Anonyme Downloads - Die Tricks der Raubkopierer
Raubkopierer laden illegale Downloads per gesicherter VPN-Verbindung anonym mit maximaler Geschwindigkeit. Wir zeigen, mit welchen Tricks sie dabei vorgehen.

Um völlig anonym downloaden zu können und dadurch Zugriff auf illegale Inhalte zu haben, haben Raubkopierer über die Jahre immer wieder neue Methoden entwickelt. Neuerdings sind Sie sogar bereit, etwas Geld in die Hand zu nehmen, um mit einer speziellen Internet-Verbindung unerkannt I...
Um völlig anonym downloaden zu können und dadurch Zugriff auf illegale Inhalte zu haben, haben Raubkopierer über die Jahre immer wieder neue Methoden entwickelt. Neuerdings sind Sie sogar bereit, etwas Geld in die Hand zu nehmen, um mit einer speziellen Internet-Verbindung unerkannt Ihren Online-Geschäften nachgehen zu können.
Wie unsere Recherchen ergeben haben, kostet es monatlich exakt 16,79 Euro, um völlig anonym und ohne Wartezeit an aktuelle Filme in Standard- und High-Definition-Qualität, Musik und Software sowie PC- und Videospiele zu kommen: 9,49 Euro kostet ein Premium-Account beim One-Klick-Hoster Share-Online, weitere 7,30 Euro sind in die VPN-Verbindung über PureVPN zu investieren.
Lesetipp: Deutschland Sperre bei boerse.bz umgehen - so geht's
Gläserner Nutzer im Internet
Jeder Nutzer, der im Internet unterwegs ist, hinterlässt Spuren, da seine IP-Adresse in den Log-Dateien aller besuchten Server festgehalten wird. Dadurch lässt sich nachvollziehen, welche Webseiten besucht, welche Videos gestreamt und welche Dateien heruntergeladen wurden. Die Tatsache, dass der Großteil der deutschen Internetnutzer mit einer dynamischen IP-Adresse im Web surft, die ihnen von ihrem Provider zugeteilt wird, und die sich bei jedem Verbindungsaufbau ändert, bietet nur begrenzten Schutz vor dieser Überwachung.
Download-Tipp: Anonymes surfen mit dem Tor-Browser
Anonymisierungs-Netzwerke wie Tor oder der Proxy-Client JonDonym stellen keine zufriedenstellenden Lösungen dar, da die Bandbreite stark eingeschränkt ist. Aus diesem Grund laden immer mehr Raubkopierer über ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) herunter.

Anonym im Web über VPN
Wer unerkannt im Internet unterwegs sein will - und dies gilt beileibe nicht nur für Mitglieder der Warez-Szene - geht über eine VPN-Verbindung online. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Software, die über eine als Tunnel bezeichnete, verschlüsselte Verbindung den Kontakt zu einem Server des VPN-Anbieters herstellt, sodass der eigene Rechner Teil dieses Netzwerks wird und fortan über dessen IP-Adresse erreichbar ist.
Diese Technik wird unter anderem von Unternehmen genutzt, um Mitarbeitern von zu Hause aus den abhörsicheren Zugriff auf das Firmen-LAN zu ermöglichen. Prima: Windows ist bereits ab Werk in der Lage, solche VPN-Verbindung aufzubauen, sodass nicht einmal die Installation einer zusätzlichen Software erforderlich ist. Allerdings bieten viele VPN-Services auch eine Software an, mit deren Hilfe sich die Verbindung komfortabler herstellen lässt.
Raubkopierer machen sich diese Technologie zunutze, um unerkannt von den beiden in der Warez-Szene extrem beliebten One-Klick-Hostern Uploaded.net und Share-Online herunterzuladen. Denn da in den Server-Logdateien die IP-Adresse des VPN-Anbieters anstatt der tatsächlichen IP-Adresse des Surfers aufgezeichnet wird, besteht kaum eine Chance, die wahre Identität zu ermitteln.
Der Vollständigkeit halber wollen wir jedoch erwähnen, dass es sehr wohl Mittel und Wege gibt, an die tatsächliche IP-Adresse zu gelangen. Allerdings ist es nahezu ausgeschlossen, dass diese Methoden eingesetzt werden, um die Identität einer Person zu ermitteln, die eine Datei von einem One-Klick-Hoster heruntergeladen hat, da der Aufwand viel zu groß ist.
Ein weiterer Vorteil: Sind Sie über einen US-amerikanischen VPN-Server unterwegs, können Sie ganz locker die Geo-IP-Sperren umgehen, die unter anderem verhindern, dass deutsche Surfer US-Angebote wie YouTube.com, MTV.com und Netflix nutzen können.
Welche VPN-Anbieter sind zu empfehlen?
Immer mehr VPN-Anbieter buhlen um die Gunst der Kunden, was die Wahl des passenden Dienstes nicht unbedingt erleichtert. Der Preis spielt natürlich eine ebenso große Rolle, wie die Standorte der Server, da sie entscheidend für die Downloadgeschwindigkeit sind. In der Tabelle auf der vorherigen Seite stellen wir Ihnen vier VPN-Anbieter vor, die sich bei Raubkopierern größter Beliebtheit erfreuen, da sie unter anderem Server in Deutschland und den USA betreiben, die Daten verschlüsselt übertragen, das monatliche Downloadvolumen nicht einschränken und die wichtigsten VPN-Protokolle (PPTP, L2TP/Ipsec und OpenVPN) unterstützen: VyprVPN, Hide.me, HideMyAss und PureVPN.
Die wichtigste Info: Für einen Monat Anonymität im Internet müssen Sie zwischen 7,30 und 8,50 Euro ausgeben. Die Geschwindigkeit, die über eine VPN-Verbindung erreicht wird, liegt stets unter dem Maximalspeed, den die Internetverbindung theoretisch erreichen kann. Bietet ein VPN-Dienst ausreichend Alternativen an, können Sie ganz einfach auf einen anderen Server ausweichen. Am einfachsten geht's, wenn der VPN-Anbieter seinen Kunden eine spezielle Software zur Verfügung stellt. Denn abgesehen von der Tatsache, dass nur softwarebasierte Lösungen das OpenVPN-Protokoll unterstützen, profitieren Sie von einer ganzen Reihe weiterer Vorteile. An erster Stelle steht die - im Vergleich zur manuellen Variante - kinderleichte Auswahl des gewünschten Server-Standortes: Sie werfen einen Blick auf die Serverliste und klicken den gewünschten Eintrag an.
Sehr gut: Die Zugangsprogramme einiger Anbieter, darunter HideMyAss, informieren sogar über die Auslastung der einzelnen Server. Praktisch ist aber auch, dass einige Clients in der Lage sind, automatisch den optimal geeigneten Server auszuwählen und die Verbindung nach einem Abbruch ohne Benutzereingriffe wiederherzustellen.
Premium-Accounts bei One-Klick-Hostern
Wer bereits einmal mit einem kostenlosen Account eine Datei vom One-Klick-Hoster Uploaded.net geladen hat, weiß, dass das sehr nervig und extrem zeitraubend ist. Zunächst einmal muss der Besucher 30 Sekunden lang warten, bis der Captcha-Dialog aktiviert wird. Dann muss er den angezeigten Code eingeben und erneut eine halbe Minute warten, bis der Download endlich startet. Anschließend werden die Daten mit gedrosselter Geschwindigkeit, die an ISDN-Zeiten erinnert, übertragen.
Raubkopierer, die keine Lust auf das Warten haben, müssen also ein weiteres Mal Geld investieren. Denn nur mit einem kostenpflichtigen Premium-Account macht das Saugen von One-Klick-Hostern Spaß. Zum einen entfällt die Captcha-Eingabe, zum anderen können Raubkopierer die ganze Bandbreite ihrer Internetverbindung nutzen. Und es macht einen enormen Unterschied, ob eine 8 GByte große Datei mit 45 kB/s oder mit 4,5 MB/s heruntergeladen wird.

Teuer sind One-Klick-Hoster nicht. Wer beispielsweise einen Monat lang von Uploaded oder Share-Online herunterladen will, muss gerade einmal 9,99 Euro respektive 9,49 Euro bezahlen. Der Premium-Account für ein ganzes Jahr schlägt mit 69,99 Euro bzw. 59,99 Euro zu Buche.
Und auch in Sachen Anonymität geben One-Click-Hoster keinen Anlass zur Kritik. Zur Anmeldung muss lediglich eine E-Mail-Adresse angegeben werden. Noch besser: Die Bezahlung kann auf Wunsch mittels PaySafe-Karte erfolgen, sodass Raubkopierer keinerlei persönliche Daten preisgeben müssen, da solche Prepaidkarten beispielsweise an den meisten Tankstellen erworben werden können - völlig anonym.
Das Urheberrechtsgesetz gilt auch für VPN-Nutzer
Man darf auch für Privatkopien keine offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder rechtswidrig öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwenden. Nach § 53 UrhG sind einzelne Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch, ohne direkte oder indirekte Erwerbszwecke durch eine natürliche Person, erlaubt, die man auch über VPN beziehen kann.
Auch bei geringen Erlösen oder beim Einstellen in eine Tauschbörse gilt der Gebrauch nicht mehr als privat. Der Rechtsinhaber kann dann auf zivilrechtlichem Weg Schadenersatz verlangen. Nach § 108b UrhG werden unerlaubte Eingriffe in technische Schutzmaßnahmen nicht bestraft, wenn die Tat ausschließlich zum eigenen privaten Gebrauch des Täters erfolgt.
Warez finden und mit jDownloader 2 saugen
Die letzte Hürde, die Raubkopierer nehmen müssen, um illegale Inhalte schnell und anonym von One-Klick-Hostern herunterzuladen, ist das Wissen um die Links. Hier zählen Foren wie Börse und mygully schon seit Jahren zu den beliebtesten Anlaufstellen.

Nach der kostenlosen Registrierung stöbern Raubkopierer in Rubriken wie "Videos", "Games" und "Software Angebote", klicken auf die Betreffzeile eines interessanten Postings und folgen dann dem Link zum One-Klick-Hoster, um die gepackten, oft in mehrere Teile gesplitteten und teils mit einem Passwort versehenen Raubkopien bequem herunterzuladen. Und da die beiden Warez-Foren auch eine Suchfunktion bieten, ist es ein Leichtes, das Gesuchte zu finden und zu saugen.

Raubkopierer, die mehrere Downloads parallel laufen lassen möchten und von zahlreichen sinnvollen Zusatzfunktionen profitieren wollen, greifen schon seit Jahren zum legendären Sauger-Tool jDownloader 2. Der Download-Manager erkennt in Webseiten eingebundene Links automatisch, was gerade bei Downloads, die aus mehreren Dateien bestehen - sogenannte Multipart-Downloads -, eine sehr große Hilfe darstellt. Zudem ist das Tool in der Lage, heruntergeladene Archive automatisch zu entpacken und die RAR-Dateien anschließend wieder von der Festplatte zu löschen.
Darüber hinaus übernimmt jDownloader 2 auch die Verwaltung der One-Klick-Hoster-Zugangsdaten, sodass sich das Herunterladen illegaler Inhalte auf wenige Mausklicks beschränkt. Wie Raubkopierer dabei im Detail vorgehen, zeigen wir Ihnen im Mini-Workshop unten.