Nach fast 40 Jahren PC endlich auf Konsole
Microsoft Flight Simulator im Test für Xbox Series X|S
Der Flight Simulator ist seit Juli für Xbox Series X|S verfügbar. Im Test verraten wir, wie sich die Konsolenvariante auf der Series X schlägt.

Der Microsoft Flight Simulator erschien bereits im Jahr 1982 das erste Mal für den PC und schon damals waren die Anforderungen an die Hardware trotz kaum erkennbarer Grafikdetails gigantisch.
Daran hat sich bis zur aktuellen PC-Version nichts geändert, umso erstaunlicher, dass diese grafisch so anspruchsvolle Simulation nun tatsächlich auf der Xbox Series X|S erscheint, die wir uns hier im Test anschauen.
Die ganze Welt zu Füßen
Der Name verrät es bereits, der Flight Simulator ist kein Spiel im eigentlichen Sinne, sondern eine so unfassbar realistische Simulation, dass es einem beim Blick aus dem virtuellen Cockpitfenster schier den Atem verschlägt. Die virtuelle Erde ist seit der blauen und grünen Scheibe von 1982 ein aus der Luft so hinreißend schöner Ort geworden, dass man sich immer wieder dabei ertappt, einfach nur über Berge, Seen, Landschaften und Städte zu fliegen und zu staunen, ohne sich dabei um irgendwelche Anzeigen des eigenen Fliegers zu kümmern.
Und man fragt sich dabei, wie Microsoft und die Asobo Studios eine so realistische Welt auf den heimischen Bildschirm zaubern können? Wie funktioniert diese Grafikpracht auf einer Konsole, die mit einem Preis von 500 Euro weniger kostet, als leistungsorientierte PC-Spieler allein in ihre Grafikkarte investieren? Die Antwort ist so simpel wie genial, denn die für die Aussicht benötigte Landschaft wird in Echtzeit von Bing Maps mit cloudbasierter KI gestreamt.
Und damit steht dem digitalen Piloten wirklich die ganze Welt zur Verfügung. Schon im Erkundungsmodus, in dem man aus reinem Vergnügen einige Orte überfliegt, wird der gewaltige Umfang klar. Nach einigen kurzen Testflügen startete der kleine Flieger in Neapel, von da aus ging es nach Norden bis an die Adria und dann immer die Küste entlang bis nach Venedig. Die gesamte Zeit über wurde stets die aktuelle Landschaft gezeigt.
Voraussetzung dafür ist allerdings eine ausreichend potente Internetleitung mit mindestens 25 Mbit, ansonsten zerfällt die dargestellte Aussicht in grobe Klötze mit fehlenden Texturen und der Zauber ist dahin. Ja, auch mit einer 100-Mbit-Leitung gibt es trotzdem kleine Fehler, über die man aber hinwegsieht, weil das große Ganze so stimmig ist. Gelegentlich fahren Autos, aber die Straße fehlt, manche Texturen auf besonders steilen Bergen wirken matschig, je dichter man ihnen kommt, oder es fehlen Details, die alles noch ein wenig liebenswerter und realistischer gemacht hätten.
Überfliegt man zum Beispiel Venedig, vermisst man das Leben am Wasser, es gibt (noch) keine Wassertaxis oder Gondeln. Die Version auf der Xbox Series X läuft bei voller Grafikpracht in so gut wie stabilen 30 Bildern pro Sekunde, gelegentliche Ruckler beim Ändern der Kameraeinstellung sind absolut zu vernachlässigen.
Die Darstellung erfolgt in 1440p und wird dann auf 4K hochskaliert. Auf der kleineren Xbox Series S läuft das Spiel in 1080p, hier sind dann wohl einige Abstriche in der Qualität der dargestellten Objekte und in der Sichtweite zu machen. Für die Xbox One wird der Titel im Game Pass erst gar nicht zur Verfügung gestellt, somit ist der Flight Simulator tatsächlich der erste echte Next-Gen Titel, der exklusiv für die neue Konsolengeneration erscheint.

Völlig neue Erfahrungen
Wer sich an den Microsoft Flight Simulator wagt, sollte viel Zeit und Ausdauer mitbringen und den Willen, sich ausführlich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Denn es kostet schon einige Mühe, bis man das erste Mal selbst mit einer kleinen Cessna abheben oder gar eine Boing 747 fehlerfrei in New York landen kann. Hat man sich nach einigen Rundflügen erst einmal an der Landschaft sattgesehen, will man mehr und besucht die Flugschule.
Am Boden wird hier zuerst alles über das Ablesen und den richtigen Einsatz aller Instrumente vermittelt, bis man nach der trockenen Theorie endlich selbst Hand an den Steuerknüppel legen darf – in Begleitung eines virtuellen Fluglehrers. Bis zum ersten Abheben vergeht also einige Zeit. Spätestens in der Flugschule wird dem Konsolenspieler auch der Unterschied zur PC-Version deutlich.
Statt mit Maus und Tastatur muss der Xbox-Besitzer alles über das umfangreich belegte Pad steuern. Irgendwie kommt damit kein echtes Simulationsgefühl auf, nicht umsonst steht am PC reichlich Flugzubehör wie der TCA Sidestick Airbus Edition zur Verfügung. Konsolenspieler haben mit dem Thrustmaster T.Flight Hotas einen Joystick im Angebot, der das Gefühl eines Steuerhorns aufkommen lässt.

Bis zum Frühjahr 2022 sollen weitere Flightsticks von verschiedenen Herstellern dazukommen, die mit der Xbox-Version kompatibel sind. Auch an der Software wird beständig gearbeitet. Regelmäßiger Nachschub an neuen, realistischen Orten, Flughäfen und Flugzeugen ist angekündigt und stand auch schon während des Tests zur Verfügung. Teilweise sind diese Inhalte, wie das Weltupdate Großbritannien und London, kostenfrei, andere müssen bezahlt werden. Hier müssen angehende Piloten entscheiden, was ihnen wichtig ist.

Wer dem Flight Simulator endgültig verfallen ist, kann auch eigene Flugpläne erstellen. Von Tokio nach Los Angeles? Kein Problem, auf der Weltkarte wählt man Start und Ziel, sucht einen Flieger aus und darf sogar entscheiden, ob während des Fluges reale Wetterbedingungen in Echtzeit herrschen sollen. Auch hier zieht sich die Simulation echte Daten, um den Flug so realistisch wie möglich zu gestalten.

Spätestens jetzt sollte klar sein, dass es die Simulation mit dem Realitätsanspruch ernst meint, denn nach dem Start sitzt man tatsächlich mehrere Stunden vor dem TV und schaut über die Wolken.
Fazit
Mit dem Microsoft Flight Simulator kann man fliegen lernen – zumindest theoretisch. Entsprechend steil ist die Lernkurve. Wer bereit ist, sich in die Thematik einzuarbeiten, wird jedoch mit einzigartigen Erfahrungen belohnt. Noch nie war an einer Xbox Ruhe spannender als hier.
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