PS4-Release

Final Fantasy Type-0 HD im Test - Dramaturgie top, Grafik flop

7.4.2015 von The-Khoa Nguyen

Wir haben Final Fantasy Type-0 im Test. Das actiongeladene Rollenspiel erschien erstmals 2011 exklusiv in Japan für die PSP und feiert nun sein Remake auf der PS4 und Xbox One. Wir verraten Ihnen im Test, ob das PS4-Release gelungen ist.

ca. 5:10 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Final Fantasy Type-0 HD Logo
Wir haben Final Fantasy Type-0 im Test und zeigen, ob die PS4-Portierung taugt.
© Sony
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Pro

  • 14 spielbare Charaktere
  • Anpassungsmöglichkeiten der Spielfiguren
  • Witzige und interessante Dialoge
  • Territorial-Missionen
  • Umfangreiches Kampfsystem
  • Spielatmosphäre, Soundtrack & Synchronisation

Contra

  • Grafik: Ruckelnde Animationen
  • Leblose Welten
  • Kaum Identifikation mit den Charakteren möglich

Final Fantasy Type-0 HD im Test - Das exklusive PSP-Release aus Japan schafft es nach Europa auf die PS4 und Xbox One und verspricht feinste Rollenspiel-Action der Marke Square Enix. Als Teil der "Fabula Nova Crystallis"-Serie reiht sich Type-0 thematisch zwischen Final Fantasy 13 und Final Fantasy 15 ein und greift bereits bestehende Elemente der Schöpfungsgeschichte auf.

So spielen etwa L'Cie sowie Fal'Cie und ihre dazugehörigen Kristalle eine tragende Rolle in der Geschichte von Type-0. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den 14 Kadetten der mysteriösen Klasse 0, die als Soldaten im erbitterten Krieg gegen das feindliche Imperium kämpfen.

Final Fantasy Type-0 HD: Gameplay und Story

Schon die Einstiegssequenz zeigt grausame Bilder des Krieges und lässt erahnen, dass es sich bei Type-0 womöglich um das blutigste Final Fantasy aller Zeiten handelt. Zwischen den in Rüstungen verhüllten Soldaten und Kampfrobotern wirken die Kadetten der Klasse 0 in ihren Schuluniformen zunächst deplatziert, doch schnell zeigt sich, dass ihnen besondere Fähigkeiten innewohnen, mit denen sie ihre Feinde in die Flucht schlagen können.

Die Schüler gehören zur Magie-Akademie Vermillion Peristylium und genießen dort den höchsten Rang sowie direkte Anweisungen vom Anführer der Region Rubrum. Die Akademie fungiert als Basis für die Kadetten und bietet diverse Möglichkeiten, um sich auf bevorstehende Missionen vorzubereiten. Neben der Magiefakultät gibt es ein Rüstungslabor, ein Trainings-Areal, Chocobo-Stallungen und noch viel mehr.

Final Fantasy
Zwischen den Missionen bewegen sich die Kadetten hauptsächlich in der großen Akademie.
© Sony

Bis zur nächsten Mission steht dem Spieler allerdings jedes Mal nur eine begrenzte Zeit in der Akademie zur Verfügung: Anfangs sind es nur wenige Stunden, später auch Tage, wobei ein Tag zwölf Stunden entspricht. Die Vorbereitung will also gut geplant sein, denn besonders gekennzeichnete Dialoge oder Unterrichtseinheiten kosten zwei Stunden, während ein Ausflug auf die Weltkarte sechs Stunden in Anspruch nimmt.

Der Spieler fühlt sich schnell an Final Fantasy 13: Lightning Returns erinnert, wo sich dieser Zeitdruck jedoch wesentlich müßiger anfühlte. Bei Type-0 entgehen dem Spieler möglicherweise kleinere Dialoge, doch wir bekommen zwischen den Missionen nur selten das Gefühl etwas Wichtiges zu verpassen. Im Gegenteil: Oftmals bleiben sogar einige Stunden übrig, die sich problemlos überspringen lassen.

Durch die zahlreichen Dialoge in der Akademie lernt der Spieler die 14 Kadetten der Klasse 0 besser kennen und steigt immer tiefer in die dramatische Geschichte von Type-0 ein. Typisch für Square Enix wird der Spieler mitten ins Geschehen geworfen und versteht zu Beginn nur Bahnhof von der komplexen Handlung. Erst nach und nach verschwinden die großen Fragezeichen über dem Kopf, bis sich alles zusammenfügt. Doch genau das hat schon immer den Reiz von Final-Fantasy-Spielen ausgemacht und fordert auch im Fall von Type-0 besondere Geduld und Hingabe. Dafür wird der Spieler mit tiefgründigen und mitreißenden Geschichten belohnt.

Final Fantasy
Klasse 0: Da jeder der 14 Kadetten seine Stärken und Schwächen hat, findet man schnell seine persönlichen Lieblinge.
© Sony

Final Fantasy Type-0 HD: Territorialkämpfe

Die Missionen der Kadetten lassen sich in zwei Kategorien aufteilen: Zum einen gibt es Kampfeinsätze in feindlichen Lagern oder Städten, in denen gegen Soldaten, Kampfroboter und andere Gegner gekämpft wird. Zum anderen müssen in strategischen Territorialkämpfen von Feinden belagerte Städte auf der Weltkarte erobert werden.

Das Kampfsystem erinnert an Final Fantasy 12, denn die Schlachten laufen nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit ab. Die 14 Kadetten haben unterschiedliche Waffen und sind entweder auf Nah- oder Fernkämpfe spezialisiert. Zudem können alle Kadetten mit Elementar-Magiezaubern sowie Defensiv-Attacken ausgestattet werden. Vor jeder Mission legt man ein Team von drei Kadetten fest, die sich im Falle der Kampfunfähigkeit durch einen anderen der übrigen elf Reservemitglieder eintauschen lassen. Daher empfiehlt es sich tatsächlich, jeden der 14 Kadetten zu trainieren!

Dabei gibt es äußerst umfangreiche Möglichkeiten, die Charaktere individuell anzupassen: Mit jedem neuen Level können neue Fertigkeiten ausgerüstet werden, während sich Zauber nach und nach durch gesammelte Animae verbessern lassen. Selbst Esper können im Verlauf des Spiels auf diese Weise angepasst werden. Zudem kann man vor den Missionen in der Akademie Sonderaufträge annehmen und dadurch neue Ausrüstungsgegenstände und Waffen erhalten.

Final Fantasy
Kampfsystem: Jeder Kadett kann mit einer Standard-Attacke, zwei Spezial- oder Magieangriffen sowie einer Defensiv-Attacke ausgestattet werden.
© Sony

Final Fantasy Type-0 HD im Test: Grafik und Atmosphäre

Bei der Bewertung der Grafik darf man nicht außer Acht lassen, dass es sich bei Type-0 um eine Portierung aus dem Jahr 2011 handelt. Ruckelnde Animationen sowie verwaschene und unscharfe Texturen nerven daher an jeder Ecke. Zudem sind die Städte, die Weltkarte und die Akademie ziemlich kahl und leblos, was aber bei Leveldesigns für die PSP nicht unbedingt ungewöhnlich ist. Auf der PS4 fällt es allerdings negativ auf.

Ein besonders großer Dorn im Auge sind die langen und häufigen Ladezeiten: Während der Missionen erfolgt gefühlt alle fünf Meter ein Raumwechsel, der eine unnötig lange Ladesequenz mit sich bringt. Auch Dialoge oder sonstige Aktionen müssen erst einmal geladen werden. Darüber hinaus wirken fast alle der NPCs wie hölzerne Marionetten, die nicht einmal ihren Mund beim Sprechen bewegen und höchstens zwei verschiedene Bewegungen beherrschen.

Final Fantasy
Alte Bekannte: Ein Final-Fantasy-Spiel ohne Mogry ist nur schwer vorstellbar.
© Sony

Die Grafik-Macken macht Square Enix aber mit viel Charme und Liebe fürs Detail wieder wett: Alteingesessene Final-Fantasy-Fans werden helle Freude an mehr oder weniger offensichtlichen Anspielungen auf ältere FF-Teile haben. So tauchen selbstverständlich Mogrys und Chocobos in Type-0 auf, während der Kommandant der Klasse 0 sich einen Tonberry als Haustier hält oder auf dem Schlachtfeld Aquapuddinge und Bomber auftauchen.

Witzig bis ironisch ist zudem der Humor von Type-0: So blutig und brutal manch eine Sequenz auch sein mag, man stößt immer wieder auf ulkige Slapstick-Elemente, die das Spiel angenehm auflockern. Auch der Soundtrack und die Synchronisation der Figuren sind durchaus gelungen.

Final Fantasy Type-0 HD im Test: Fazit

Wer über die enttäuschende Grafik hinwegsehen kann und bereit ist, sich auf eine anspruchsvolle Geschichte einzulassen, wird mit Final Fantasy Type-0 viel Spaß haben. Das Kampfsystem ist komplex und die zahllosen Möglichkeiten der Charakter-Anpassung motivieren zum Trainieren und Kämpfen. Die 14 spielbaren Kadetten sind Fluch und Segen zugleich: Einerseits macht es Spaß alle zu trainieren, andererseits geht Type-0 viel Emotionalität verloren, da es schwer fällt, eine Bindung zu einzelnen Charakteren aufzubauen. Dennoch zieht Final Fantasy Type-0 einen schnell in seinen Bann und ist insgesamt ein sehr abwechslungsreiches und actiongeladenes Rollenspiel mit hohem Wiederspielwert. 

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