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Windows Media Player oder VLC?

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Der Windows Media Player ist vorinstalliert, den Open-Source-Player VLC muss man sich separat downloaden. Doch welcher Player kann mehr? Wir haben uns beide im Test angesehen.

Autor: Michael Rupp • 16.4.2014 • ca. 2:35 Min

Vergleich Windows Media Player und VLC
Vergleich Windows Media Player und VLC
© Hersteller

Windows Media Player und VLC sind beides Player, doch die Hersteller verfolgen unterschiedliche Philosophien: Microsoft hat den WMP zugleich als Player, Medienbibliothek, Brennprogramm und Synchronisations-Tool für Hardware-Player konzipiert. Dementsprechend verfügt er über zwei getrennte Module:...

Windows Media Player und VLC sind beides Player, doch die Hersteller verfolgen unterschiedliche Philosophien: Microsoft hat den WMP zugleich als Player, Medienbibliothek, Brennprogramm und Synchronisations-Tool für Hardware-Player konzipiert. Dementsprechend verfügt er über zwei getrennte Module: die Bibliothek mit dem angedockten Brenn- und Sync-Modul und einem separaten Video-Wiedergabefenster.

Zwischen den Modulen kann man umschalten und der Wechsel erfolgt automatisch, wenn man etwa einen Film aus der Bibliothek startet. Konsequent umgesetzt hat Microsoft das Modulekonzept aber nicht, denn der Player für Musik ist in die Bibliothek integriert. VLC besteht aus einem ein wenig altbacken wirkenden Hauptfenster, in dem sich alle Funktionen und ein gigantisches Arsenal Videodateien in ein anderes Format, Videoschnappschüsse und Wiedergabefilter zur Anpassung von Bild und Ton. Anders als der WMP bietet VLC keine Möglichkeit zur Verwaltung einer Mediensammlung.

Windows Media Player Bibliothek
Der Windows Media Player verwaltet lokal gespeicherte Mediadateien und kann Inhalte von Rechnern im Netzwerk wiedergeben.
© Archiv

Umgang mit Codecs

Die größten Unterschiede zwischen WMP und VLC gibt es im Umgang mit Codecs. Diese kleinen Module kommen zum Komprimieren und Dekomprimieren von Bild und Tonmaterial zum Einsatz. Der Microsoft-Player greift bei der Ausführung auf die für den betreffenden Film, Song oder Stream erforderlichen Codecs zu. Fehlt ein passender Codec, schlägt die Wiedergabe fehl. Zum WMP gehört nur eine Grundausstattung an Microsoft-Codecs

Windows Media Player 12

Download Preis Dateigröße

Durch das automatische Nachladen von Codecs will der WMP zwar auch Dateien abspielen, für die Windows keinen passenden Codec bereitstellt. Das klappt in der Praxis mehr schlecht als recht: Abspielprobleme gibt es etwa bei MKV-Videos,  OGG-Audiodateien, verlustfrei gepackten FLAC-Songs, iPhone- und iPad-Videos und Mitschnitten von Media- Receivern sowie Smart-TVs. Auch den DVD-Codec zum Abspielen von DVD-Videos muss man über das kostenpflichtige Media Center Pack für rund 10 Euro nachzurüsten.

VLC geht dem gesamten Codec-Stress aus dem Weg, denn das Tool bringt alle wichtigen Codecs mit und kann so praktisch jede Film- und Musikdatei abspielen. Auf in Windows installierte Codecs greift der Player nicht zu. Wo man beim WMP also umständlich online nach einem passenden Codec suchen oder ein Paket zweifelhafter Herkunft laden muss, hat VLC alles an Bord.

VLC Media Player Menü
Funktionen satt bietet das Medienmenü in VLC, darunter die Wiedergabe von DVDs, Blu-rays und von Streams über das Netzwerk.
© Archiv

So spielen die Player Dateien ab

Die frei skalierbare Fenster- und eine Vollbildwiedergabe beherrschen beide Player, ebenso blenden beide im Wiedergabefenster vorübergehend Steuer-Buttons zum Spulen, Pausieren, Anhalten und zum Ändern der Lautstärke ein, sobald man die Maus bewegt. Eine im Alltag besonders wichtige Funktion fehlt dem WMP: die Lautstärkenregelung über das Mausrad.

Als in der Praxis besonders nützlich erweisen sich die schnellen Einstellung des Seitenverhältnisses in VLC über das Menü Video. Dadurch wird eine verzerrte Bildwiedergabe korrigiert, falls der Player die richtigen Seitenproportionen nicht automatisch erkennt. Beim WMP fehlt eine vergleichbare Funktion.

VLC Media Player 2.1.3

Download Preis Dateigröße

Untertitel und Songtexte lassen sich, soweit vorhanden, zuschalten. Nur in VLC kann man bei Filmen die bevorzugte Sprache auswählen. Wiederum nur in VLC ist eine Spursynchronisierung (Menü Werkzeuge) vorhanden, die die Bild- und Tonspur in Videos so verschiebt, dass das Geschehen auf dem Display dem Gesprochenen nicht mehr hinterherhinkt. Sogar die Untertiteleinblendung lässt sich mit dem Bild abgleichen.

Sicherheit

Unter Sicherheitsaspekten hat der Microsoft-Player die Nase vorn, da seine Software-Bibliotheken automatisch im Rahmen des Windows-Updates aktualisiert werden. Bei VLC ist der Nutzer für Updates zuständig - und in der Vergangenheit gab es mehrfach kritische Sicherheitslecks. Allerdings müssen die Zusatz-Codecs des Windows-Players ebenfalls manuell aktualisiert werden.

Fazit

Wer Codec-Ärger bei der Wiedergabe von Video- und Musikdateien aus dem Weg gehen will, installiert den VLC Media Player. Er deckt alle relevanten Abspielfunktionen ab und gibt bei Geschwindigkeit und Wiedergabequalität keinen Anlass zur Kritik.

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