Exhibitionisten wider Willen
Exhibitionisten wider Willen
Unbill und Schrecken: Aufgrund einer technischen Panne hat der Foto-Community-Anbieter Flickr einen Teil seiner Nutzer unfreiwillig mit nackten Tatsachen konfrontiert. Mit diesen Konsequenzen müssen Sex-Fotografen rechnen:

Ein Erlebnis der besonderen Art hatte Yahoo (https://www.Yahoo.de) einem Teil der Nutzer seiner Foto-Community Flickr (https://www.Flickr.com) beschert. Aufgrund einer technischen Panne haben eingeloggte Flickr-Anwender anstatt eigener Bilder, Fotos anderer Mitglieder in ihren Foto-Sets erhalten - darunter auch deftige Sex-Bilder. So berichtet beispielsweise das Flickr-Mitglied Dmai auf seiner Flickr-Fotoseite, anstatt seines Ubuntu-Bildes plötzlich mit dem Bild (https://www.flickr.com/photos/dmai/393235062/) eines Pärchens beim Oralverkehr konfrontiert gewesen zu sein. Bei dem unfreiwilligen Bildertausch scheint es sich nicht um einen Einzelfall gehandelt zu haben, wie eine breite Forums-Diskussion (https://flickr.com/forums/help/33657/) in der Bilder-Community belegt. Konsequenzen düften die Flickr-Mitglieder, deren Sexfotos unfreiwillig veröffentlicht wurden, jedoch nicht zu befürchten haben, da es sich bei der Flickr-Panne nicht um eine regelmäßige Erscheinung handelt: "Ist bekannt, dass es bei einem Hoster regelmäßig zu Sicherheitsverstößen kommt, könnte man dem Nutzer den Vorwurf machen, dass er seinen Hosting-Provider sorgfältiger hätte auswählen sollen - das könnte zur Störerhaftung führen", gibt Rechtsexperte Arne Trautmann von der auf IT-Recht spezialisierten Kanzlei Tacke Roas Krafft (https://www.trk-partner.de) zu bedenken. Für den Normalnutzer könne hier im Regelfall Entwarnung gegeben werden. Anders sei es bei Unternehmen die sensible Daten für Dritte vorhalten. Diese Nutzergruppe unterliege einer gesteigerten Sorgfaltspflicht. "Für den Privat-Nutzer wird man die Sorgfaltspflicht allerdings nicht so hoch ansetzen", gibt Trautmann Entwarnung. Flickr selbst bittet im offiziellen Flickr-Blog (https://blog.flickr.com/) um Verzeihung: "Wir entschuldigen uns beschämt für den Unbill und den Schrecken", leistet Flickr-Mitarbeiter Eric Costello Abbitte bei den Betroffenen. Schuld an der Misere sei ein Problem mit den internen Fotocaching-Servern gewesen. Dieses sei jedoch mittlerweile dauerhaft behoben. Bis Redaktionsschluss lag der Redaktion keine Stellungnahme von Yahoo vor.