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Testbericht

Call of Duty: Black Ops 2 bietet Hollywood-Kino zum Selberspielen

Activision Blizzard veröffentlicht mit Call of Duty: Black Ops 2 den nunmehr neunten Teil seiner jährlich erscheinenden Ego-Shooter-Reihe. Hier lesen Sie Infos und Meinungen aus dem Test.

Autoren: Ramona Kohlen und The-Khoa Nguyen • 20.11.2012 • ca. 5:10 Min

Screenshot Call of Duty: Black Ops 2
Call of Duty: Black Ops 2 im Test: technisch mau, das neue Setting überzeugt.
© Activision

Call of Duty: Black Ops 2 ist da und die Tester sind sich einig: Wo Call of Duty draufsteht, ist Call of Duty drin. Das heißt vorrangig: Hollywood-Bombast zum Selberspielen und eine kurze (Spielzeit: rund fünf Stunden) sowie spannend inszenierte Geschichte um Terroristen sowie einen gef&a...

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Pro

  • Inszenierung
  • Setting

Contra

  • Technik
  • Spielzeit
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Call of Duty: Black Ops 2 ist da und die Tester sind sich einig: Wo Call of Duty draufsteht, ist Call of Duty drin. Das heißt vorrangig: Hollywood-Bombast zum Selberspielen und eine kurze (Spielzeit: rund fünf Stunden) sowie spannend inszenierte Geschichte um Terroristen sowie einen gefährdeten Weltfrieden. Call of Duty steht gegenwärtig jedoch auch für Innovationsarmut in Sachen Technik und Gameplay. Seit 2007 (Call of Duty 4: Modern Warfare) halten die Activision-Blizzard-Studios Infinity Ward und Treyarch an der IW-Grafik-Engine fest. So auch Letztgenannte, die mit Black Ops 2 durch jene Entscheidung wieder das erreichen, wofür Millionen von Konsolenspielern weltweit die Reihe lieben: flüssige und direkt steuerbare (Multiplayer-)Gefechte mit 60 FPS (Bilder pro Sekunde) - andere aktuelle Spiele laufen nur mit der Hälfte der Bildwiederholrate.

Das mittlerweile veraltete Technikgerüst benötigt wenig Hardware-Power: ein Segen für Playstation-3- und Xbox-360-Spieler. Doch PC-Enthusiasten runzeln die Stirn - sind sie mit modernen Technik-Highlights wie etwa EA DICEs Frostbite Engine 2 (Battlefield 3) und Cryteks Cry Engine 3 (Crysis 2) doch recht verwöhnt. Ein erster Wermutstropfen: Die potenzielle Mehrleistung auf einem PC wird bei Black Ops 2 neben schärferen Texturen oder höheren Auflösungen und aufwändigeren Kantenglättungstechniken nicht weitergehend in eine bessere Optik investiert. Die technische Umsetzung bleibt markengetreu recht mau.

Die Ressourcen, die durch die Verwendung der IW-Basis im Vergleich zu den Genre-Konkurrenten ungenutzt bleiben, steckt Treyarch im aktuellen Call of Duty: Black Ops 2 neben der höheren Bildrate - wie nicht anders zu erwarten - in eine Inszenierung, bei der es an jeder Ecke buchstäblich knallt: Objekte fliegen durch die Gegend und Gebäude zerbersten spektakulär in Einzelteile. Das geschieht zwar stellenweise sehr eindrucksvoll, ist aber geskriptet und nicht dynamisch. Hollywood-Blockbuster-Gurus wie Jerry Bruckheimer, Michael Bay, Roland Emmerich & Co. hätten wohl dennoch ihre Freude am Spiel. Die dargebotene Action auf dem Bildschirm sucht Jahr für Jahr ihresgleichen.

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Das offensichtlich nimmersatte Fanlager nimmt diese Umstände seit jeher gerne an. Verkaufsrekorde, die sogar James Camerons 3D-Epos Avatar alt aussehen lassen, sprechen für sich. Dabei macht sich Verleger Activision Blizzard mit den jährlichen Neuerscheinungen höchstens selbst Konkurrenz. Modern Warfare 2, Black Ops und im Anschluss Modern Warfare 3 reichten sich die Krone für das bestverkaufende Computer- und Videospiel im Zwölfmonatstakt weiter. Activision Blizzard kann zufrieden sein - hat man mit World of Warcraft doch zusätzlich noch das erfolgreichste Online-Rollenspiel im Sortiment. Wie steht es um diese Tradition? Hat Black Ops 2  das Zeug, in die erfolgreichen Fußstapfen der Vorgänger zu treten?

Screenshot: Call of Duty: Black Ops 2
Black Ops 2 erlaubt das Steuern von Drohnen und weiterem High-Tech-Militärspielzeug.
© Activision

Black Ops 2 im Test: Innovation ja, Impulse nein

Das Studio Treyarch hat die Kritik der Innovationsarmut erkannt und das Setting prompt eine Zeitepoche weiter nach vorne geschoben. Nach vier Call-of-Duty-Ablegern im Zweiten Weltkrieg und vier Teilen im modernen Kriegssetting folgt nun: die nahe Zukunft. Die Militärmächte der Welt vertrauen auf Kampfroboter und Drohnen, um ihre Scharmützel auszutragen. Terroristen kapern die Kontroll-Codes und wollen die Weltherrschaft an sich reißen. Soweit die knappe Rahmenhandlung, die mit Rückblenden in den Kalten Krieg und somit teilweise bekannten Charakteren aus Call of Duty: Black Ops erzählt wird.

Die Geschichte wird kurz und spannend präsentiert, doch die Charaktere bleiben bis auf einige Ausnahmen recht blass und austauschbar. Das neue Szenario hingegen gefällt und ist schön umgesetzt. Es ist trotz futuristischem Ansatz stets glaubwürdig - verwendete Waffen und Gadgets haben ihre Ursprünge in der Realität. Es erwarten Sie also keine Aliens, bunte Lichtschwerter oder andere Science-Fiction-Fantasy-Erzeugnisse. Stattdessen freuen Sie sich über topmoderne Tarnkleidung, steuerbare Militärdrohnen und andere High-Tech-Gadgets, die den Shooter-typischen Gameplay-Einheitsbrei spaßig erweitern. Die Ausflüge in die Vergangenheit entsprechen spielerisch jedoch Altbekanntem und -bewährtem.

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Treyarch erweitert das Gameplay neben dem genannten Equipment auch mit (etwas) mehr Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit. Ziele bleiben in Missionen zwar weiterhin klar definiert, doch ab und zu finden sich alternative Herangehensweisen. Auch das Equipment lässt sich zu Beginn der Missionen selbst auswählen. Für eine Revolution der Marke oder zumindest neuen Antrieb ist das aber zu wenig. Ein wenig Hoffnung gibt es mit den Strike-Force-Missionen: ein neuer Strategie-orientierter Spielmodus, der zwar überrascht und Abwechslung bringt, aber letztlich gerne fordernder und anspruchsvoller hätte sein können. Nach einem interessanten Auftakt nehmen der Schwierigkeitsgrad sowie die taktische Tiefe und der Raum an strategischen Möglichkeiten deutlich ab.

Black Ops 2: Multiplayer und Koop

Black Ops 2 besteht nicht nur aus der Einzelspielerkampagne. Der Online-Multiplayer-Modus bietet diverse Spiel-Modi und sorgt mit verschiedenen Maps und hohen Tempo für jede Menge Spielspass. Auch das neue "Pick 10"-System bringt eine Menge Abwechslung: Hierbei kann der virtuelle Krieger nach belieben mit Waffen, Ausrüstung oder Fähigkeiten ausgestattet werden. Was sich auf dem ersten Blick anfühlt wie der, bereits bekannte, Klasseneditor, birgt in Wahrheit jedoch viel mehr Freiheiten in der Gestaltung. Wer lieber mit seinen Freunden im Koop spielt, darf sich auf jede Menge Zombies gefasst machen. Diese greifen nach und nach in Wellen an - klar, dass diese nach und nach immer schwieriger zu bewältigen sind. Außerdem gibt es eine Art "Team-Survival-Mode": zwei Teams stellen sich den Untoten-Heerscharen und wer am längsten überlebt, gewinnt.

Black Ops 2 im Test: Fazit

Treyarch versucht dem Call-of-Duty-typisch linearen Spielverlauf mit Black Ops 2 zu entkommen. Das gelingt allein mit alternativen Lösungswegen in Missionen jedoch nicht. Zu sehr nimmt uns das Spiel weiterhin an die Hand und führt uns von A nach B. Die Strike-Force-Missionen sind ein interessanter Ansatz, der letztlich nicht sehr ausgereift und stellenweise aufgesetzt wirkt.

Der niedrige Anspruch bei den Strike-Force-Missionen findet sich übrigens auch bei der Künstlichen Intelligenz wieder: Die ist typisch für Call of Duty praktisch kaum vorhanden. Black Ops 2 ist zwar technisch nicht hervorragend und auch so manche Idee wurde nicht konsequent zu Ende gedacht. Der Shooter entschädigt jedoch mit einem kurzweiligen Action-Feuerwerk.

Auch auf der Xbox 360 macht Black Ops 2 einen guten Eindruck: Die Steuerung geht leicht und präzise von der Hand und das Spiel wird selbst bei Multiplayer-Schlachten flüssig dargestellt. Einzig gelegentlich vorkommene matschige Texturen trüben die Grafikpracht.

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