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Digitaler Nachlass: Das passiert mit deinen Daten & Co.

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Zum digitalen Nachlass gehören E-Mails, Social-Media-Konten, Abos und weitere digitale Werte, die dem Erbrecht unterliegen.

Autor: Leif Bärler • 5.3.2025 • ca. 5:10 Min

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© STILLFX / shutterstock.com

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was nach deinem Tod mit deinen digitalen Daten geschieht? Von Social-Media-Accounts über Cloud-Speicher bis hin zu PayPal – dein digitales Erbe ist oft umfangreicher, als du vielleicht vermutest. Doch wer kümmert sich darum, wenn du nicht mehr ...

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was nach deinem Tod mit deinen digitalen Daten geschieht? Von Social-Media-Accounts über Cloud-Speicher bis hin zu PayPal – dein digitales Erbe ist oft umfangreicher, als du vielleicht vermutest. Doch wer kümmert sich darum, wenn du nicht mehr da bist? Erfahre hier, warum der digitale Nachlass längst nicht nur ein technisches, sondern auch ein rechtliches und emotionales Thema ist – und was du tun kannst, um ihn sinnvoll zu regeln.

Digitaler Nachlass unterliegt dem Erbrecht

Digitaler Nachlass ist nicht einfach nur ein Thema der digitalen Welt – er ist rechtlich fest verankert und unterliegt denselben Prinzipien wie physische Besitztümer. Was das bedeutet? Nach deinem Tod geht dein gesamtes digitales Vermögen auf deine Erben über, das umfasst E-Mails, Abos und Dateien ebenso wie Kryptowährungen oder Online-Konten. Besonders brisant: Viele Menschen wissen nicht, dass Plattformen wie Facebook, Instagram oder Google nicht automatisch Zugang gewähren. Oft stehen Nutzungsbedingungen dem Erbrecht im Weg und Erben müssen aufwändige Prozesse durchlaufen, um überhaupt an die Daten zu gelangen. Hier gilt es, frühzeitig rechtlich vorzusorgen, denn eines ist klar: Auch digitale Daten haben einen Wert – ideell und finanziell.

Was gehört zum digitalen Nachlass?

Wenn du an dein Erbe denkst, kommen dir vermutlich zuerst Immobilien, Bankkonten oder Schmuck in den Sinn. Doch dein digitales Leben spielt eine immer größere Rolle. Zum digitalen Nachlass gehören unter anderem:

  • Social-Media-Accounts: Facebook, Instagram, LinkedIn – diese Profile bleiben oft bestehen, wenn sie nicht aktiv gelöscht werden
  • E-Mail-Konten: Sie enthalten wichtige Informationen, Verträge oder Abonnements
  • Abonnements & Mitgliedschaften: Von Netflix bis zum Fitnessstudio – diese laufen weiter, wenn sie nicht gekündigt werden
  • Cloud-Dienste: Hier liegen oft wertvolle Erinnerungen wie Fotos, Videos oder Dokumente
  • Kryptowährungen & Online-Banking: Diese digitalen Vermögenswerte können ohne Zugangsdaten verloren gehen

Das Problem: Ohne klare Regelungen stehen deine Erben vor verschlossenen Türen. Viele Plattformen sperren Konten aus Datenschutzgründen und Passwörter werden zu einer Schlüsselressource.

Wie Cybersecurity-Tools beim digitalen Nachlass helfen können

Cybersecurity-Tools bieten nicht nur Schutz vor Bedrohungen, sondern auch praktische Lösungen, um deinen digitalen Nachlass effektiv zu organisieren. Ein Vorreiter in diesem Bereich ist Kaspersky, dessen Produkte weit über klassische Sicherheitsfeatures hinausgehen. Mit dem Password Manager kannst du Zugangsdaten sicher und verschlüsselt speichern. Die „Emergency Access“-Funktion erlaubt es, Notfall-Kontakte einzurichten, die im Ernstfall Zugriff auf Passwörter erhalten – so bleibt dein digitales Leben geschützt, aber zugänglich für die richtigen Personen. Zudem helfen Cloud-basierte Sicherheitslösungen, Sicherheitslücken zu erkennen und sensible Daten zu verschlüsseln oder gezielt zu löschen. Die Überwachung deiner Konten ermöglicht, frühzeitig auf Risiken zu reagieren und Klarheit für deine Erben zu schaffen. Mit diesen Tools bietet Kaspersky dir Kontrolle und Sicherheit – für einen geordneten und geschützten digitalen Nachlass.

Checkliste digitaler Nachlass – darum solltest du dich frühzeitig kümmern

Die Vorstellung, dass dein digitales Leben nach deinem Tod im virtuellen Raum schwebt, mag surreal wirken – doch genau das ist Realität, wenn du nicht selbst Vorsorge triffst. Trotz eines richtungsweisenden Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH), das das Erbrecht auf digitale Daten ausgedehnt hat, stehen viele Erben vor einem Problem: fehlende Zugangsdaten, unklare Strukturen und zeitaufwändige Bürokratie. Wer möchte, dass sein digitales Erbe mit den eigenen Wünschen geregelt wird, sollte die Dinge proaktiv in die Hand nehmen.

Schritt 1: Mach dein digitales Leben greifbar

Der erste Schritt: Verschaffe dir einen vollständigen Überblick über dein digitales Leben. Social-Media-Accounts, Streaming-Dienste, Cloud-Speicher, Kryptowährungen – notiere alles, was dazu gehört. Am besten erstellst du eine Liste, die neben Account-Namen auch die Zugangsdaten enthält. Die Herausforderung: Diese Liste muss sicher sein. Ideal sind verschlüsselte Passwort-Manager oder physische Lösungen wie ein Bankschließfach, in dem die Liste auf einem USB-Stick oder ausgedruckt hinterlegt ist.

Schritt 2: Überlege dir, was mit deinen Daten passieren soll

Hast du eine Vision, was mit deinen Daten geschehen soll? Vielleicht möchtest du, dass deine Social-Media-Profile erhalten bleiben, um deinen Angehörigen als Erinnerungsort zu dienen. Oder du wünschst dir, dass alle Accounts restlos gelöscht werden. Überlege dir auch, wer diese Entscheidungen umsetzen soll – jemand aus deiner Familie, ein Freund oder vielleicht sogar ein professioneller Dienstleister? Diese Überlegungen kannst du in einem Testament klar festhalten.

Schritt 3: Testament und Vollmacht: Deine Wünsche verbindlich machen

Ein Testament ist der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Verwaltung deines digitalen Nachlasses geht. Hier kannst du nicht nur festlegen, wer sich um welche Bereiche kümmern soll, sondern auch präzise Anweisungen geben, welche Daten gelöscht oder weitergeführt werden sollen. Ergänzend dazu empfiehlt sich eine Vollmacht, die deinen digitalen Nachlassverwalter direkt nach deinem Tod handlungsfähig macht – unabhängig von der Testamentseröffnung. Das kann über eine separate Vollmacht oder als Teil einer Vorsorgevollmacht erfolgen.

Schritt 4: Nutze digitale Tools clever

Plattformen wie Facebook oder Google bieten spezielle Tools, um deinen digitalen Nachlass zu regeln. Facebook ermöglicht es dir beispielsweise, einen Nachlasskontakt zu benennen, der dein Profil verwaltet oder löscht. Google bietet mit dem Inaktivitäts-Manager eine Funktion, um festzulegen, wer Zugriff auf deine Konten erhält, wenn du sie längere Zeit nicht nutzt. Diese Optionen solltest du aktiv nutzen, um den Prozess für deine Erben zu erleichtern.

Schritt 5: Halte deine Daten aktuell – Routine schafft Sicherheit

Das digitale Leben ist dynamisch: Neue Accounts, geänderte Passwörter und wechselnde Prioritäten machen eine regelmäßige Aktualisierung deiner Übersicht unabdingbar. Plane feste Intervalle ein, um deine Liste zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie den aktuellen Stand widerspiegelt.

Schritt 6: Kommunikation: Hinterlasse keine Fragezeichen

Es ist wichtig, dass die Person, die sich um deinen digitalen Nachlass kümmern soll, weiß, dass sie diese Verantwortung trägt – und wo sie die entsprechenden Informationen findet. Klare Kommunikation zu Lebzeiten nimmt Unsicherheiten und sorgt dafür, dass deine Wünsche reibungslos umgesetzt werden.

Schritt 7: Analoge Backups: Wenn die Technik versagt

Manchmal ist die altmodische Variante die beste: Schreibe eine Kopie deiner wichtigsten Zugangsdaten auf Papier und bewahre sie an einem sicheren Ort auf. Diese physische Sicherung schützt vor technischen Ausfällen und gewährleistet einen unkomplizierten Zugriff.

Was tun, wenn du Erbe bist?

Falls du selbst mit dem digitalen Nachlass eines Angehörigen konfrontiert wirst, sind systematische Schritte gefragt. Prüfe, ob es eine Passwortliste oder einen Passwort-Manager gibt. Falls nicht, hilft der Zugriff auf den E-Mail-Account, um weitere Konten zu identifizieren. Denke auch daran, Plattform-spezifische Optionen wie die Einrichtung eines Gedenkzustands bei Facebook zu nutzen. Und falls Anbieter sich querstellen, erinnere sie an das BGH-Urteil: Als Erbe hast du das Recht auf Zugriff.

Mit diesen Maßnahmen kannst du sicherstellen, dass dein digitales Erbe keine Bürde für deine Hinterbliebenen wird. Stattdessen schaffst du Klarheit und bewahrst die Kontrolle – ein entscheidender Schritt, der dir und deinen Liebsten Ruhe und Sicherheit gibt.

Fazit: Der digitale Erbe wird häufig vernachlässigt

In einer Welt, die immer digitaler wird, rückt auch der digitale Nachlass in den Fokus. Dennoch ist er für viele ein blinder Fleck, der im Ernstfall Chaos und Stress für die Hinterbliebenen bedeutet. Dabei kann eine frühzeitige Planung dir und deinen Erben Sicherheit geben – und gewährleisten, dass deine digitalen Erinnerungen und Vermögenswerte in guten Händen sind.

Denke daran: Dein digitales Leben ist genauso einzigartig wie du selbst. Sorge dafür, dass es nicht in Vergessenheit gerät.

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