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Testbericht

Software-Sampler: Streichquartett im PC

Beim Öffnen der EXS24-Oberfläche stellt sich das User-Interface aufgeräumt und übersichtlich dar. Mit Ausnahme des Editors, in dem man Tastaturbereiche festlegt und Gruppierungen von Samples vornimmt, werden alle Änderungen in dieser Oberfläche vorgenommen - ein Wechsel zwischen verschiedenen Darstellungen ist nicht notwendig.<br> Es gibt allgemeine Klangparameter, die für den gesamten Sound gelten. Dazu gehören eine Lautstärke-Hüllkurve, Tuning-Parameter (um das gesamte Set zu verstimmen), zwei LFOs (Low-Frequency- Oszillatoren, beide sind zum Songtempo synchronisierbar) und ein resonanzfähiger Lowpass-Filter.

Autor: Redaktion pcmagazin • 28.9.2001 • ca. 1:30 Min

Software-Sampler: Streichquartett im PC
Software-Sampler: Streichquartett im PC
© Testlabor Printredaktionen

Emagic hat sich entschlossen, den Instrumenten- Editor aus der eigentlichen Oberfläche auszulagern. Im Gegensatz zu den anderen Testprodukten steht hier zum Arbeiten eine Seite im Vollbildmodus zur Verfügung. Diese ist als eigenständiger Menüpunkt in Logic aufrufbar. Negativ dabei: Sämtliche...

Emagic hat sich entschlossen, den Instrumenten- Editor aus der eigentlichen Oberfläche auszulagern. Im Gegensatz zu den anderen Testprodukten steht hier zum Arbeiten eine Seite im Vollbildmodus zur Verfügung. Diese ist als eigenständiger Menüpunkt in Logic aufrufbar. Negativ dabei: Sämtliche erstellten Sets müssen Sie zuerst speichern, bevor sie mit dem Song automatisch abgerufen werden.

Das Editieren von Zonen und Gruppen gestaltet sich etwas mühselig. Drag&Drop wird nicht unterstützt, was sich besonders bei häufig benutzen Ar-beitsprozessen wie dem Verschieben von Zonen in Schlagzeugsets negativ bemerkbar macht. Zudem können nicht mehrere Zonen oder Gruppen gleichzeitig bearbeitet werden.

Der Lowpass-Filters des EXS 24 wird mit den Absenkungen 12dB, 18dB, 24dB und 24dB/fat angeboten und klingt sehr fett, rund und ausgewogen. Im Vergleich zu seinen Mitkandidaten schneidet der EXS in dieser Disziplin am besten ab. Von dezenten Höhenabsenkungen bis zum drastischen Pfeifen bei Techno-Produktionen ist alles möglich. Negativ fällt dem erfahreneren Klangbastler auf, dass lediglich der Lowpass als Filtermodell vorhanden ist, zumindest Highpass und Bandpass hätten wir uns noch gewünscht.

Die Sample-Verwaltung findet ebenfalls im Instrumenten-Editor statt. Befehle wie copy und move vereinfachen die Verwaltung des Sample-Bestands und ermöglichen ein einfaches Backup. Die EXS24-Instrumenten-Files werden in einem Unterordner von Logic verwaltet. Wenn Sie eigene Unterordner zu Kategorisierung anlegen, tauchen diese exakt so im EXS-eigenen Instrumenten-Drop- down-Menü auf. Ferner lassen sich Song-basierende Instrumente im Song-Ordner speichern. Diese erscheinen nur, wenn der betreffende Song geladen ist.

Importiert werden können die Formate AKAI, Soundfont 2 und Sample-Cell. Der AKAI-Import funktioniert beim EXS24 tadellos. Es stehen diverse Zusatzfunktionen zur Verfügung, wie etwa das automatische "Mergen" (Vermischen) von Programmen, die im AKAI-Format aus einer Reihe individueller Layers (übereinanderliegender Schichten) bestehen, welche über denselben MIDI-Kanal und Programm-Change-MIDI-Befehl angesprochen werden. Während des Imports werden die AKAI-Daten in Samples und EXS-Instrumenten- Dateien gespeichert - das Gleiche gilt für den Soundfont-Import. Die Performance des EXS ist außerordentlich gut. Ohne aktivierten Filter konnten wir auf drei EXS-Instanzen insgesamt 180 Stimmen gleichzeitig abspielen.

Großes Manko des EXS24: Er läuft derzeit nur unter Emagic Logic. Eine VST-Version ist für diesen Herbst angekündigt.

https://www.emagic.de