Tevion: Digitaler Notizblock
<b>Am kommenden Donnerstag den 27. November 2008 bietet Aldi-Süd auch seinen kreativen Kunden ein geeignetes Produkt in Form eines Grafiktabletts an. Für wen sich solch ein Gerät eignet und ob es auch professionellen Ansprüchen genügt, checkte magnus.de bereits im Vorfeld für Sie ab.</b>

Vielleicht hatten Sie auch schon mal das Problem. Man schreibt schnell was mit oder skizziert jemandem etwas auf und dann kommt der böse Satz: "kannst Du's mir mailen?" Konnte man bislang natürlich nicht, es sein denn, umständlich über einen eventuell vorhandenen Scanner. Der "Lebensmittel-Di...
Vielleicht hatten Sie auch schon mal das Problem. Man schreibt schnell was mit oder skizziert jemandem etwas auf und dann kommt der böse Satz: "kannst Du's mir mailen?" Konnte man bislang natürlich nicht, es sein denn, umständlich über einen eventuell vorhandenen Scanner. Der "Lebensmittel-Discounter" möchte Ihnen helfen, solch peinliche Momente in Zukunft zu ersparen und stapelt für 69,90 Euro digitale Notizblöcke von Tevion auf seine Paletten.
Technik und Funktion eines digitalen Notizblockes
Für alle, die ein Grafiktablett zum ersten Mal sehen - immerhin arbeiten sonst hauptsächlich Profi-Grafiker damit - hier eine kleine Funktionsbeschreibung. Das Grafiktablett besteht aus zwei Teilen: einem elektronischen "Klemmbrett" und einem speziellen Eingabestift. Auf dieses Klemmbrett klemmt man einen normalen Papierblock, um darauf anschließend seine Notizen oder Skizzierungen zu verewigen. Das grafische Tablett übernimmt die Aufzeichnung in den internen Speicher. Nach Ende der Sitzung kann man dann das Grafiktablett via USB mit dem PC verbinden und seine Aufzeichnungen überspielen und weiterbearbeiten - je nach Art der Datei (.txt oder .jpg) mit einer Textverarbeitung oder mit einem Bildbearbeitungsprogramm.
Das taugt der digitale Tevion-Notizblock
Der Begriff Grafiktablett ist für das Aldi-Zeichenbrett etwas optimistisch gewählt und wird in den Anzeigen von Aldi auch bewusst gemieden, aber es ist eben ein Überbegriff für diese Gerätekategorie... Der Begriff "Digitaler Notizblock" trifft den Nagel jedoch auf den Kopf und als solches erfüllt das Tevion-Gerät auch sämtliche Erwartungen. In dem Tevion-Tablett steckt nämlich ein Zeichenbrett des Typs "MyNote Premium" des Herstellers Aiptek, dass sich in fast identischer Ausführung bereits einem Test der PC go (Ausgabe 08/2008) unterziehen durfte. Bei unseren Kollegen der druckenden Zunft erreichte das Aiptek-Gerät immerhin 90 von 100 Punkten und die Preis-Leistungs-Note sehr gut, obwohl das MyNote Premium II mit 129 Euro um 60 Euro teurer war als das jetzige Tevion-Duplikat.
Als größtes Plus bescheinigte die PC go dem mobilen Elektro-Schreibblock eine lange Akkulaufzeit (ca. vier Stunden) sowie eine sehr gute Notizfunktion, machte aber auch deutlich, dass es kein günstiger Ersatz für ein echtes Grafiktablett sein kann - wie sie etwa der Spezialist Wacom herstellt. Natürlich lassen sich Skizzen und kleinere Zeichnungen problemlos damit durchführen, aber eben auf Amateur-Niveau.
Nur zur Verdeutlichung: professionelle Grafiktabletts liegen im mittleren dreistelligen bis vierstelligen Euro-Bereich, bieten aber dafür das fünffache an Auflösung (5.000 dpi/lpi anstatt 1.000 wie bei Tevion) und erkennen zum Beispiel unterschiedliche Aufdruckstärken des Stiftes oder auch seinen Neigungswinkel beim Zeichnen oder Retuschieren, womit dem Künstler sehr viel mehr kreative Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Außerdem werden solche Geräte von zahlreichen Bildbearbeitungs- und Video-Schnitt-Programmen unterstützt und dienen hier auch gleich als weitere Eingabe- und Steuerungs-Möglichkeit.
Ebenfalls als sehr angenehm empfinden Profis bei den teuren Geräten die induktive Akkuaufladung des Eingabe-Stiftes, was den Stift leicht macht und unabhängig von Batterien - auf all das müssen Käufer der günstigen Aldi-Variante verzichten. Außerdem moniert PC go bei dem Aiptek-Klemmbrett eine kaum klemmende Papierklemme, was beklemmender Weise schon mal nervt. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass der interne Speicher des Tevion-Notizblockes 32 MB beträgt, was rund 100 DIN-A4-Seiten entsprechen soll. Wem dies zu wenig ist, kann über den SD-Card-Slot für entsprechenden Zusatzspeicher sorgen.
Fazit: Mehr als ein elektrischer Einkaufszettel, aber weniger als ein Zeichenblock
Eines kann man Tevions digitalen Notizblock gerne bescheinigen: für 69,90 ist er ein echtes Schnäppchen. Bleibt die Frage, wer's braucht? All diejenigen, die öfter mal an Orten etwas zur digitalen Verarbeitung notieren oder skizzieren wollen/müssen, wo kein PC vorhanden ist. Oder auch für Leute, die sich mit einem echten Stift leichter skizzieren, als sie es mit einer Maus an einem PC direkt bewerkstelligen könnten. Wer allerdings mit zeichnerischen Kunstwerken seinen Lebensunterhalt verdient, wird um echte, teurere Grafiktabletts nicht herum kommen.