Farbmanagement: Monitore und Drucker kalibrieren
Farbmanagement ist nicht nur ein Thema für Profis, sondern für alle, die sich mit digitaler Fotografie beschäftigen und die Bilder auch zu Papier bringen wollen. Wir erklären die Grundlagen von Profilierung und Kalibrierung.

- Farbmanagement: Monitore und Drucker kalibrieren
- Monitore: Kalibrieren
- Drucker profilieren
- Der richtige Monitor
Sie kennen das Problem. Da kauft man sich eine tolle Digitalkamera, aber die Bilder sehen auf dem Monitor gar nicht so toll aus, wie erwartet. Man will jemandem eine Freude mit einem aufwändigen Fotobuch der letzten gemeinsamen Urlaubsreise in die Karibik machen, aber beim ersten Ansehen kommt die ...
Sie kennen das Problem. Da kauft man sich eine tolle Digitalkamera, aber die Bilder sehen auf dem Monitor gar nicht so toll aus, wie erwartet. Man will jemandem eine Freude mit einem aufwändigen Fotobuch der letzten gemeinsamen Urlaubsreise in die Karibik machen, aber beim ersten Ansehen kommt die Enttäuschung: Die Farben wirken im Vergleich zu den Probedrucken auf dem heimischen Tintenstrahler viel zu flau.Wenn Ihnen so etwas widerfahren ist, dann tragen oft nicht die Kamera oder der vermeintlich unfähige Bilderdienst die Verantwortung, sondern schlicht nicht kalibrierte Monitore oder nicht profilierte Drucker.Das tatsächliche Problem ist, dass alle Geräte Farben unterschiedlich darstellen oder erfassen.
Das rührt primär von den unterschiedlichen Methoden der Farbdarstellung und -erfassung her. So bildet das additive RGB-Farbmodell, das sich aus den Lichtfarben Rot, Gelb und Blau zusammensetzt, die Grundlage für Monitore, Scanner und Digitalkameras.
Drucker operieren dagegen mit dem subtraktiven CMYK-Modell, das sich aus den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz zusammensetzt. Dazu kommen noch Unterschiede in der Fertigungstechnologie und die Serienstreuung bei eigentlich baugleichen Geräten. Das führt dazu, dass es so viele gerätespezifische Farbräume wie Geräte gibt.
Und wenn alle Geräte etwas anders mit Farben umgehen, dann führen diese Unterschiede eben dazu, dass ein Farbausdruck eines Tintenstrahlers nicht unbedingt dem entspricht, was man auf dem Monitor sieht.
Der gemeinsame Nenner

Um die unterschiedlichen, gerätespezifischen Farbräume unter einen Hut zu bringen, dient das von der Internationalen Kommission für Beleuchtung (CIE - Commission Internationale de l'Eclairage) entwickelte geräteunabhängige Farbmodell Lab, das sich nicht an Geräten, sondern an der menschlichen Wahrnehmung orientiert.
Das L steht für die Luminanz mit einen Wertebereich von 0 (schwarz) bis 100 (weiß). Die Werte a und b bezeichnen die Farbkomponenten in einem zweidimensionalen Koordinatensystem, wobei a auf der x-Achse von grün bis rot und b auf der y-Achse von blau bis gelb reicht.
Das CIE-Lab-Modell dient als Referenz für die Profilierung der verschiedenen Geräte mit ihren unterschiedlichen Farbräumen. Als einheitliches Format für Farbprofile hat das International Color Consortium, in dem Hersteller wie Apple, Microsoft, Adobe oder Quark vertreten sind, den ICC- Standard etabliert. Er wird von allen wichtigen Anwendungsprogrammen aus dem grafischen Bereich unterstützt.
Eine Reihe von Standardprofilen bringt bereits das Betriebssystem mit, andere werden von Programmen wie etwa Adobe Photoshop installiert. Gerätespezifische Profile werden teilweise mit Geräten wie Monitoren oder Scannern mitgeliefert - hier natürlich weniger präzise, da die Serienstreuung nicht berücksichtigt ist - oder bei der Kalibrierung erzeugt.
Für gerätespezifische ICC-Profile gibt es drei Profil-Klassen: Monitor, Drucker sowie Input für Scanner und Kameras. Die Matrix-Profile für Monitore sind nur wenige Kilobyte groß, da sie vor allem Kurvendefinitionen enthalten, etwa die der Gammakurve. Druckerprofile setzen sich dagegen aus umfangreichen Tabellen zusammen, die Ein- und Ausgabewerte für eine Vielzahl von Farbwerten enthalten. Sie werden auch als LUT-Profile (Look-Up-Table) bezeichnet.
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