Drittherstellermodelle wohl nicht zu früh freuen.
Petersen sagte in einem Interview, dass die niedrigeren Preise durchaus erreicht werden, allerdings nicht zum Release. Diese Aussage ist bemerkenswert, da ein entsprechendes Statement zum Start der Vorgängergeneration fehlte. Auch damals nannte Nvidia für die beiden ersten Pascal-Modelle Geforce GTX 1080 und GTX 1070 zuerst Preise für die Founders Editions (699 und 449 US-Dollar) und deutlich niedrigere Start-Beträge für entsprechende Custom-Modelle („ab 599“ und „ab 379“ US-Dollar). Als Hinweis sei noch angemerkt, dass die US-Preise ohne Steuern und weitere Aufschläge angegeben werden.
Die Realität sah damals wie heute anders aus. Blicken wir auf Deutschland und die Euro-Preise: Die Geforce GTX 1070 startete in Deutschland für 499 Euro, die GTX 1080 für 799 Euro. Selbst einfache Custom-Modelle begannen nicht unter den genannten Euro-Preisen, für Spitzenmodelle bspw. von MSI oder Zotac waren gut und gerne über 100 Euro mehr nötig. Schauen wir auf Vorbestellangebote bei diversen IT-Händlern fangen Custom-Karten mit Geforce RTX 2080 Ti ab rund 1.229 Euro an. Dafür gibt es eine einfache Asus Geforce RTX 1080 Ti Turbo mit Blower-Kühler ähnlich der Founders Edition (1.259 Euro). Von einem Preisunterschied - den Nvidia mit seiner Angabe „ab 999 US-Dollar“ bei rund 200 US-Dollar vermuten lässt, ist nichts zu sehen. Dafür reichen die teuersten Modelle aber bis zu 1.399 Euro.
Üblich ist, dass Hersteller wie etwa Zotac, EVGA oder Asus mit ihren Custom-Designs später folgen und durchaus an der Preisschraube drehen. Übertaktete Chips, bessere Kühlung und u.a. längeren Support (5 Jahre Garantie bei Zotac bspw.) lassen sich die Boardpartner gerne zusätzlich bezahlen. Natürlich gibt es auch Budget-Ausgaben, die Nvidias Founders Editions preislich unterbieten. Dafür mussten sich PC-Spieler jedoch sehr lange gedulden. Pascal startete im Mai 2016 2016 und Custom-Designs folgten im Juni. Erst im September waren vereinzelte Schnäppchen verfügbar, die Nvidias Preise unterboten – um immerhin niedrige bis mittlere, zweistellige Beträge.
Zwischen den Zeilen ...
Laut Petersen handelt es sich um eine natürliche Entwicklung. Üblicherweise übersteige die Nachfrage das Angebot zum Start einer neuen GPU-Generation. Das treibe die Preise hoch. Zwischen den Zeilen lesen wir daraus, dass sich preisbewusste Menschen also gedulden sollten – nicht nur bis erste Tests klären, ob Nvidias ohnehin schon hohe Preise für Geforce RTX 2080 Ti und Co. gerechtfertigt sind, sondern auch bis sich der Trubel nach dem Launch gelegt hat. Wann das sein wird, bleibt abzuwarten.