Bonusprogramme

Lohnen sich Payback und DeutschlandCard?

5.7.2021 von Tim Kaufmann

Treue Kunden werden belohnt - das versprechen die Bonusprogramme Payback und DeutschlandCard. Welche Vorteile haben Sie damit, lohnt sich das?

ca. 3:35 Min
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Lohnt sich Payback und DeutschlandCard?
Lohnen sich Bonusprogramme wie Payback oder DeutschlandCard?
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Seit dem Jahr 2000 hat sich die Frage "Sammeln Sie Punkte?" an Kassen in Supermärkten, Apotheken und vielen anderen Geschäften eingebürgert. Damals ging das Bonusprogramm Payback an den Start, das heute zum Beispiel Aral, dm und Rewe ihren Kunden anbieten. Sechs Jahre später folgte mit der DeutschlandCard das zweite große Bonusprogramm, das Sie zum Beispiel in den Edeka- und Netto-Einkaufsmärkten sowie an Esso-Tankstellen finden. Schätzungen besagen, dass circa die Hälfte der erwachsenen Deutschen mindestens ein Bonusprogramm nutzen.

So funktionieren Payback und DeutschlandCard

DeutschlandCard und Payback funktionieren nach dem selben Grundprinzip. Im Rahmen einer kostenlosen Registrierung erhalten Sie eine Kundennummer. Diese hinterlassen Sie künftig bei teilnehmenden Händlern, wann immer Sie dort etwas einkaufen. Jeder Einkauf bringt Punkte, die Sie zunächst einfach sammeln. Das funktioniert nicht nur im Einzelhandel, sondern auch online. In manchen Shops können Sie die Kundennummer des Bonusprogramms im Rahmen der Bestellung eingeben. Bei anderen müssen Sie den Besuch des Shops über einen Link auf der Bonusprogramm-Website starten, um Punkte zu sammeln. Gesammelte Punkte können Sie gegen Prämien eintauschen, an der Kasse verrechnen lassen oder sich im Falle von Payback (sogar bar) auszahlen lassen.

Das Punktesytem verschleiert, dass die erreichten Boni meist recht mager ausfallen. Für jeweils zwei volle Euro Einkaufswert erhalten Sie zum Beispiel bei REWE einen Payback-Punkt. Wie wenig das ist, fällt auf wenn Sie die Punkte später gegen Guthaben eintauschen. Dabei bedeutet jeder Punkt ein Guthaben von einem Cent. Effektiv bedeutet das einen Nachlass von gerade einmal 0,5 Prozent auf den Einkaufspreis. Geht man von 350 Euro aus, die ein Zwei-Personen-Haushalt im Durchschnitt pro Monat in Lebensmittel und Tabakwaren investiert, dann bringt das Punktesammeln also gerade einmal 1,75 Euro. Tatsächlich ist es sogar noch etwas weniger, denn einige Produkte werden nicht mit Punkten belohnt. Die Rechnung für die Deutschlandcard fällt gleich aus. Auch hier erhalten Sie pro zwei Euro Einkaufswert einen Punkt mit einem Wert von einem Eurocent.

Zwar fahren teilnehmende Händler immer wieder Sonderaktionen, in deren Rahmen Einkäufe mit doppeltem, vierfachem o.ä. Punktwert belohnt werden. Die Belohnung erhöht sich aber selten automatisch, sondern muss in der App des Bonussystems aktiviert werden - oder sie schneiden Coupons in Anzeigenblättern aus und legen sie an der Kasse vor. Häufig dürfte das vergessen gehen und wenn nicht, dann erhöht das den durchschnittlichen Rabatt nicht grundlegend. Das gilt auch für andere Aktionen, bei denen zum Beispiel das Einlösen von Punkten an der Kasse zu einem höheren Rabatt führt als sonst. Übrigens verfallen nicht eingelöste Punkte automatisch nach drei Jahren.

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Gläserne Kunden dank Datamining

Payback wird betrieben von der Payback GmbH mit Sitz in München, die heute Teil des US-amerikanischen Kreditkartenanbieters American Express ist. Die Payback GmbH betreut auch andere Programme, zum Beispiel die Bahncard der Deutschen Bahn und Miles and More der Lufthansa. Mit der Bertelsmann-Gruppe steckt auch hinter der Deutschlandcard ein Großunternehmen. Beiden Anbietern beziehungsweise den teilnehmenden Händlern geht es um zwei Vorteile: Mit Bonusprogrammen binden sie ihre Kunden und holen sie zugleich aus der Anonymität. So lässt sich Werbung zielgerichtet aussteuern und Einkaufsverhalten vorhersagen. Im Rahmen von Bonusprogrammen werden erfasst:

  • Ihre persönlichen Daten, d.h. Name, Geschlecht und Geburtsdatum
  • Anschrift und Kontaktdaten
  • Angaben zum Familienstand, Haushaltseinkommen, Anzahl und Alter der Kinder
  • Datum und Orte Ihrer Einkäufe
  • gekaufte Waren und Dienstleistungen sowie deren Preis

Zwar gibt es Einschränkungen wie zum Beispiel die, dass Apotheken keine Daten zu den gekauften Medikamenten und sonstigen Artikeln liefern. Trotzdem entsteht bei den Bonusprogramm-Anbietern zwangsläufig eine riesige Datensammlung. Deren Wert wird durch so genanntes Datamining noch erhöht, also systematische Auswertungen mit dem Ziel, Gesetzmäßigkeiten abzuleiten.

So lässt sich zum Beispiel durch Studien mit kleinen Gruppen in Erfahrung bringen, welche Art von Menschen in welchen Lebenssituationen typischerweise welche Waren und Leistungen einkauft. Dabei wird der Warenkorbinhalt zum Fingerabdruck, über den Sie an der Kasse mehr über sich verraten, als Ihnen bewusst ist. Der Rückschluss, dass ein Mann, der Damenbinden kauft, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in einer einer festen Beziehung lebt und ein eher moderner Typ ist, soll hier als eher triviales Beispiel stehen. Das gilt auch für das oft bemühte Bild von der Werbung für Babykleidung kurz nach dem Windelkauf. Die großen Datenmengen und eine professionelle Herangehensweise ermöglichen deutlich genauere und zugleich umfangreichere Rückschlüsse auf den punktesammelnden Kunden.

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Fazit: Lohnen sich Payback und DeutschlandCard?

Die Werbung für DeutschlandCard und Payback legt spaßiges Punktesammeln und tolle Prämien im Tausch für ein paar harmlose Daten nahe. Dass sich aus diesen Daten mit moderner Technik viel mehr ablesen lässt als Laien möglich scheint, verschweigen sie.

Ob sich das "lohnt", muss letztlich jeder Kunde anhand seiner eigenen Vorstellungen und Wünsche entscheiden. Ist Ihnen gezielte Werbung und ein analytischer Umgang mit Ihren Daten egal, können Sie sich in unregelmäßigen über kleine Rabatte und Gutscheine "freuen". Wir finden aber, dass die geringen Ersparnisse der beiden Bonusprogramme es nicht wert sind, derart viel von uns preiszugeben.

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