Privatsphäre in Gefahr?
Xbox One ist laut Bundesdatenschutzbeauftragtem ein Überwachungsgerät
Augen, die den ganzen Raum erfassen und Ohren, die ständig zuhören: Die Xbox One und das obligatorische Kinect 2.0 seien Überwachungsgeräte, ähnlich dem Telescreen aus dem Roman 1984. Das zumindest denkt der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar, er sieht die Privatsphäre in Gefahr.

Während Xbox One-Fakten wie Release-Date, genaue technische Spezifikationen und Funktionen noch recht intransparent sind, sind sich Datenschützer sicher, es bei der neuen Microsoft-Konsole mit einem Überwachungsgerät zu tun zu haben. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar bringt die Mögl...
Während Xbox One-Fakten wie Release-Date, genaue technische Spezifikationen und Funktionen noch recht intransparent sind, sind sich Datenschützer sicher, es bei der neuen Microsoft-Konsole mit einem Überwachungsgerät zu tun zu haben. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar bringt die Möglichkeiten des Bewegungs- und Sprachsteuerungssensor der Xbox One - Kinect 2.0 - mit denen des sogenannten Telescreens in Verbindung. Dabei handelt es sich um das Überwachungsgerät eines totalitären Regimes aus dem dystopischen Roman 1984 von George Orwell.
Im genannten Roman dient der Telescreen - eine Mischung aus Fernseher und Spionage-Werkzeug mit Kamera und Mikrofon - einerseits der ständigen Überwachung der Bürger von Ozeanien, einem fiktiven Staat in der Welt von 1984. Die zuständige und strikte Gedankenpolizei hat mit dem Telescreen ein ständiges Fenster in die Heime der Bewohner und greift ein, wenn sich die Bewohner nicht Regime-treu verhalten. Andererseits gibt der Telescreen unter anderem auch vom Regime verfälschte Nachrichtenmeldungen aus, um die öffentliche Meinung zu kontrollieren.
Von einem solchen Szenario, beziehungsweise von einem solchen Vergleich, wie ihn Peter Schaar vage gegenüber dem Spiegel darstellt, dürfte die Spielkonsole und das Unterhaltungsgerät Xbox One noch weit entfernt sein. Tatsache ist jedoch, dass die Mikrofone von Kinect 2.0 ständig laufen. Schließlich lässt sich die Xbox One per Sprachbefehl ein- und ausschalten. Ebenso ist Fakt, dass die stereoskopischen Kameras des Sensors im Betrieb Bewegungen erfassen und erkennen können, wie viele Leute sich im Raum befinden, und die Konsole diese klar zuordnen kann.
Vor dem Potenzial der Xbox One als mögliches Überwachungsgerät fürchte sich Schaar nicht. Dies sei (noch?) eine verdrehte Horrorvision. Schaar kritisiert vor allem, dass die Xbox One "ständig alle möglichen persönlichen Informationen" über den Nutzer sammle. Die Daten würden "auf einem externen Server verarbeitet und möglicherweise sogar an Dritte weiter gegeben." Informationen zur Xbox One halten wir in einem gesonderten Artikel für Sie bereit. Wer den Video-Stream vom Xbox One-Event nachträglich sehen will, in dem Microsoft unter anderem die Möglichkeiten von Kinect demonstriert, klickt in den just verlinkten Artikel.