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Xbox One oder PS4?

Playstation 4 gegen Xbox One im großen Test und Konsolen-Duell

Mehr zum Thema: Sony Microsoft

Endlich sind sie da - Xbox One und Playstation 4 laden zum Spielen ein. Wir haben beide Spielkonsolen im Test und prüfen, ob und wenn ja, welcher Kauf sich eher lohnt.

Autor: Fabian Bambusch • 8.7.2014 • ca. 6:45 Min

Xbox One oder PS4 kaufen? Wir geben Rat bei der Kaufentscheidung.
Xbox One oder PS4 kaufen? Wir geben Rat bei der Kaufentscheidung.
© Iakov Kalinin - Fotolia/Hersteller

Xbox One oder PS4? Wir haben beide Konsolen getestet und geben Rat beim Konsolen-Kauf. Schauen wir doch gleich mal unter die Haube: Beide Hersteller haben sich diesmal für Grafikkchips von AMD entschieden: Die Playstation 4 generiert mit 1152 Recheneinheiten, Shader Cores genannt, 1,84 Teraflops an...

Xbox One oder PS4? Wir haben beide Konsolen getestet und geben Rat beim Konsolen-Kauf. Schauen wir doch gleich mal unter die Haube: Beide Hersteller haben sich diesmal für Grafikkchips von AMD entschieden: Die Playstation 4 generiert mit 1152 Recheneinheiten, Shader Cores genannt, 1,84 Teraflops an Rechenleistung für die GPU. Das sticht den Chip der Xbox One mit 768 Shader Cores und 1,23 Teraflops klar aus.

Update: Zwischenfazit im Konsolen-Duell

Gut sieben Monate nach Release der Playstation 4 und Xbox One ist es Zeit für ein Zwischenfazit: Wie schlagen sich Sonys und Microsofts Flaggschiffe im Spielemarkt?

Bei den Verkaufszahlen hat die PS4 die Nase klar vorne. Laut eines Berichts des Edge-Magazins hat sich diese in den ersten sieben Monaten mehr als neun Millionen Mal verkauft. Wie viele Exemplare der Xbox One verkauft wurden, hat Microsoft nicht bekannt gegeben - die letzte bekannte Zahl wurde im April veröffentlicht, wo man etwas mehr als fünf Millionen verkaufte Konsolen angab. Die Playstation 4 hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als sieben Millionen Verkäufe zu vermelden.

Infografik XBox One vs. PS4
PC-Magazin-Infografik: XBox One vs. PlayStation 4
© PC Magazin

Neben den aktuellen Sales rüstet sich die Playstation 4 auch für die Zukunft: Mit Project Morpheus stellte Sony im März 2014 eine eigene VR-Brille vor, die dem Oculus Rift Konkurrenz machen soll. Daneben startet ab Ende Juli 2014 ein weiterer Testlauf für Playstation Now, dem Streaming-Dienst von Sony. Außerdem verdichten sich Anzeichen, dass das Unternehmen ein neues Modell der PS4 auf den Markt bringen möchte.

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Im Gegensatz dazu bemüht sich Microsoft, die Xbox One kundenfreundlicher zu gestalten. So bietet das Unternehmen die Konsole seit Juni 2014 auch ohne die unbeliebte Kinect-Kamera an, wodurch der Preis auf das Niveau der PS4 gesenkt werden konnte. Des Weiteren ermöglicht der offizielle Microsoft-Treiber die Nutzung des populären Xbox-One-Controllers auf dem PC. Auch ein erweiterter USB-Support ist in Planung, wodurch der Anschluss von USB-Sticks oder externen Festplatten möglich wird.

Noch hat die Playstation 4 die Nase leicht vorne. Die Xbox One holt mit ihren Maßnahmen jedoch kontinuierlich auf und dürfte so den Kampf zwischen den Konsolen noch mehr befeuern.

Tipp

In der folgenden Bildergalerie haben wir ein Feature-Duell zwischen beiden Konsolen vorbereitet. Ganz nach ihren persönlichen Interessen können Sie Punkte vergeben und am Ende schauen, welche Konsole eher für Sie geeignet ist.

PS4 vs. Xbox One

Xbox One und Playstation 4: Die inneren Werte

Auch in der Prozessorarchitektur sind sich beide Hersteller einig und verbauen jeweils AMD CPUs mit acht Kernen und x86-Architektur. In der Xbox One ist die CPU mit 1,75 GHz getaktet. Die Taktfrequenz für den PS4-CPU wurde zu Redaktionsschluss leider noch nicht bekannt gegeben. Sie sollte aber zwischen 1,6 und 2,0 GHz sein.

Der Arbeitsspeicher in beiden Geräten ist zwar mit 8 GByte gleich groß, doch die DDR5-RAM-Chips in der Playstation 4 sorgen für signifikant höhere Durchsatzraten bei weniger Energieverbrauch - im Gegensatz zur Xbox One, die DDR3-RAM benutzt.

Auf dem Papier ist die Playstation 4 der Xbox One also performance-mäßig ein Stück voraus. Wie das System diese Grundlage nutzt, steht aber auf einem anderen Blatt. Wie viele CPU-Kerne tatsächlich zum Rendern der Spiele vorgesehen sind, und welche für Hintergrundprozesse zur Verfügung stehen, steht noch offen.

Ganz zu schweigen davon, dass die Hardware-Konfigurationen beider Konsolen schon heute von Gaming-PCs in den Schatten gestellt werden. Die Grafikleistung der PS4 ist eher im relativen Mittelfeld, während der X1-GPU im Einstiegslevel angesiedelt ist.

Zwei wichtige Argumente sprechen dennoch für Konsolen. Die Preisleistung von Konsolen ist wie immer unschlagbar. Außerdem sorgt gleichbleibende Systemarchitektur dafür, dass Entwickler ihre Spiele nicht wie beim PC auf ein großes Spektrum an Hardware ausrichten müssen. Die Grafikleistung der Spiele kann auf die Vorgaben der X1 oder der PS4 genau optimieren werden. So ist es möglich, selbst aus unterlegenen Grafikchips noch das letzte bisschen Leistung herauszukitzeln.

Lesetipp: Xbox One oder PS4 - Feature-Duell in der Galerie

In beiden Konsolen sind HDDs mit 500 GByte verbaut, was anhand der immer größer werdenden, zwingend erforderlichen Installationen womöglich knapp bemessen ist. Jedoch kann man an die X1 externe Festplatten anschließen. Die Festplatte der PS4 hingegen lässt sich mit erstaunlich niedrigem Aufwand austauschen, am besten mit einer SSD.

Kinect, der Klotz am Xbox-One-Bein

Ein großer Kritikpunkt der Xbox One ist die Integration der neuen Kinect-Kamera, die nun Teil des Systems sein soll und zum großen Teil für den 100 Euro teureren Basispreis des Konsolenpakets verantwortlich ist. Mit der Kinect 2.0 können Sie per Gesten und Sprachkommandos durch Menüs navigieren, und die Bewegungen lassen sich in Spiele einbinden.

Xbox One Controller
X1: Besseres D-Pad, Motoren in den Abzügen.
© Microsoft

In der vorherigen Kinect-Generation war die Technologie jedoch schlecht implementiert. Bis auf Tanz-Spiele wie Dance Central waren Kinect-Spiele durch fehlende Präzision nur für Masochisten zu empfehlen. Darüber hinaus wirft der Sensor sensible Fragen zum Thema Datenschutz auf: Die Kamera erkennt jeden registrierten Benutzer anhand von Charakteristika wie Körperbau und Gesichtszügen. Sogar biometrische Daten wie Körpertemperatur und Blutdruck der Spieler werden mittels eines Infrarot-Scanners abgefangen.

Teardown: Xbox One und Playstation 4 in Einzelteile zerlegt

Kein Wunder also wenn sich viele Kunden angesichts dessen von der Xbox abwenden. Zunächst war geplant, die Kinect als festen Bestandteil zu verkaufen, ohne den die Konsole gar nicht funktioniert. Erst als Reaktion auf Kundenkritik erlaubt Microsoft nun, die Kamera abzustecken. Trotzdem ist die Kinect 2.0 weiterhin in jedem Xbox-One-Paket enthalten und muss mitgekauft werden. Im Gegensatz dazu hat Sony seine Motion- Controlling-Technologie in den neuen Dualshock- 4-Controller verbaut. Wer die Playstation 4 Camera (etwa 50 Euro) zur Konsole dazukauft, wird ähnlich wie mit der Kinect Spiele mit Bewegungsgesten steuern können.

Xbox One Menü
X1: Das Dashboard ist ähnlich wie Windows 8 mit Kacheln ausgestattet.
© Weka

Nur Spielen reicht nicht mehr

Doch nicht nur für Gaming sind sie da. Beide Firmen beanspruchen die Herrschaft im Wohnzimmer zum Abspielen und Streaming von Unterhaltungsmedien für sich. Neben einer Spiele-Datenbank bieten die Dashboards beider Konsolen Platz für Videostreaming. Sie können mithilfe von Apps Filme, TV-Serien und Musik abspielen und der Benutzer ist angehalten, ganz nach Laune zwischen diesen Diensten frei umherzuschalten, während zum Beispiel das laufende Spiel im Hintergrund pausiert ist.

PS4 Controller
PS4: Konvexe Analogsticks, bessere Abzüge, Touchpad und Bewegungssensor.
© Sony

Auch Downloads und Installationsprozesse von Spielen verlaufen nun bei beiden Geräten im Hintergrund und völlig automatisch. Die Bild-in-Bild-Funktion der Xbox One ist hier besonders hilfreich, da sie Nebenaktivitäten wie eine TV-Übertragung verkleinert am rechten Rand anzeigt. Und Skype-Telefonie ist natürlich genauso integriert.

Letzteres bietet Sony leider nicht. Stattdessen können Sie mit Freunden auf dem Playstation Network (PSN) per Party Chat reden. Das ist eine Telefonkonferenz mit bis zu sieben anderen Spielern gleichzeitig - unabhängig davon, wer gerade welches Spiel spielt. Ein weiteres Manko der PS4 ist die fehlende Funktionalität als DLNA-Server, die schon bei der PS3 eingebaut war. Sony verspricht, dies später in Form eines System- Updates nachzuliefern.

Killzone - Shadow Fall
PS4: Killzone - Shadow Fall bietet einen bombastischen Vorgeschmack auf die neue Grafi k-Power.
© Weka

Online-Aussichten

Obwohl die meisten dieser Funktionen erst mit einer Internetverbindung genutzt werden können, ist weder eine Mitgliedschaft bei Xbox Live Gold (60 Euro/Jahr), noch bei Playstation Plus (50 Euro/Jahr) erforderlich zum Offline-Spielen.

PS4 vs. Xbox One

Wer aber online zocken will, muss Mitglied sein, bekommt aber monatliche Exklusiv-Rabatte auf digitale Spiele. Sony und mittlerweile auch Microsoft gehen sogar soweit, ihren Mitgliedern regelmäßig Spiele zu schenken. Beide Hersteller haben auf einen permanenten Online-Zwang verzichtet. Microsoft tat dies aber wiederum erst nach einem Aufschrei der Kunden.

Trotzdem benötigen beide Konsolen ein einmaliges Online-Update, bevor sie in Betrieb genommen werden können. Leider können weder Xbox One, noch Playstation 4 mit Abwärtskompatibilität für ältere Spiele punkten. Die vorherigen Konsolen werden also noch längere Zeit in Betrieb bleiben. Sony hat lediglich angekündigt, in naher Zukunft einen Dienst anzubieten, mit dem man Spiele für PS3 auf die PS4 streamen kann. Das geplante Geschäftsmodell dafür ist aber noch nicht bekannt.

Knack für Playstation 4
PS4: Knack ist ein süßer Golem, der die Menschheit vor bösen Goblins retten muss.
© Weka

Das Salz in der Suppe

Letztendlich entscheiden aber vor allem die Exklusivspiele darüber, wie viel Spaß man mit seinem Gerät hat. Die Top-Spiele auf der Xbox One sind derzeit Action-Adventure Ryse - Son of Rome, Rennsimulator Forza Motorsport 5, und Killer Instinct, ein Beat 'em Up a la Mortal Kombat.

Auf der PS4 sieht es mit Top-Spielen leider etwas mau aus. Die Veröffentlichung des heißersehnten Rennspiels Drive Club musste vorerst verschoben werden. Es bleiben nur noch der Science-Fiction-Ego-Shooter Killzone - Shadow Fall, das Action-Adventure für Kinder Knack und das Jump 'n' Run/Puzzlespiel Contrast. Letzteres bekommen PS-Plus- Mitglieder zum Konsolenstart kostenlos.

Killer Instinct für Xbox One
X1: Killer Instinct wirkt trotz brutaler, übertriebener Effekte mindestens genauso taktisch wie Street Fighter IV.
© Weka

Neue Iterationen altbekannter Publikumslieblinge dürfen wir wohl erst in Händen halten, nachdem die Konsolen ein paar Jahre auf dem Buckel haben: Für die Xbox One sind das unter anderem Halo, Fable, Gears of War, Happy Action Theater und weitere Casual-Spiele für die Kinect. Bei der Playstation 4 warten neue Spiele der Marken God of War, Gran Turismo, The Last Guardian, Little Big Planet, Ratchet & Clank und Uncharted auf.

Fazit

Die Xbox One sollte nur kaufen, wer ohne ein neues Halo nicht leben und 100 Euro extra für Kinect verschmerzen kann. Vom ständigen Gebrauch des Sensors außerhalb von Spielen ist aber abzuraten, die Datenschutzrisiken erscheinen einfach zu groß. Wir empfehlen daher die Playstation 4. Obendrein ist sie die mächtigere Konsole und stellt eine bessere Investition dar. Leider sind derzeit weniger interessante Spiele exklusiv für PS4 verfügbar. Warten Sie also lieber noch mit Ihrem Kauf.

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